Kussfest
Frankie, »und ich verspreche Ihnen, dass jeder Einzelne, der in die Korruption verwickelt ist, strafrechtlich verfolgt wird. Ich werde dafür sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
Wieder wurde er von der jubelnden Menge zu einer Pause gezwungen.
»Wenn Sie morgen in die Wahlkabinen gehen, denken Sie bitte vor allem an eines: Als Bürgermeister von Beaumont werde ich meine Versprechen halten. Ich werde die Steuern senken und unnötige Ausgaben eindämmen, und ich werde tun, was ich kann, damit jeder Einzelne von Ihnen das Geld, das man Ihnen unrechtmäßig aus der Tasche gezogen hat, wieder zurückerhält. Es ist ja Ihr Geld. Sie haben es verdient.«
Die Menge flippte aus.
Max sah Jamie an. »Dann ist ja wohl klar, wer die Wahl morgen gewinnt.«
Sie nickte. »Es wäre ja schon fast schwierig zu verlieren, wo jetzt wegen Untreue gegen den amtierenden Bürgermeister ermittelt wird.
Max lächelte. »Das verbessert Frankies Chancen natürlich …«
»Ahm, Max, ich muss mal mit dir reden«, sagte sie. »Mein Anwalt hat mich heute Nachmittag angerufen …«
»Können wir das nicht später machen?«, schlug er vor. »Ich möchte gern Frankies Rede zu Ende hören.« Max wurde am Ärmel gezupft, und er sah Polizeichef Lamar Tevis neben sich stehen.
»Das haben wir gut gemacht, Holt«, sagte er. »Warum fangen Sie nicht in meiner Behörde an? Ich stecke bis zum Hals in Arbeit, ich komme nicht mal mehr dazu, angeln zu gehen.«
»Ja, ich habe schon gehört, dass Sie in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun hatten.«
»Tja, na ja, ich habe Freunde in wichtigen Positionen.« Er zwinkerte und wurde dann ernst. »Sie haben ja bestimmt schon gehört, dass einige unserer Stadtväter sich bei Nacht und Nebel davongemacht haben.«
»Von Grimby hat man auch nichts mehr gehört und gesehen«, sagte Alexa. »Ach, apropos Arbeit: Ich bin praktisch die Einzige auf meiner Etage, die noch übrig ist.«
»Alexa war mir eine große Hilfe«, sagte Lamar.
»Aber behalten Sie sie nicht zu lang«, sagte Max, lächelte Alexa an und wuschelte Danny durchs Haar. »Ich weiß, dass Sie sie im Moment noch brauchen, aber anderswo wartet auch noch ein Job auf sie, wenn sie will.«
»Sie wäre bestimmt eine gute Rechnungsprüferin«, sagte Lamar.
Max zog eine Augenbraue hoch und betrachtete Alexa. »Denken Sie darüber nach?«
Sie zuckte die Achseln. »Der alte Grimby ist offensichtlich abgehauen, also muss ich hin und das Chaos sortieren.«
Max nahm ihre Hand und drückte sie. »Tun Sie, was Sie tun müssen. Sie haben ja meine Karte.«
Sie wandten sich wieder der Tribüne zu, als die Menge erneut applaudierte. Max hörte einige Minuten lang zu, dann drehte er sich um und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
Jamie schaute sich um und stellte fest, dass Max verschwunden war. Wohin konnte er gegangen sein? »Deedee, hast du Max gesehen?«
»Nein, Süße. Vielleicht was zu trinken holen?«
Jamie schob sich durch die Menge und rief laut nach Max. Ihr Magen ballte sich zu einem Angstklumpen. Wollte Max einfach verschwinden, ohne sich von ihr zu verabschieden? Es schien ewig zu dauern, bis sie aus dem Gewühl heraus war. Jamie seufzte erleichtert, als sie Max auf sein Auto zugehen sah, das den Crash auf wundersame Weise ohne einen Kratzer überstanden hatte.
»Max!«, schrie sie. »Warte!« Er ging weiter. »Verdammter Mist«, sagte sie, weil sie genau wusste, dass er sie bei dem Lärm unmöglich hören konnte. Sie rannte los. Als sie bei ihm ankam, drehte er sich um. »Wo willst du denn hin?«, fragte sie.
»Jamie, du solltest doch bei den anderen sein.«
»Du willst weg, oder? Du willst einfach abhauen, ohne auch nur Tschüs zu sagen. Ich fasse es nicht.«
Er lächelte und zupfte sie sanft an einer blonden Strähne. »Ich hab mir doch gedacht, dass es sich anfühlen würde wie Seide. Und das tut es auch.« Sein Blick wurde sanft. »Ich habe noch andere Sachen zu erledigen«, sagte er. »Außerdem braucht dein Verlobter dich jetzt, wo seine Mutter immer noch nicht übern Berg ist.«
»Max …« Jamie versuchte zu sprechen, aber plötzlich wurde ihr die Zunge so schwer. »Die Verlobung ist gelöst.«
Er sah sie belustigt an. »Spitzenzeitpunkt, den armen Kerl in die Wüste zu schicken. Wo er doch eh schon völlig fertig ist.«
»Es ging nicht anders. Phillip hat sich die ganze Zeit schon gedacht, dass irgendwas nicht stimmte, aber hat sich nicht weiter drum gekümmert, weil er seine Mutter schützen wollte. Die
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