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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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kannst sogar mit deinen Messern spielen, wenn du willst. Gibt der Sache Pep.«
    Er machte einen schnellen Schritt auf mich zu, aber ich ließ mich nicht an der Nase herumführen. Mit den Messern in meiner Linken zielte ich auf ihn. Dann wirbelte ich herum, um dem Ghul auszuweichen, der hinter meinem Rücken zum Schlag auf mich ausgeholt hatte. Mit einem einzigen Hieb, den ich im ganzen Arm spüren konnte, schlug ich meinem Angreifer den Kopf ab.
    Er rotierte einen Augenblick lang auf dem Stumpf und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an, dann fiel er zu Boden. Einen Ghul konnte man nur auf eine Art töten, und zwar auf diese.
    Liam riss sich die Silbermesser aus dem Leib, als wären sie Zahnstocher.
    »Du kleines Miststück, jetzt kriegst du es mit mir zu tun! Magnus und ich waren über vierzig Jahre lang befreundet!«
    Das Vorgeplänkel hatten wir also hinter uns. Blitzschnell stürzte Liam sich auf mich. Sein Körper und seine Zähne waren seine einzigen Waffen, die aber waren nicht zu verachten. Liams Faust traf mich mit Wucht, und ich schlug genauso verbissen zurück. Einige Minuten lang droschen wir so aufeinander ein. Lampen und Tische, die uns in den Weg gerieten, wurden einfach niedergewalzt. Am Ende schleuderte Liam mich quer durch den Raum, und ich landete direkt neben dem ausgefallenen Kunstwerk, das ich eben noch bewundert hatte. Liam wollte mich schnappen, aber ich trat zu, sodass er rücklings in den Schaukasten mit den Schriftrollen krachte. Ich riss die Skulptur von der Wand und zielte auf seinen Kopf.
    Liam duckte sich fluchend, als das gute Stück hinter ihm in die Brüche ging.
    »Hast du überhaupt keinen Respekt vor antiken Kunstschätzen? Das Ding war älter als ich! Und warum zum Teufel hast du auf einmal solche Augen?«
    Ich wusste genau, was er meinte. Gerade waren meine Augen noch grau gewesen, aber jetzt leuchteten sie offensichtlich genauso grün wie die von Liam. Kämpfte ich, konnte ich nicht verbergen, dass mein unbekannter Vater ein Vampir gewesen war.
    »Dieses Knochenpuzzle war älter als du, hm? Dann bist du also erst zweihundert Jahre alt? Zweihundertfünfzig? Dafür bist du ziemlich stark. Ich habe schon siebenhundertjährige Vampire aufgespießt, die weniger hart zuschlagen konnten. Dich umzulegen wird Spaß machen.«
    Gott steh mir bei, aber das war kein Scherz. Einen Vampir bequem abzustechen und meinem Team den Rest zu überlassen war einfach keine Herausforderung. Liam grinste mich an. »Zweihundertzwanzig, Kleines. In pulslosen Jahren, versteht sich. Die übrigen bestanden nur aus Armut und Elend. London war ein einziges Dreckloch damals. Heute ist dort alles viel besser.«
    »Zu schade, dass du nicht mehr hinkommen wirst.«
    »Das bezweifle ich, Kleines. Du glaubst, es wird dir Spaß machen, mich umzubringen? Dich flachzulegen wird mir einen Heidenspaß machen, jede Wette.«
    »Dann zeig mal, was du drauf hast«, spottete ich.
    Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen, so schnell war er bei mir und hatte mir einen brutalen Schlag gegen den Schädel verpasst. Ich sah Fünkchen stieben, für jeden Normalsterblichen wäre jetzt der Deckel zugegangen. Normal war ich allerdings nie gewesen, und so kämpfte ich gegen die Übelkeit an und reagierte prompt. Ich ließ meinen Körper schlaff werden, den Mund offen stehen und sank mit verdrehten Augen zu Boden, den Hals verführerisch dargeboten. Meine schlaffe Hand lag direkt neben einem der Wurfmesser, das er aus seiner Brust entfernt hatte. Würde Liam weitermachen, wenn ich am Boden lag, oder nachsehen, wie schwer es mich erwischt hatte?
    Mein riskantes Spiel zahlte sich aus. »Schon besser«, murmelte Liam und kniete sich neben mich. Er fuhr mir mit den Händen über den Körper und schnaubte dann amüsiert.
    »Das ist mal eine Ein-Mann-Armee. Die Gute hat ja ein ganzes Waffenarsenal am Leib.«
    Zuerst öffnete er den Reißverschluss meiner Hose. Vermutlich wollte er mir die Messer abnehmen; wäre naheliegend gewesen. Als er mir die Hose jedoch über die Hüften gezogen hatte, hielt er inne. Seine Finger fuhren über die Tätowierung, die ich mir vor Jahren hatte stechen lassen, kurz nachdem ich mein altes Leben in Ohio hinter mir gelassen und mein jetziges begonnen hatte.
    Ich packte die Gelegenheit beim Schopf, schloss die Hand um den neben mir liegenden Dolch und stieß Liam die Klinge ins Herz. Er sah mich schockiert an und erstarrte.
    »Und da habe ich immer geglaubt, wenn die Alexander mich nicht umbringt, könnte mir

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