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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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ja großartig. Ich wohne auch in der Straße. Oh, warte mal eine Sekunde, da ist ein Freund von mir.“ Er stand auf und bahnte sich einen Weg durch den Raum, wobei es ihm gelang, den Blick eines jeden in dem Restaurant auf sich zu ziehen. Sarah vermutete, dass er genau das erreichen wollte.
    „Michael! Wie lange ist das her! Warum warst du nicht im Beer Bust?“
    Sarah beobachtete verblüfft, wie Taylor den angesprochenen Mann ausführlich umarmte, der ihn wiederum einem anderen Mann vorstellte.
    Auf jeden Fall ist das besser, als alleine zu essen.
    Der Ober kam an ihren Tisch. „Haben Sie gewählt?“
    Sie nickte. „Die Maissuppe“, antwortete sie pflichtbewusst, „und dann die Pizza mit gegrillter Hähnchenbrust.“
    Er lächelte wieder dieses glatte, höfliche Lächeln, ohne sie direkt anzusehen.
    „Warten Sie, dieser Mann dort sitzt auch hier“, rief sie, als er weggehen wollte. „Er hat noch nicht bestellt.“
    „Das braucht er auch nicht“, sagte der Ober ein wenig spöttisch. „Er bestellt sowieso immer das Gleiche.“
    „Oh.“ Hoffentlich war wenigstens das Essen gut, denn der Service ließ eindeutig zu wünschen übrig.
    Taylor kehrte nach wenigen Minuten zurück. „Großartiger Kerl, dieser Michael.“
    „Er sieht nett aus.“ Sarah wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    Er grinste und blinzelte ihr zu. „Nächstes Mal werde ich dich vorstellen. Schließlich sind wir Nachbarn.“ Er seufzte laut. „Ich rede und rede. Dabei siehst du aus wie eine ertrunkene Ratte, wie jemand, der keinen einzigen Freund auf der ganzen Welt hat – das soll keine Beleidigung sein. Also, wie ist deine Geschichte, kleines Mädchen?“
    „Ich wusste nicht, dass es in L.A. regnet“, sagte sie zu ihrer Verteidigung, „sonst hätte ich einen Schirm mitgenommen.“
    Er grinste sie an. „Du kennst dich in L.A. also nicht aus. Woher kommst du?“
    „Fairfield.“
    Er hob eine Augenbraue. Sie war so perfekt geschwungen, dass Sarah sich unwillkürlich fragte, ob er sie zupfte. „Fairfield? Habe ich noch nie gehört. Wo liegt das? Außerhalb der Stadt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das ist in der Nähe von Sacramento, irgendwie. Oder eigentlich näher an … nun ja, es liegt in Nordkalifornien“, sagte sie und war sich ziemlich sicher, dass er sich im Norden so gut wie gar nicht auskannte.
    „Oh, Nordkalifornien“, murmelte er und rollte mit den Augen. „Das erklärt zumindest deine Klamotten. Du bist also heute erst angekommen? Bist du … nein, du bist keine Schauspielerin.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Dein Zicken-Faktor ist nicht hoch genug, um ehrlich zu sein. Ich meine, du könntest eine Schauspielerin sein, aber dann bestimmt keine sehr erfolgreiche … von denen es natürlich genügend in L.A. gibt. Davon abgesehen hast du dafür viel zu viel Geld.“
    Sie wusste nicht, ob sie sich von Taylors Ausführungen beleidigt fühlen sollte oder nicht, also entschied sie, es nicht zu sein. Die Maissuppe war inzwischen gekommen. Sarah probierte sie und seufzte zufrieden.
    „Habe ich doch gesagt“, rief Taylor selbstgefällig.
    „Es schmeckt herrlich“, sagte sie und bemühte sich, die Suppe nicht herunterzuschlingen. Sie hatte keine Lust herauszufinden, wie Taylor sich über unzureichende Tischmanieren äußern würde.
    Taylor neigte den Kopf zu Seite und blickte sie an. „Weißt du“, sagte er und nahm einen Löffel von seiner Maissuppe. „Ich habe beschlossen, dich zu mögen.“
    Sie lächelte und vergaß für einen Moment den Muskelkater, der sie seit dem Umzug plagte. „Danke. Das ist nett.“
    „Und selbstverständlich wirst du mich auch mögen, und so ist alles in bester Ordnung“, fuhr er fort, und Sarah musste lachen, sie konnte sich nicht dagegen wehren. Er winkte dem Ober.
    „Ich mag sie“, rief er überschwänglich. Der Ober lächelte nur, allerdings dieses Mal sowohl freundlicher als auch affektierter, wie Sarah feststellte. „Wir brauchen eine Flasche Wein.“
    Sie versuchte, ihn davon abzuhalten. „Oh nein, wirklich nicht, ich könnte jetzt nicht …“
    Er starrte sie so lange an, bis sie verstummte. „Unsinn. Ich schmeiße eine meiner typischen Willkommen-in-L.A.-Partys. Bringst du uns bitte eine Flasche von dem Ravenwood? Danke“, sagte er und entließ den Kellner, der sich nur wortlos nickend entfernte.
    „Also gut“, sagte Taylor und rieb sich die Hände. „Nachdem wir jetzt richtig gute Freunde sind, musst du mir dein ganzes Leben erzählen. Fang mit

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