Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)
Scheiße. Komm gerade von See, hab mich beeilt wie der Teufel. Meldung aufgefangen, Kyria. Aus NuYu. Haftbefehl gegen dich, sofortige Auslieferung.«
»Was?«
»Warum denn das?«
»Bist du sicher?«
Fluke nickte. Er wirkte völlig aufgelöst. »Ich weiß ja, dass es nicht wahr ist. Aber sie sagen, die Wirtschaftsministerin, deine Mutter, Kyria, hätte dich geschickt, um den Störangriff zu organisieren.«
»Meine Mutter? Ma Dama Isha? Bist du sicher?«
»La Dama Isha. Haben sie gesagt. Sie hätte verbreitet, du seist entführt worden, aber in Wirklichkeit solltest du hier die Sabotage vorantreiben.«
»Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«
»Muss für irgendwen aber Sinn machen. Kyria, sie werden dich verhaften. Die Meldung kommt in Kürze offiziell hier an.«
Meine Gedanken überschlugen sich. Gleichgültig, was oder wer hinter diesem neuerlichen Verrat steckte, wenn man mich verhaftete und auslieferte, dann direkt in die Hände der gesichts- und namenlosen Feinde meiner Mutter. Und meiner Feinde.
»Wann kannst du wieder auslaufen, Fluke?«
»Mit der Flut. Ungefähr in zwei Stunden. Wo willst du hin?«
»Über die Grenze. Setz mich irgendwo in NuYu am Strand ab. Ich komm dann schon zurecht.«
»Bist du sicher?«
Das war ich nicht. Aber es war das Notwendige.
»Ja, ich bin sicher. Ich packe gleich. Und ich muss noch einen Brief schreiben. In einer Stunde bin ich fertig, Fluke.«
»Kyria,« mischte sich Gort ein, »wir sorgen dafür, dass man dich nicht findet.«
»Danke, Gort. Aber dahinter steckt mehr. Ich muss meiner Mutter helfen. Und das kann ich nur, wenn ich ihr ein paar Dinge erzähle, die ich inzwischen erfahren habe. Gort, Jenevra, Maple, Elmo, Hazel – ich danke euch. Ich danke euch von Herzen für eure Hilfe. Aber ich muss mich beeilen. Hazel, kannst du dich darum kümmern, dass Reb meinen Brief bekommt?«
»Natürlich. Ich fahre hin und übergebe ihn persönlich. Und jetzt packe ich für dich, dann kannst du in der Zeit schreiben.«
Ich umarmte sie alle, schluckte Angst und Tränen hinunter und setzte mich an den Tisch im Salon. Die Tür hatte ich hinter mir geschlossen, Briefpapier und Füller lagen vor mir.
Große Mutter, war das schwer.
Reb,
sie wollen mich ausliefern. Ich habe keine Ahnung, wer dahintersteckt. Aber ich bin mir sicher, dass es eine Verbindung zu dem gibt, was man meinen Eltern angetan hat.
Ich hoffe, dass Cam mir weiterhilft.
Ich versuche über ihn oder Hazel oder deinen Vater in Kontakt mit dir zu bleiben.
Fluke bringt mich über die Grenze.
Mach dir keine Sorgen. Leben ist zäh.
Kyria Princess
Mehr ging nicht.
Ich malte ein keltisches Kreuz darunter. Es verschmierte.
ÜBER DIE AUTORIN
© Barbara Frommann
ANDREA SCHACHT hat lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin gearbeitet, bis sie sich entschloss, ihre wahre Leidenschaft, das Schreiben, zu ihrem Beruf zu machen. Vor allem mit ihren historischen Romanen um die Kölner Begine Almut Bossart erlangte sie große Bekanntheit. Ihre Bücher stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten.
© 2012 INK
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
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978-3-86396-513-6
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