L wie Liquidator
einer Sandpapierfeile.
Die Ruinen von New York:
Das Auto stoppt vor den SHELL-Büros.
Das Gebäude wird von Männern in dunklen Anzügen und mit Gangsterhüten aus den zwanziger Jahren bewacht.
Gordon steigt aus dem Auto.
Betritt das Gebäude.
Ein Büro. Jalousien vor allen Fenstern. Die Jalousien sind Fotos von der Aussicht, wie sie einst war. Eine große SHELL-Karte an der Wand. Zeigt alle Tankstellen der Gesellschaft (78) in Nordamerika. Der Weg von New York zu den Fordfabriken in Dearborn ist mit rotem Klebeband markiert.
Ein Mann sitzt im Lederstuhl mit dem Rücken zu ihm. Er dreht sich um. Das ganze Gesicht ist ein großer, weißer Verband. Dunkle Löcher für Augen, Nase und Mund.
Der Mann im Lederstuhl reicht Gordon eine schwarze Aktenmappe. Die Mappe ist plombiert. Gordon schlägt die Hacken zusammen.
Im Luftschiff:
Wir haben schon lange den Verdacht gehabt. Der Zeppelin ist ein fliegendes Bordell. Rote Lampen über kleinen Separees. Die Mädchen entkleiden nur ihren Unterkörper. Stella.
Die Ruinen von New York:
Gordon geht einen langen Korridor entlang. SHELL-Schilder an den Wänden. Er ist ein professioneller Bote. Nicht viele wagen es, den Ford-Express zu fahren. Texaco und Chrysler haben mächtige Bundesgenossen – und keiner weiß, wo die Kodak-Banditen zuschlagen. Außerdem gibt es IBM … die immer Unberechenbaren.
STANDBILD 30
Das Mädchen von Standbild 25 ist erwachsen.
Sebastian Felix:
Sebastian Felix aus der Nähe. Das Gesicht ist verschlossen. Er starrt vor sich hin und saugt nachdenklich an seiner Pfeife. Der Hut ist in den Nacken geschoben.
Die Ruinen von New York:
Straßenkämpfe. Horden von hungrigen Menschen prügeln sich um die Reste aus einem neuentdeckten Supermarkt. Invaliden. Kinder, die die Zähne fletschen und wie Tiere knurren.
Der Mann im Auto:
Gordon verläßt New York.
In der öden Landschaft:
Das Mädchen von Standbild 25 und 30 steht vor dem Zelt und wäscht sich die Haare. Ein großer Lastwagen fährt in das Lager (ca. 50 alte Militärzelte). Das Mädchen hebt den Kopf und wischt sich Seife aus den Augen. Wir erkennen Stella wieder. Sie schnallt sich den Pistolenhalfter um und läuft barfuß dem Fahrzeug entgegen. Während sie läuft, schüttelt sie ihre Haare trocken.
Aus den anderen Zelten erscheinen auch Apachenmädchen. Sammeln sich um das Fahrzeug. Ein Hufeisen um das Führerhaus. Stella drängt sich nach vorn, um besser sehen zu können.
Ein Mann im Texaco-Overall steigt aus. Er ist jung und lächelt mit weißen Zähnen.
Der Lastwagen hat eine Plane. Der Texaco-Mann löst die Lederriemen und schlägt die Plane zur Seite. Kästen mit Coke.
Die Apachenmädchen laden die Kästen von der Ladefläche ab. Trinken. Reißen einander die Flaschen vom Mund. Einige versuchen, welche zu verstecken. Hamstern. Jemand findet einen alten Kassettenrekorder. (The Contemporary Sound is on CBS Records.) Die Apachenmädchen tanzen Shake. (The CBS Rock Machine Turns You On.)
Stella steht allein. Sie trinkt nicht. Sie tanzt nicht. Sie folgt dem Texaco-Mann mit glänzenden Augen. Sie ist verliebt.
Aber der Texaco-Mann sieht sie nicht. Er bahnt sich (lächelnd) seinen Weg und nimmt Kurs auf das größte von den Zelten.
Ein Apachenmädchen schlägt das Zelttuch für ihn zur Seite. Der Texaco-Mann bückt sich und geht hinein.
Innen;
das Zelt erinnert an ein Wohnzimmer aus den sechziger bis siebziger Jahren. Sofa, zwei Lehnstühle, Salontisch (alles aus Teak), eine Stehlampe (ohne Glühbirne), Regalwand (ohne Bücher, aber mit Zinnvasen und Negerfigürchen aus Gips), Reproduktionen (Rembrandt), ein Korb für Nähzeug und Handarbeiten, ein großer, grüner Gummibaum.
Eine Frau in den Fünfzigern sitzt in einem Lehnstuhl. Sie ist mit einem leichten Baumwollkleid bekleidet und hat eine geblümte Schürze vorgebunden. Eine Perlenkette um den Hals. Eine alte, zerlesene Zeitschrift liegt auf dem Tisch. Die Frau ist die Königin der Apachenmädchen.
Der Texaco-Mann küßt ihr die Hand.
Die Ellbogen:
Sebastian Felix schrubbt die Ellbogen mit Bimsstein. Vorsichtig. Und reibt sie mit Bodylotion ein.
In der öden Landschaft:
Die Apachenkönigin lächelt freundlich und bietet ihrem Gast Kaffee an. Sie trinken schweigend. Keiner von ihnen nimmt Sahne.
Auf der Tankstelle:
Stella liegt versteckt hinter ein paar Steinen. Sieht das Auto kommen. Weiß, daß es Gordon ist. Weiß, was sie
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