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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eintrudelten. Ich stellte den Wagen ab, Lula und ich stiegen aus und gingen zu Morelli und einigen Polizisten in Uniform. Wir alle blickten auf den Asphalt, auf einen roten Fleck, der sich auf einer Fläche von über einem Meter Durchmesser ausgebreitet hatte. An mehreren Stellen, wahrscheinlich da, wo der Kopf auf den Boden geprallt war, franste er in kleinere Spritzer aus. Ich verspürte einen starken Brechreiz und fing unweigerlich an zu schwitzen.
    »Hier ist es passiert«, sagte Lula. »Alles so, wie ich es euch geschildert habe. Eine riesige Fontäne schoss aus dem Rumpf, als sie ihm den Kopf abgehauen haben. Als würde der Old-Faithful-Geysir ausbrechen, nur kein Wasser, sondern Blut. Dann ist der Kopf auf den Bürgersteig gefallen. Sah aus wie eine Bowlingkugel mit Augen, Stielaugen, und geschielt haben sie und mich angeguckt. Ich glaube, der Kopf hat sogar gelacht, aber da kann ich mich täuschen, vielleicht waren das auch die beiden Schlächter.«
    Die Streifenpolizisten verzogen das Gesicht, Morelli blieb ungerührt, und ich übergab mich. Alle retteten sich mit einem Sprung zur Seite, ich würgte noch ein paarmal, dann atmete ich tief durch.
    »Entschuldigung«, sagte ich.
    »Macht nichts«, sagte Morelli. »Ich könnte andauernd kotzen bei meiner Arbeit.«
    Einer der Polizisten reichte mir Papiertaschentücher und eine Flasche Wasser. Lula stand ein ganzes Stück entfernt von mir.
    »Jetzt, wo dein Magen leer ist, ist ja wieder jede Menge Platz frei geworden für Essen«, rief sie. »Ich könnte einen von den extraknusprigen Putenschnitzel-Burgern vertragen, die es bei Cluck-in-a-Bucket gibt. Schon davon gehört? Die sollen eine neue Geheimsauce haben.«
    Geheimsaucen für’n Arsch. Ich wollte nach Hause, ins Bett und erst wieder aufstehen, wenn ein neuer Tag anbrach. Ich hatte die Schnauze voll. Gestrichen voll.
    »Wir haben einige Fußspuren entdeckt, die Richtung Süden weisen«, sagte ein Polizist. »Einer der beiden Männer muss ganz schöne Quadratlatschen haben. Größe achtundvierzig. Schleifspuren gibt es auch, da, wo sie die Leiche über die Straße zum Bordstein gezogen haben. Vermutlich haben sie sie ins Auto verfrachtet und sind abgehauen.«
    »Du musst mit aufs Revier und eine Aussage machen«, sagte Morelli zu Lula.
    »Buah! Niemals. Gegen Polizeireviere bin ich allergisch. Die sind mir unheimlich, da kriege ich Platzangst.«
    »Du bist Zeugin eines Mordes.«
    »Ja, schon, aber ich poche auf mildernde Umstände. Mein Gesundheitszustand. Ich reagiere extrem empfindlich auf Polizisten.«
    Morelli sah aus, als würde er am liebsten seine Pistole aus dem Halfter ziehen und sich die Kugel geben.
    »Ich kaufe dir auch einen Cheeseburger und eine Portion Zwiebelringe«, sagte er.
    Lula sah ihn empört an. »Glaubst du wirklich, du könntest mich mit einem schlappen Burger kaufen? Für wen hältst du mich?«
    »Ich gebe noch einen Eimer Hähnchenschenkel und eine Eisbombe von Carvel dazu«, sagte Morelli. »Das ist mein letztes Angebot.«
    »Abgemacht«, antwortete Lula. »Fahren wir mit deinem Auto? Ich setze mich nämlich nicht gerne in Polizeiwagen. Außerdem – ich sag’s ungern, aber Stephanie riecht nicht besonders gut aus dem Mund.«
    Zwanzig Minuten später stellte ich meinen Wagen auf dem Mieterparkplatz hinter meinem Haus ab. Der Kasten sitzt genau auf der Grenze zwischen dem anständigen und dem unanständigen Trenton, ein dreigeschossiger praktischer Backsteinklotz, dessen Bewohner hart schuften müssen, um über die Runden zu kommen. Bei mir reicht es häufig nicht bis zum Monatsende, was dazu führt, dass ich des Öfteren ein Abendessen bei meinen Eltern schnorre, die zehn Minuten von mir wohnen, in einem Arbeiterviertel von Trenton, Chambersburg, kurz The Burg.
    Meine Wohnung liegt im ersten Stock, die Fenster gehen auf den Parkplatz raus. Einziger Mitbewohner ist Rex, mein Hamster. Ich schaffe es, mit Müh und Not einen Vorrat an Hamsterfutter anzulegen. Lebensmittel für Menschen dagegen machen sich bei mir rar. Ich besitze eine Pfanne und einen Topf. Als Küchenausstattung ist das völlig ausreichend, weil ich mich sowieso hauptsächlich von Erdnussbutter-Sandwichs ernähre: Erdnussbutter mit Banane, Erdnussbutter mit Marmelade, Erdnussbutter mit Kartoffelchips, Erdnussbutter mit Oliven und Erdnussbutter mit Marshmallows. Mir egal, was andere dazu sagen, aber ich esse nun mal gerne Erdnussbutter. Außer der Küche gibt es noch eine Essecke, ein Wohnzimmer mit Fernseher,

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