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Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Titel: Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Electi-Namen tragen.«
    Ein Würstchen fiel in die Glut.
    »Spinnst du, Princess?«
    »Nein. Es gilt ja die mütterliche Linie.«
    »Ich habe keine Mutter.«
    »Du leugnest sie, und das vermutlich zu Recht. Das ändert aber nichts an deiner Abstammung. Es ist ja auch okay, dass du dich nach deinem Vater nennst. Aber ein Electi bist du trotzdem.«
    Er schüttelte den Kopf. »Vergiss es.«
    »Nein, Junor Reb!« Ich grinste ihn an.
    Er drohte mir mit der zweizinkigen Gabel. »Princess, noch ein Wort in der Richtung, und ich setz dich mit dem nackten Hintern auf den Grill.«
    »Das wirst du nicht. Du hast lange genug meine Geheimnisse mit dir herumgetragen. Jetzt wirst du mir ein paar von deinen preisgeben. Alvar hat mir gesagt, wer deine Mutter ist. Und ich kann deine Haltung wirklich gut verstehen. Aber auch du musst dich der Wahrheit stellen.«
    »Die ganz bestimmt keinen Junor Reb aus mir macht!«, zischte er.
    »Nein, sicher nicht Junor Reb. Das ist der Name, den du angenommen hast, als du verstoßen wurdest, nicht wahr?«
    Er drehte die Würstchen mit großer Sorgfalt um.
    Er kämpfte mit sich. Ich konnte es ihm ansehen. Aber – verflixt – auch ich hatte ein Recht darauf, Hintergründe zu erfragen.
    »Reb, ich habe dir vom ersten Tag an mein Vertrauen geschenkt. Ich weiß nicht, warum. Es war einfach so. Aber Vertrauen sollte gegenseitig sein, findest du nicht auch?«
    Er stocherte in der Glut herum.
    »Reb, du hattest Angst, mir mit der Wahrheit wehzutun. Tue ich dir mit meinen Fragen weh?«
    »Ja.«
    »Gibst du mir dennoch eine Antwort?«
    Er ließ die Gabel sinken und schaute wieder mit verschlossener Miene über das Meer. »Rowan«, sagte er leise.
    Rowan Lascar, wenn er nach seiner Mutter Saphrina Lascar heißen würde. Junor Rowan. Tja, das würde ich wohl nie, nie, nie laut aussprechen. Diesen stillen Schwur leistete ich jetzt und hier im Anblick des ewigen Meeres.
    Dafür aber legte ich meinen Arm um seine Hüfte und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    »Für mich Reb.«
    Einen Augenblick blieb er starr stehen, dann aber legte er seinen Arm um meine Schulter.
    Einfach so.
    »Ähm – riecht ein bisschen knusprig!«, stellte ich nach einer Weile fest.
    »Scheiße!«
    Reb sprang zum Grill.
    Wir aßen also kurz darauf stilvoll schwärzliche Würstchen zu Kartoffelsalat, Brot und Tomaten. Es war richtig lecker.
    Anschließend räumten wir die Sachen zusammen, stiegen die Felsen unterhalb des Leuchtturms hinunter und sahen zu, wie die Sonne im Meer versank. Ein langer glutroter Streifen zog sich vom Horizont bis zu uns über die kleinen Wellen, und mit unnachahmlicher Leichtigkeit tanzten die Möwen im schwindenden Licht. Eine seltsame Ruhe, von innerer Wärme und sanfter Sehnsucht erfüllt, umgab mich wie ein Umhang. Als der letzte orangefarbene Schein versunken war und einige Wolkenstreifen rosig wurden, reichte Reb mir die Hand, um mir bei dem Weg über die Steine nach oben zu helfen.
    »Ich bringe dich jetzt nach Hause, Princess.«
    »Ja.«
    Das Sehnen wurde größer.
    Er ging um den Wohnbus herum.
    Ich blieb stehen.
    Er sah mich über die Kühlerhaube an.
    »Princess?«
    Ich rührte mich nicht.
    Er kam zu mir, öffnete die Beifahrertür.
    Ich bewegte mich nicht. Ging nicht. Konnte ich nicht.
    »Einsteigen.«
    Ich schaute auf meine Füße. Barfuß. In einfachen Sandalen. Ein bisschen sandig.
    Er stand vor mir. Ich roch Rosmarin, Rauch, Cidre.
    »Princess?«
    Heiser, beinahe gepresst.
    »Willnich.«
    Ein kleines Lachen.
    »Princess?«
    Hoffnungsvoll.
    Ich hob den Kopf. Augen, grün mit Goldflimmern. Die dunklen Locken vom Wind zerzaust. Meine Hand berührte sie, meine Finger schmerzten vor Verlangen.
    »Bist du sicher?«, flüsterte er.
    Ich nickte. Sprechen konnte ich nicht. Meine Kehle war zu eng.
    Er nahm meine Hand und zog mich sacht zur Veranda des Gartenhäuschens. Half mir die Stufen hoch. Öffnete die Tür.
    Ich trat nach ihm ein.
    Nun ja, so ganz sicher war er sich wohl nicht gewesen, dass ich nach Hause gebracht werden wollte. Das Bett war bereits gemacht.
    Aber Blumen und Kerzen fehlten.
    Brauchte ich auch nicht.
    »Es ist … ähm … «
    Reb? Unsicher?
    »Ich weiß, ich muss nicht.«
    »Aber du willst?«
    »Ja.«
    Er zog mich an sich, vergrub eine Hand in meinen Haaren und küsste mich sanft. So sanft und zärtlich, fast so wie ein jämmerlicher Electi-Jüngling.
    Das ging nicht.
    Ich drückte mich fester an ihn, legte meine Hand in seinen Nacken und verlieh dem Kuss etwas mehr Substanz. Als

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