Labyrinth des Bösen
Opfer der ersten Bombardierung, unzählige Kampfdroiden, lagen überall verstreut. Andere hingen wie zerbrochene Marionetten von den Asten der Bäume, in die sie geschleudert worden waren.
Große Bereiche der Plantage standen in Flammen.
Zwei halb verbrannte Droiden, von denen kaum mehr übrig war als Arme und Oberkörper, hoben die Waffen, als die Jedi näher kamen, aber Anakin brauchte nur die linke Hand zu heben, um sie mithilfe der Macht auszuschalten.
Die beiden Jedi wichen nach rechts aus, schlugen Saltos unter den breiten Körpern von zwei Erntekäfern hindurch und sprangen dann über ein Dornengebüsch, das aus irgendwelchen Gründen in der ansonsten hervorragend gepflegten Plantage stehen geblieben war. Schließlich standen sie am Ufer eines breiten Bewässerungskanals, der von dem See gespeist wurde, welcher die Zitadelle des Neimoidianers auf drei Seiten umgab. Im Westen hingen drei keilförmige Schiffe der Acclamator-Klasse in den dahinhuschenden Wolken. Der Himmel im Nordosten war ein einziges Chaos von Ionenspuren, Turbolaser-Strahlen und Streifen aus scharlachrotem Licht, die von Geschützen außerhalb des Energieschilds der Zitadelle ausgingen. Die Terrassenfestung auf dem Hügel am Ende der Halbinsel erinnerte an die Kommandotürme von Kernschiffen der Handelsföderation, und tatsächlich waren Gebäude wie diese das Vorbild dafür gewesen. Irgendwo dort drinnen, belagert von den Streitkräften der Republik, befand sich die Elite der Handelsföderation.
Da sein Heimatplanet in Gefahr war und die Republik die Welten Deko und Koru Neimoidia bereits verwüstet hatte, hätte Vizekönig Gunray besser daran getan, sich zum Äußeren Rand zurückzuziehen, wie es andere Angehörige des Separatistenrates taten. Aber Denken war noch nie eine Stärke der Neimoidianer gewesen, und auf Cato Neimoidia befanden sich Dinge, ohne die der Vizekönig offenbar nicht leben konnte. Durch eine Kampfgruppe von Kriegsschiffen der Föderation geschützt, war er heimlich auf Cato Neimoidia gelandet, mit der Absicht, die Zitadelle zu plündern, bevor sie fiel. Aber Streitkräfte der Republik hatten schon auf ihn gewartet; er sollte möglichst lebendig gefangen genommen werden, damit man ihn der Gerechtigkeit überantworten konnte - dreizehn Jahre zu spät, wie viele dachten.
Seit beinahe vier Standardmonaten waren Obi-Wan und Anakin Coruscant nicht näher gekommen als bis nach Cato Neimoidia, und nachdem die letzten verbliebenen Separatistenfestungen im Kern und in den Kolonien nun gesäubert waren, erwarteten sie, dass man sie gegen Ende der Woche wieder zum Äußeren Rand schicken würde.
Obi-Wan hörte, dass sich auf der anderen Seite des Bewässerungskanals etwas bewegte.
Einen Augenblick später schlichen dort vier Klonsoldaten unter den Bäumen hervor, um sich hinter die vom Wasser geglätteten Steine am Rand des Grabens zu ducken. Weit hinter ihnen brannte ein abgestürztes Kanonenboot. Auf dem stumpfen Schwanz des LA AT, der aus der Kuppel ragte, war das Kriegswappen der Galaktischen Republik zu erkennen.
Ein Kanonenboot kam kanalabwärts in Sicht und hielt auf die Jedi zu. Ein Klonkommandant namens Cody stand am Bug und gab den Soldaten an Land und denen im Kanonenboot Handzeichen, woraufhin diese sofort ausschwärmten, um einen Bereich zu sichern.
Die Soldaten konnten durch die Komlinks in ihren Helmen mit den T-Schlitzen miteinander kommunizieren, aber die Angehörigen der Spezialeinheiten des Advanced Recon Commando hatten darüber hinaus ein kunstvolles System von Gesten entwickelt, für den Fall, dass der Feind sie belauschte.
Ein paar geschickte Sprünge brachten Cody direkt zu Obi-Wan und Anakin.
»Sirs, die neueste Meldung vom Kommandanten.«
»Zeigt sie uns«, sagte Anakin.
Cody ließ sich auf ein Knie nieder und aktivierte mit der rechten Hand ein Gerät, das in seinen linken Handschuh eingebaut war. Ein Kegel aus blauem Licht erschien, und ein Hologramm von Kampfverbandkommandant Dodonna tauchte auf.
»Generale Kenobi und Skywalker, die lokale Überwachung zeigt, dass Vizekönig Gunray und sein Gefolge auf dem Weg zur Nordseite der Festung sind. Unsere Streitkräfte haben den Schild von oben und vom Ufer her beschossen, aber der Schildgenerator ist schwer gepanzert. Die Kanonenboote werden von den Turbolasergeschützen auf den unteren Mauern massiv beschossen. Wenn Ihr immer noch vorhabt, Gunray lebendig zu erwischen, müsst Ihr diese Verteidigungsanlagen umgehen und einen alternativen Weg in
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