Kussfest
Frau, die versucht hat, meine Freunde umzubringen«, fügte sie hinzu.
»Er wird wahrscheinlich nicht angeklagt.«
»Ich kann ihn nicht heiraten.«
»Weil du auf mich stehst?«
Jamie verdrehte die Augen, damit er nicht merkte, wie nah er an der Wahrheit war. »Du gibst wohl nie auf, Holt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich liebe Phillip nicht so, wie eine Ehefrau das tun sollte. Das hat er gewusst, aber er hat gehofft, dass sich das im Laufe der Zeit ändert. So lange kann ich aber nicht warten, und ich will auch nicht riskieren, dass es womöglich gar nicht passiert.«
»Hör mal, Jamie, du hattest dein ganzes Leben geplant, bevor ich hergekommen bin. Ich hatte kein Recht, mich da einzumischen. Es tut mir Leid.«
»Und deswegen willst du jetzt einfach nach Tennessee abhauen und diesen Prediger suchen?«
Max zögerte. »Der Keks ist ja noch nicht gegessen, wie es so schön heißt.«
Jamie nickte. »Du willst also sagen, dass wir noch zu tun haben?«
»Wir?
»Die haben auch versucht, mich umzubringen, Max. Ich hänge da genauso drin wie du.«
»Kommt nicht in Frage, Jamie. Ich habe das Gefühl, der, den ich suche, ist noch viel gefährlicher als alles, was wir bisher so erlebt haben.«
Sie ging zu Max‘ Auto und wartete. »Na los«, sagte sie.
»Jamie …«
»Wenn du mir nicht die Tür aufmachst, fahre ich wieder im Kofferraum mit. Oder ich fahre hinter dir her.«
Max grinste. »Du kannst nicht hinter mir herfahren. Dein Auto ist in der Werkstatt.«
»Und da wird es auch noch ein halbes Jahr oder so bleiben. Also musst du mich so lange durch die Gegend kutschieren.«
Max seufzte. »Jamie, ich weiß nicht, wie lange ich dafür brauche, und du musst dich um die Zeitung kümmern.«
»Mike und Vera machen das sehr gut. Außerdem kann ich ja gelegentlich Kontrollbesuche machen.« Es war seltsam, wie die Zeitung plötzlich an die zweite Stelle in ihrem Leben gerückt war, seitdem Max Holt aufgetaucht war.
Er schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht.« Jamie versuchte, die Autotür aufzumachen, aber sie war verschlossen. Sie klopfte auf die Haube. »Muffin, lass mich rein.«
»Hau ab«, sagte Muffin.
»Ist sie mir
immer noch
böse?«, fragte Jamie Max.
»Du hast ihr die Show gestohlen, das mag sie nicht.«
»Sie hat mir nicht die Show gestohlen«, fauchte Muffin. »Ich hatte einen viel besseren Plan, und Jamie hat ihn zunichte gemacht.«
»Es tut mir wirklich Leid«, sagte Jamie. »Ich bin doch auch nur ein Mensch.« Sie klopfte ans Fenster. »Komm schon, Muff, lass mich rein.«
Das Türschloss klickte, und Jamie fasste an den Griff. »Und klopf nicht so auf mir rum«, sagte Muffin, »ich bin immer noch verletzt, weil du mit mir durch das Garagentor gebrettert bist.«
»Du hast doch nicht einen Kratzer«, sagte Jamie und registrierte den Stolz in Max‘ Gesicht.
»Ich bin seelisch verletzt«, sagte Muffin.
Max setzte sich ins Auto und starrte Jamie gedankenverloren an. »Süße, du musst in Beaumont bleiben, wo du hingehörst. Du brauchst doch dein vorhersehbares Umfeld. Du weißt doch, wie mein Leben läuft.«
»Dann lerne ich vielleicht auch mal, etwas zu riskieren.
Max schüttelte traurig den Kopf. »Das funktioniert doch nicht.«
»Willst du mir deswegen für einen Dollar deine Anteile an der Zeitung verkaufen?«, fragte sie. »Damit du nicht wiederkommen musst?«
»Natürlich komme ich wieder. Frankie und Deedee wohnen hier. Und dass ich dir meine Anteile verkaufen will, solltest du erst später rauskriegen.«
»Sony, Max, aber mein Anwalt ist einer von den Typen, die versucht haben, mich im Autokino auf den Rücksitz zu kriegen. Er fand, ich sollte das wissen. Er hat mir auch erzählt, dass du einen Scheck über zweihunderttausend Dollar für mein Geschäftskonto hinterlegt hast. Hast du eigentlich eine Ahnung, was für eine Gehaltserhöhung Vera erwarten wird, wenn sie davon Wind kriegt?«
»Die Zeitung gehört dir. Sie hat deiner Familie gehört. Beaumont braucht eine gute Zeitung, und wir wissen beide, dass du höchst kompetent bist. Du bekommst das Geld, weil ich nicht will, dass du je wieder so kämpfen musst, wie du das getan hast.« Er lächelte sanft. »Ich muss los, Swifty.«
Jamie bekam Panik. »Okay, beantworte mir noch eine Frage. Ich weiß, dass wir einander wahnsinnig machen und uns die meiste Zeit streiten, aber wie würdest du dich fühlen, wenn du mich nie wieder sehen würdest?«
Max sah sie an. Ihre Blicke verfingen sich ineinander. »Oh,
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