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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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den Hintern, alles. Dieser Neandertaler-Schwachkopf! Wenn er mit Kollegen unterwegs war und sich amüsierte, dann konnte sie verdammt noch mal ebenfalls eine gute Zeit haben in einem Club, den Benjamin bestimmt eine
Lasterhöhle
genannt hätte. Und wen interessierte das?
    Sie bemerkte einen Mann, der sehr nah bei ihr tanzte, und sie anstarrte. Er sah auf seine Kinder-der-Nacht-Art ganz gut aus. Langes, dunkles Haar, wachsfarbene Haut. Wenigstens haben seine Augen eine normale Farbe, dachte sie und versuchte, nicht zu auffällig zurückzuschauen. Sie fuhr mit ihrem sinnlichen Tanz fort, und als sie erneut hochsah, starrte er sie noch immer an.
    Nein, es war nicht nur ein Starren. Sein Blick war wie eingefroren. Cool bleiben, cool bleiben, dachte sie und tanzte weiter. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte, und versuchte, vernünftig damit umzugehen. Es war ja nicht so, dass sie gleich mit ihm ins Bett gehen musste. Nur mit ihm tanzen. Das tat schließlich keinem weh. Sie bewegte sich langsam von ihm weg, verharrte dann auf einer Stelle, wo sie ihm die Möglichkeit gab, sich ihr zu nähern.
    Er sagte irgendwas. Es war zu laut. Sie hörte auf zu tanzen. „Was?“ Sie formte das Wort mit den Lippen, in der Annahme, dass das weit mehr sexy war, als zu schreien. Obwohl ich ja keinen Sex mit ihm haben muss, rief sie sich selbst ins Gedächtnis zurück. Schließlich hieß sie ja nicht Martika!
    Er blickte sie finster an und wiederholte seine Frage.
    Jetzt war es ihr egal, ob es sexy aussah oder nicht, sie kreischte: „Was?“
    Er näherte sich ihrem Ohr. „Ich sagte, du bist inzwischen zwei Mal auf den Fuß meiner Freundin getreten. Könntest du verdammt noch mal besser aufpassen?“
    Sie zuckte mit weit aufgerissenen Augen zurück. „Oh mein Gott.“
    Er deutete auf eine Frau mit blauschwarzem Haar und zwei Silbersträhnen à la Frankensteins Braut, die nur einen Fuß belastete und Sarah anstarrte, als wolle sie sie mit einem Fluch belegen.
    „Sorry. Sorry!“ formte sie mit ihren Lippen und machte eine entschuldigende Handbewegung, die so aussah, als würde Moses das Wasser teilen. Die Frau nickte kurz. Sarah flüchtete an die Bar.
Oh mein Gott. Oh mein Gott.
Sie suchte nach Martika, die kurz darauf auftauchte.
    „Was hat der Typ zu dir gesagt?“ fragte Martika wie eine Glucke und beobachtete ihn. „Hat er dir Angst gemacht? Ich hau ihm eine rein!“
    „Martika, ich will nach Hause.“
    Martika sah sie bestürzt an. „Nach Hause? Es ist erst Mitternacht. Du bist doch erst seit einer Stunde hier!“
    „Stimmt, aber …“, Sarah wusste nicht, wie sie es erklären sollte. „Ich muss … ich muss morgen früh aufstehen.“
    Martika Blick wurde argwöhnisch. „Um was zu tun?“
    „Ich muss zu einer Zeitarbeits-Vermittlung gehen“, sagte Sarah und versuchte, so vernünftig wie möglich zu klingen. „Die Miete zahlt sich schließlich nicht von selbst, nicht wahr?“
    „Das kannst du doch auch noch am Montag machen, und das weißt du sehr gut.“
    „Martika,
bitte
!“
    Martika bedachte sie mit einem langen Blick und seufzte dann laut und unmissverständlich. „Ich suche Taylor. Oh Mann, du schuldest mir was!“

7. KAPITEL
    R oadhouse Blues
    Der Schreibtisch im Heimbüro von Judith und David war aus schwerem, teurem Mahagoni-Holz. David und sie hatten, kurz nachdem er den Job bei MacManus bekommen hatte, monatelang nach einem solchen Tisch gesucht. Wie sich später herausstellte, war es David allerdings leid, immer die schweren Akten nach Hause zu schleppen, weswegen er letztendlich doch nicht so viel zu Hause arbeitete, wie zunächst geplant. Judith hingegen nahm sich gelegentlich Arbeit mit, sie hatte eine kompetente Belegschaft und konnte sehr gut von Zuhause aus arbeiten. Sie hatte online einige Studiengänge absolviert, was bequemer war, als das Haus zu verlassen und den Vorlesungen in der University of Los Angeles beizuwohnen. Jetzt suchte sie nach einem neuen Studienfach, bei dem sie sich einschreiben konnte. Aber zuerst loggte sie sich in einen Chatroom ein. Ihr Computer summte glücklich vor sich hin, während ihre Finger über die Tastatur flogen.
    Sie freute sich über die schnelle Internetverbindung und betrat das Diskussionsforum „Geschäftsleute“, eine Gruppe, die zunächst prahlerisch für Manager gegründet worden war, die nach neuen Wegen suchten, um ihre Zeit noch effektiver zu gestalten. Aber inzwischen war daraus eine Kombination aus Therapieraum und Kaffeeklatsch

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