Laborwerte verstehen leicht gemacht
Entstehung und dem Wachstum von bösartigen Tumoren, also von Krebs, erzeugt werden. Sie werden entweder von den entarteten Zellen oder vom gesunden Gewebe als Reaktion auf das Tumorwachstum gebildet. Manche Tumormarker können auch wie Enzyme Stoffwechselvorgänge im Körper beeinflussen.
Auch wenn es sehr wünschenswert wäre – bis heute gibt es keinen Tumormarker, der bei gesunden Menschen nicht nachweisbar ist, wohl aber bei einer Tumorerkrankung und dazu noch im Frühstadium. Da die meisten Tumormarker weder für ein bestimmtes Organ noch für eine bestimmte Tumorart kennzeichnend sind, eignen sie sich nicht zu einer gezielten Suche nach einem möglichen Krebsleiden. Auch ist es nicht möglich, das Stadium, in dem sich ein Tumor befindet, anzugeben, da der gemessene Wert des Tumormarkers nur zu einem sehr geringen Teil von der Größe des entarteten Gewebes abhängt. Eine Screening-Untersuchung nach Tumormarkern, also die einmalige Bestimmung des Wertes bei Personen ohne Beschwerden, kann sogar gefährlich werden, denn wer wäre nicht beunruhigt, wenn ein »Tumormarker« positiv ist. Tatsächlich kommen alle Tumormarker auch bei allen Menschen im Blut vor, und auch der Gesunde kann hohe Tumormarkerwerte haben. Ein hoher Tumormarkerwert bedeutet also keinesfalls automatisch eine Krebserkrankung, und ein niedriger Tumormarkerwert bedeutet keinesfalls Tumorfreiheit. Dies gilt auch für Risikogruppen wie Raucher (Lungenkrebs), Frauen in der Menopause (Eierstockkrebs) oder Menschen mit einer erblichen Belastung für Dickdarmkrebs.
Wichtiger sind Tumormarker jedoch zur Kontrolle nach einer Tumorbehandlung durch Operation oder Chemotherapie. So weist ein erneuter Anstieg von Tumormarkern im Blut beispielsweise auf einen Rückfall (Rezidiv) hin. Sinkt dagegen der Wert im Verlauf der Messungen unter einen bestimmten Wert, spricht das für die vollständige Entfernung des Tumors. Dazu ist es wichtig, dass der persönliche Wert für einen bestimmten Tumormarker nach derDiagnose eines Krebses aber vor der Behandlung bestimmt wird, damit ein Vergleichswert vorliegt.
Vitamine
Vitamine sind Stoffe, die der Körper zum Leben braucht. Er kann sie aber in der Regel nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Manche Vitamine wie das Biotin werden auch im Darm von den Darmbakterien hergestellt. Man unterscheidet fettlösliche (A, D, E, K) und wasserlösliche Vitamine (B und C). Die fettlöslichen können im Körper, vor allem in der Leber, gespeichert werden, die meisten wasserlöslichen nicht. Nimmt man zu viele fettlösliche Vitamine auf, so kann es aufgrund der Überdosierung zu Beschwerden kommen. Ein Übermaß an wasserlöslichen Vitaminen wird über die Nieren ausgeschieden. Fettlösliche Vitamine benötigen jedoch auch Fett, um aufgenommen werden zu können.
Maßeinheiten der Labormedizin
g
Gramm
mg
Milligramm
1 tausendstel Gramm
10 −3 g
μg
Mikrogramm
1 millionstel Gramm
10 −6 g
ng
Nanogramm
1 milliardstel Gramm
10 −9 g
pg
Pikogramm
1 billionstel Gramm
10 −12 g
l
Liter
dl
Deziliter
1 zehntel Liter
10 −1 l
ml
Milliliter
1 tausendstel Liter
10 −3 l
μl
Mikroliter
1 millionstel Liter
10 −6 l
nl
Nanoliter
1 milliardstel Liter
10 −9 l
mol
Mol (= Molekulargewicht in Gramm)
mmol
Millimol
1 tausendstel Mol
10 −3 mol
μmol
Mikromol 1
millionstel Mol
10 −6 mol
nmol
Nanomol
1 milliardstel Mol
10 −9 mol
pmol
Pikomol
1 billionstel Mol
10 −12 mol
U
Unit (internationale Einheit für die Enzymaktivität)
mU
Milliunit
1 tausendstel Unit
10 −3 U
h
Stunde
min
Minute
s
Sekunde
Häufig verwendete Abkürzungen
ACTH
adrenokortikotropes Hormon
ADH
antidiuretisches Hormon, Adiuretin
AFP
Alpha-Fetoprotein; Tumormarker und zur Früherkennung von Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes
AGS
adrenogenitales Syndrom
ALT, ALAT
Alanin-Aminotransferase, Nachweis einer Erkrankung der Leber oder Gallenwege
AMA
antimitochondriale Antikörper
ANA
antinukleäre Antikörper
AP
alkalische Phosphatase, Nachweis von bestimmten Knochen-, Leber- und Gallenerkrankungen
APO
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