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Lacunars Fluch, Teil 1: Der Auftrag (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 1: Der Auftrag (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 1: Der Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Dörfer zurück, aber die Torfköpfe würden nicht allein zurückfinden. Die Ochsenkarren haben wir bei der Schenke gelassen, dann sind wir zu Fuß hermarschiert. So ein richtiges Räuberlager haben sie noch nie gesehen. Einige wollen sogar bei uns bleiben, aber das entscheidet Mama Zira.«
    »Mama Zira?«
    »Das ist meine Mutter.«
    Im Lager kam ihnen Orchan entgegen, sein rundes Gesicht strahlte, als er Rastafan erblickte. Dieser sagte zu Jaryn: »Das ist Orchan, eine kleine feiste Ratte, die alles kauft und verkauft, was Geld bringt – unter anderem heilige Ketten – aber mit einem weicheren Herzen, als man annehmen könnte. Ich habe ihm bereits Abbitte geleistet.« Er stieß Orchan in die Seite. »Ist doch so, du alte Schmeißfliege?«
    Orchan nickte heftig. »Ich bin so froh, dass die Knaben frei sind.«
    »Sie erholen sich hier ein wenig, dann wird Orchan sie in ihre Dörfer zurückbringen«, wandte sich Rastafan an Jaryn. Über ihn selbst verlor er Orchan gegenüber kein Wort. Mochte dieser ihn ebenfalls für einen Gesetzlosen halten.
    Nun kam auch Caelian herangeschlendert. »Ich sehe, hier ist die große Versöhnung im Gange.« Er lächelte Jaryn an. »Hättest du das für möglich gehalten? Nur mein Vater hockt grollend mit ein paar Getreuen in einer Ecke und meint, das Räubernest sei zu einem Findelhaus verkommen.«
    Jaryn sah Rastafan fragend an. »Aber er hat doch das Gold? Was will er denn noch?«
    »War eben nicht seine Idee, das ist alles«, knurrte Rastafan.
    Wenig später saßen alle, die nicht dabei gewesen waren, beisammen und hörten sich von Rastafan die Geschichte von der Befreiung der Knaben an: »Nachdem sie nun tagelang vergeblich auf das Gold gewartet hatten, wollte unser Freund Borrak sie alle massakrieren«, berichtete Rastafan. »Dabei kam er auf die grandiose Idee, die Jungen geradewegs in das Waldstück zu treiben, wo unsere Streitmacht versammelt war. Dachte, da könne er das Schurkenstück unbemerkt durchführen. Seine Leute waren bis an die Zähne bewaffnet, aber als wir plötzlich aus dem Dickicht brachen, da glaubten sie, von Werwölfen angegriffen zu werden. Einige erschlugen wir, aber die meisten flohen. Leider entkam auch dieser Mistkerl Borrak.«
    Die Männer lachten dröhnend, diese Geschichte gefiel ihnen, und sie bedauerten es doppelt, dass sie nicht dabei gewesen waren. Aber auch die anderen waren hinzugetreten und hörten sich ihr Abenteuer gern noch einmal an. Dann kreisten die Becher, sie feierten ihren Sieg und das Gold, und die Stimmung wurde immer ausgelassener. Niemandem fiel es auf, dass Orchan plötzlich verschwunden war, mit ihm auch ein paar Zelte. Zu später Stunde torkelten die Männer laut singend durch den Wald. Rastafan und seine Freunde machten da keine Ausnahme. »Wo sind die hübschen Knaben?«, lallten sie, über Baumwurzeln stolpernd.
    »Ja, wollen die denn nicht mit uns feiern?«, stammelte Rastafan und umarmte einen Baum. »He, kannst du mir sagen, wo Jaryn ist?«, fragte er ihn und klopfte an seine Rinde. Weil der Baum keine Antwort gab, schwankte er weiter. »Wo bist du, mein Sonnenschein? Versteck dich doch nicht. He, Caelian! Dich schaffe ich auch noch. Ich schaffe drei, vier, ich schaffe euch alle, alle …« Er leerte seinen Becher und sank zu Boden. Bald hörte man ihn friedlich schnarchen.
    Jaryn und Caelian hatten sich vorsorglich vom Schauplatz entfernt, desgleichen in weiser Voraussicht Orchan, der die Knaben tiefer in den Wald geführt hatte. Dort schlugen sie die gestohlenen Zelte auf. Orchan wollte nicht, dass die Knaben von ihren Befreiern im Siegesrausch das erlitten, was man hatte vermeiden wollen.
    Die Männer schliefen bis zum Mittag des nächsten Tages. Vorsichtig näherten sich Jaryn und Caelian wieder dem Lager. Die Männer lagen, wo sie der Wein am gestrigen Abend hingestreckt hatte. Auch Orchan und die Knaben kehrten nun zurück. Beim Anblick der Männer wussten sie, was zu tun war. Sie holten kübelweise Wasser vom Bach und gönnten den Schnarchenden ein erfrischendes Bad. Prustend und schimpfend kamen sie zu sich.
    Rastafan schüttelte sich das Wasser aus den Haaren, und sein Blick fiel auf Jaryn. »Der Dreiarmige soll mich holen! Habe ich hier die ganze Nacht geschlafen statt mit dir in meinem Zelt?« Mit einem Satz war er auf den Beinen.
    »So ist es«, bestätigte ihm Jaryn ungerührt.
    »Jaryn.« Seine Stimme war weich. »Ich möchte dir so vieles – ich möchte mit dir – ach ich weiß nicht. Wir hatten

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