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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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schon!“
    Martika und Taylor plauderten angeregt, während sie sich in der Schlange langsam nach vorne bewegten. Schließlich wurden sie von einem unglaublich großen Mann begrüßt, der ein gelbes T-Shirt anhatte, auf dem in dicken schwarzen Buchstaben SECURITY stand für all die, die das nicht sowieso erraten hätten. Außerdem trug er einen Funkkopfhörer mit Mikrofon wie Madonna auf ihrer Blonde Ambition Tour.
    „Ausweis?“
    Sarah zog pflichtbewusst ihren Führerschein aus der Tasche. Er starrte erst den Ausweis und dann ihr Gesicht prüfend an. Sie befürchtete schon einen kernigen Kommentar in Richtung „irgendwie mit Pamela Anderson verwandt?“, doch er winkte sie einfach durch. Sie bezahlte den Eintritt und folgte Martika und Taylor in die große, dunkle Halle. Das Erste, das sie zurückfahren ließ, war die Musik. Sie war mindestens so laut wie ein Kanonenschlag, der nicht aufhören wollte. Martika drehte sich zu ihr um und sagte etwas. Sarah hatte nicht die geringst Ahnung, was.
    „WAS?“ schrie sie.
    Martika deutete auf die Bar und stellte dann pantomimisch dar, wie sie ein Glas an den Mund setzte und austrank.
    „OH!“ Sarah überlegte. „WIE WÄR’S MIT WASSER?“ brüllte sie Martika ins Ohr.
    Martika sah Taylor an, verdrehte die Augen und schleifte Sarah zur Bar. Sie sprach mit dem Barkeeper. Danach bekam Sarah einen Wodka mit Preiselbeersaft vor die Nase geknallt, den Martika bezahlte.
    „Auf deine erste Club-Nacht!“ rief Martika und stieß mit Sarah an.
    Sarah nickte schwach und nahm einen Schluck. Der Drink war so stark, dass sie husten musste. Offenbar hatte der Preiselbeersaft keine andere Aufgabe, als dem Getränk Farbe zu verleihen. Der Barkeeper zwinkerte ihr zu, und sie schaute schnell weg. Nach ein paar Minuten hatte Martika ihren Drink geleert und starrte auf den Boden. Es war elf Uhr, für Sarahs Berechnung spät, aber offenbar ging es hier erst richtig los. Martikas Körpersprache sagte ganz deutlich, dass sie tanzen wollte.
    „Komm mit! Komm mit!“ Martika stupste sie ungeduldig an. Sarah würgte den Rest ihres Drinks hinunter und kämpfte gegen einen erneuten Hustenanfall. Sie fühlte noch immer das Brennen in ihrer Kehle, als Martika und Taylor sie auf die Tanzfläche zerrten. Die beiden begannen, sich zu der Musik zu bewegen. Es war offenbar ein Mann, der sang, aber so guttural und harsch, dass es wie schwedisch klang. Sarah konnte die Worte nicht verstehen, dachte sich aber, dass der Text bestimmt zweitrangig war.
    Martika und Taylor sahen zusammen umwerfend aus. Sarah hingegen fühlt sich mulmig. Sie wurde angerempelt. Ein Ellbogen bohrte sich in ihre Seite.
    „Hey!“
    Sie drehte sich um und blickte direkt in das Gesicht eines Mannes mit einem weißen und einem roten Auge.
    „Entschuldigung“, murmelte sie und drehte sich hastig wieder zu Martika und Taylor.
    Vielleicht hätte sie sich ja langsam an den Rhythmus gewöhnen können, wenn nicht immer mehr Leute auf die Tanzfläche geströmt wären. Martika und Taylor tanzten eng …
sehr
eng. Außer ihr schien das allerdings niemandem aufzufallen. Die anderen Leute tanzten entweder eng umschlungen oder ganz alleine, wobei sie aussahen, als bewegten sie sich zu einem heidnischen Ritual. Sarah, die ungefähr die High-School-Version von Foxtrott abgab und dabei versuchte, nicht verletzt zu werden, fühlte sich jetzt unverkennbar unwohl. Als Martika signalisierte, dass sie Durst hatte, folgte Sarah ihr erleichtert zur Bar.
    „Wie findest du es?“
    Sarah zögerte. „Ich weiß nicht.“
    Martika seufzte. Oder zumindest sah es so aus, als ob sie seufzte. Sie schubste Sarah ein wenig mit den Hüften an und fragte: „Willst du nicht wenigstens versuchen, Spaß zu haben?“
    Sarah starrte auf ihr Getränk. „Ich versuche es ja“, antwortete sie und wiederholte es dann, weil Martika es nicht verstanden hatte.
    „Das sieht aber nicht so aus. Du bist frei! Du bist nicht mehr mit diesem Neandertaler-Schwachkopf zusammen!“ Sie sah Sarah vernichtend an. „Glaub mir,
er
genießt seine Freiheit bestimmt!“
    Sarah schob das Kinn vor. „Wie meinst du das?“
    „Schätzchen, glaubst du denn wirklich, dass er auf dich wartet?“
    Sarahs Augen wurden groß. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Daraufhin betrat sie die Tanzfläche mit Rachegelüsten. Sie schloss die Augen und versuchte, die Musik zu spüren und nicht nur von ihr betäubt zu werden. Sie bewegte sich mit aggressiver Sinnlichkeit … bewegte die Hüften,

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