L wie Liquidator

zu tun hat. Wartet, bis das Auto hinter dem Palisadenzaun verschwunden ist.
     
    Gordon reißt die Fotografie aus dem Rahmen. Faltet das Bild zweimal und stopft es in die Gesäßtasche. Geht die Treppe hinunter. Öffnet die Tür zum Platz hinaus. Es ist windig geworden. Kleine Staubwolken wirbeln durch das offene Tor im Palisadenzaun herein. Er geht langsam über den Platz.

    Die Sonne ist ein Vampir.
     
    Ein Motorrad jagt durch das Tor herein. Zielt genau auf ihn. Stellas Gesicht – über den Lenker gebeugt.
     
    In der öden Landschaft:
    (Im Zelt): Die Apachenkönigin gibt dem Texaco-Mann eine schwarze Aktenmappe. Die Mappe ist plombiert.
     
    Die Arme:
    Sebastian Felix beschäftigt sich mit den Armen. Bürstet kleine Hautunebenheiten fort. Entfernt den Haarwuchs in den Achselhöhlen mit einem Rasierapparat.
     
    In der öden Landschaft:
    (Im Zelt): Die Apachenkönigin klatscht in die Hände. Stella tritt ein. Die Apachenkönigin macht eine auffordernde Geste. Stella schlägt die Augen nieder. Der Texaco-Mann erhebt sich und geht langsam auf sie zu.
     
    STANDBILD 31
    Die Skulptur von Stella. Halbfertig.
     
    Im Luftschiff:
    Eines der kleinen Separées. Stella und der Mann mit dem Knebelbart.
     
    STANDBILD 32
    Die Skulptur von Stella. Halbfertig.
     
    Die Ruinen von Chicago:
    Es regnet. Große Wasserlachen in den Straßen. Frauen und Männer in dunklen Vampirumhängen schleichen sich an den Häuserwänden entlang. Versichern sich, daß ihnen keiner folgt. Verschwinden eine Steintreppe hinunter. Müssen am Eingang Geheimzeichen machen (zwei rechte Finger und drei linke). In einem feuchten Keller: ein illegales Volkswagen-Treffen. Wäre dies kein Stummfilm, fänden alle Gespräche auf deutsch statt.
     
    In der öden Landschaft:
    Stella und der Texaco-Mann im Lastwagen. Lehnt den Kopf an seine Schulter. Der Texaco-Mann bremst und hält an. Streift seinen Arbeitsanzug ab. Stella hält erschrocken den Atem an. Gelbes K auf rotem Grund! Der Texaco-Mann ist ein Kodakagent!
     
    Treffen auf höchster Ebene:
    Gesandtschaften von Dow Chemical, Firestone, Eastman Kodak, General Motors und Esso um einen dunklen Palisandertisch versammelt. Kleine Tischkarten zeigen, wer wen vertritt.
     
    In der öden Landschaft:
    Stella liegt geknebelt und gebunden auf der Ladefläche.
     
    Der Körper:
    Sebastian Felix wäscht den Oberkörper der Skulptur mit Wasser und Seife.
     
    Treffen auf höchster Ebene:
    Der Zeppelin liegt vertäut hinter einer kräftigen Stacheldrahtabsperrung. Polizei.
     
    Mittlerer Westen:
    Idyllische Kleinstadt: weiße Häuser und kleine, gutgepflegte Gärten. Fliederbüsche.
     
    Treffen auf höchster Ebene:
    Die Polizei hat gelbe und rote Kodakhelme. Die Delegationen von Dow Chemical, Firestone, Eastman Kodak, General Motors und Esso gehen plaudernd zum Luftschiff hinaus. Roter Läufer. Außerhalb der Absperrung: die Armen.
     
    Mädchen in Käfigen. Hunderte. Stella ist eines von ihnen. (Ton: Hundezwinger.) Der Mann mit dem Knebelbart überprüft die Gefangenen. Zeigt mit einem Silberstäbchen auf Stella. Über jedem der Käfige steht in kleinen Buchstaben: Dow Chemical.
     
    Mittlerer Westen:
    Idyllische Kleinstadt: weiße Häuser und kleine, gutgepflegte Gärten. Fliederbüsche.
     
    Treffen auf höchster Ebene:
    Die Armen winken.
    Die Gesandtschaften von Dow Chemical, Firestone, Eastman Kodak, General Motors und Esso winken zurück.
     
    Die Füße:
    Sebastian Felix schneidet die Zehennägel gerade. (Gegen Fußschweiß, weiß er, helfen nur peinliche Sauberkeit und Talkumpuder.)
     
    Mittlerer Westen:
    (Idyllische Kleinstadt:) Wilde Kämpfe zwischen SHELL/Ford und Texaco/Chrysler. Ca. 20 Autos auf jeder Seite. Rasen durch die Straßen. Kleine, verkniffene Männer mit gestreiften Krawatten (Windsorknoten) hängen sich aus den Seitenfenstern und schießen aufeinander.
     
    Im Luftschiff:
    Die Gesandtschaften von Dow Chemical, Firestone, Eastman Kodak, General Motors und Esso kleiden sich um. Ziehen sich dunkle Samtanzüge an und setzen sich hohe, altmodische Hüte auf.
     
    Das Luftschiff hebt ab.
    Die Mädchen haben Cancankleider an.
     
    Die Beine:
    Sebastian Felix paßt auf, daß die Beine frei von Haaren und Hautunebenheiten sind.
     
    Irgendwo:
    Fabrikhalle: Neger an Fließbänder gekettet. Ein Mann im Batmananzug schwingt eine lange Zirkuspeitsche.
     
    Die Knie:
    Sebastian Felix weiß, daß die Knie wichtig sind. Er bürstet sie jeden Morgen und Abend, reibt sie mit Fußsalbe oder Bodylotion ein und