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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Tisch zuging, sah er sich um, ob ihm jemand in den Gastraum gefolgt war oder ihn beobachtete. Sie befanden sich immer noch in Jawendor, und wenn es auch unwahrscheinlich war, in dieser Kaschemme einen Marganer anzutreffen, so wollte er doch nicht unvorsichtig werden.
    Er stellte sich zu den Spielern. »Darf man mitmachen?«
    Die Männer sahen ihn an. Jaryn hob nicht einmal den Kopf, er hatte Caelian schon von Weitem erkannt.
    »Wenn du genug Silber dabei hast«, sagte einer und entblößte grinsend eine Zahnlücke.
    »Silber? Ich könnte wetten, du zerrupfte Krähe hast nicht einmal Kupfer in der Tasche.«
    Der Mann holte einen Silberring hervor. »Und was ist das hier, he?«
    »Den hat er mir abgeluchst«, mischte sich Jaryn mit weinerlicher Stimme ein.
    »Aber im ehrlichen Spiel«, kam die prompte Antwort.
    »Das glaube ich euch sofort«, erwiderte Caelian. »Eure Gesichter sind so vertrauenerweckend.« Er legte einen Silberring auf den schmutzigen Tisch. »Also um Silber. Her mit den Würfeln!« Er winkte einem blassen Jungen, der die leeren Becher abräumte. »Ein Bier, aber keine Pferdepisse!«
    Die Männer am Tisch lachten. »Hier wird nur Pferdepisse ausgeschenkt, wusstest du das nicht?«
    »Habt ihr auch guten Wein?«, fragte Caelian den Jungen, der nähergekommen war.
    Der nickte. »Für besondere Gäste, aber das muss der Wirt entscheiden.«
    »Dann sag ihm, ein besonderer Gast sei gekommen.« Er wies auf den Silberring. »Wein für die ganze Runde, und er braucht mir kein Wechselgeld herauszugeben.«
    Der Junge grinste. »Ich sehe, du bist ein besonderer Gast.« Er huschte davon. Die Männer bekamen glänzende Augen. »Du spendierst uns Wein?«
    »Warum nicht? Was durch die Kehle rinnt, kann nicht im Spiel verloren werden, nicht wahr?« Er klopfte Jaryn kräftig auf die Schulter. »Spielst wohl noch nicht so lange?«
    Der zuckte die Achseln. »War heute mein erstes Mal. Ich warne dich, Fremder, diese Männer hier haben mit der Glücksgöttin einen Vertrag geschlossen. Sie werden dich um alles erleichtern, was du hast.«
    »He, he«, protestierten sie. »Die Glücksgöttin ist launisch. Wir sind sicher, sie wird sich heute auf die Seite unseres großzügigen Freundes hier schlagen.« So sprachen sie, weil sie Jaryn bereits ausgenommen hatten und das Gleiche mit dem Neuen vorhatten.
    Da bin ich ganz sicher, dachte Caelian. In einem unbeachteten Moment zwinkerte er Jaryn zu, der zustimmend blinzelte. Er hatte verstanden. Es bestand keine unmittelbare Gefahr.
    »Wir halten es hier so, dass jeder mit seinen eigenen Würfeln spielt«, sagte der mit der Zahnlücke, den die anderen Barkas nannten, und der offensichtlich der Wortführer war.
    »Das begrüße ich«, sagte Caelian und holte fünf Würfel aus seinem Gürtel. Er zeigte sie herum. »Überzeugt euch davon, dass sie einwandfrei sind.«
    Sie sahen sich irritiert an und lachten unsicher. Natürlich spielten alle mit gezinkten Würfeln. Jaryn hatte es sofort bemerkt und sie gewinnen lassen, um nicht aufzufallen. Caelian hatte das vorausgesetzt.
    »Keine Einwände«, brummte Barkas.
    »Schön. Ihr braucht mir eure nicht zu zeigen, ich vertraue euch, ihr seid ehrliche Männer.«
    Sie grinsten verlegen. Dann kam der Wein, er wurde mit großem Jubel begrüßt, und etwaige Bedenken waren sofort vom Tisch. Der Junge hatte einen großen Krug in die Mitte gestellt. »Lass mich probieren, Bengel!«, befahl Caelian.
    Der Junge goss ihm ein, und Caelian nippte daran. Er nickte. »Den kann man trinken.« Dann füllten alle ihre Becher und genossen den seltenen Tropfen. Aber Jaryn und Caelian nahmen nur einen winzigen Schluck zu sich.
    Dann begann das Spiel. Die Würfel der Männer waren sehr plump gefälscht. Sie besaßen zwei Sechsen, dafür keine Eins. Da man beide Seiten nicht gleichzeitig sehen konnte, hätte man den anderen bitten müssen, seinen Würfel umzudrehen, was andeutete, dass man ihn für einen Betrüger hielt. Solche Anschuldigungen mussten wohl überlegt sein, denn sie endeten meistens in Raufereien oder Messerstechereien.
    Caelian kannte diese Art von Würfeln, sie nötigten ihm nur ein flüchtiges Lächeln ab, er besaß bessere. Die Herumgezeigten waren in der Tat mustergültig gewesen, doch mit seiner Fingerfertigkeit war es ihm ein Leichtes, sie gegen andere auszutauschen. Deshalb gewann er auch ein Spiel nach dem anderen.
    »Du, deine Würfel sind wohl verhext«, stieß ihn Barkas an. Den Männern lief der Schweiß über die schmutzigen Gesichter

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