Lady, ich will dich!
haben.”
“Wo hatten Sie die Sachen abgestellt?”
“Etwas weiter die Straße herunter. Freunde beobachteten mich dabei und haben mir beim Abladen geholfen. Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, die Sachen erst morgen zu holen.”
“Ich trage sie Ihnen rein.”
“Danke, aber nicht mehr heute. Ich bin zu erschöpft, und Regen ist nicht zu erwarten. Das packen wir morgen an.”
“Gut”, pflichtete er ihr leichthin bei, und sie gingen ins Haus.
Sie schaltete das Licht in der Küche an. Es war ein hoher Raum mit Schränken mit Glastüren, gemütlich eingerichtet und mit einem großen Tisch aus Walnussholz in der Mitte.
“Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir jetzt Jeb Stuarts Telefonnummer zu geben?”, fragte Maggie.
Jake betrachtete ihre vollen Lippen und verspürte den Wunsch, sie zu küssen. Vergiss es, befahl er sich selbst. Diese Lady ist für dich tabu. Und warum musste er bei ihrem Anblick immer an feurige Küsse und heiße Nächte denken? Sie war doch ein ausgesprochener Familienmensch und zumindest momentan keinesfalls an Männern interessiert. Er sollte keinen weiteren Gedanken an sie verschwenden. Dennoch begann jedes Mal, wenn er sie ansah, sein Puls zu rasen.
Als sie ihm nun Stift und Block gab, berührten sich kurz ihre Fingerspitzen. Obwohl es nur eine flüchtige, alltägliche Berührung war, so löste sie dennoch eine gewaltige Reaktion bei ihm aus. Was hatte diese Frau nur an sich?
Als er in der Notaufnahme gewesen war, hatte die Schwester ihn an verschiedenen Stellen angefasst, hatte sogar scheinbar zufällig ihre weichen Brüste an ihn gedrückt, und er hatte nichts verspürt. Aber eine kurze Berührung von Maggies Fingerkuppe warf ihn fast aus der Bahn.
Es war ebenso erstaunlich wie erschreckend. Noch keine Frau hatte jemals solche Gefühle bei ihm ausgelöst. Und er wollte auch nicht, dass es nun geschah.
Er kritzelte Jebs Nummer auf den Notizblock und reichte ihn ihr zurück.
“Kommen Sie. Ich zeige Ihnen das Bad und wo die Handtücher sind.”
Während er hinter ihr die Treppe hochging, wurde er von ihrem sanften Hüftschwung und ihrem leicht blumigen Duft bezaubert. Im ersten Stock trat er dann neben sie und schaute sich um. Von dem langen breiten Flur gingen hohe, mit Mahagoni getäfelte Zimmer ab. Auf den Tischen und Regalen standen Antiquitäten, und an den Wänden hingen geschmackvolle Bilder. Das Haus strahlte Charme und Charakter aus, und es war nicht schwer, sich vorzustellen, dass sie hier lebte.
“Hübsches Haus. Und das hat alles Ihr Großvater erbaut?”
“Nachdem er Großmutter geheiratet hat, hat er angebaut. Als Dad es erbte, hat er noch ein weiteres Wohnzimmer, ein zweites Bad und ein weiteres Schlafzimmer dazugebaut. Ich liebe dieses Haus und habe es oft umgestaltet. Dabei bin ich dann auf die Idee mit der Pension gekommen.”
“Aber wenn Sie eine Pension eröffnen, dann werden Sie andauernd Fremde in Ihrem Haus haben.”
“Das ist etwas anderes.” Sie biss sich auf die Unterlippe und errötete.
“Wieso wäre das etwas anderes?”
Das Rot ihrer Wangen verstärkte sich noch. “Dad wird dann hier sein.”
“Aber doch bestimmt nicht jede Nacht. Und Ihre Tochter wird auch einmal weg sein. Ich denke, das haben Sie nicht gemeint, als Sie sagten, das wäre etwas anderes, Maggie”, erwiderte er sanft und berührte sie zart am Arm. “Was wäre dann anders?”
Seine Berührung war nur ganz leicht, um sie nicht zu ängstigen. Ihm war bewusst, dass er sich mit seinen hartnäckigen Fragen auf gefährlichem Boden bewegte, aber er konnte sich nicht zurückhalten. Die Luft zwischen ihnen schien vor Spannung zu knistern. Er wollte Maggie küssen, und er wollte eine Antwort auf seine Frage bekommen.
Sie blickte ihn mit großen Augen an. Es war der Blick, mit dem eine Frau einen Mann ansah, der sie interessierte. Sofort schlug sein Herz schneller.
“Wahrscheinlich haben Sie immer diese Wirkung auf Frauen”, sagte sie so leise, dass er sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen.
“Welche Wirkung?”, fragte er mit heiserer Stimme.
Sie warf den Kopf zurück, und erneut war dieses Glitzern in ihren Augen. “Sie wissen nur zu gut, welche Wirkung ich meine!” Abrupt drehte sie sich um und deutete in ein Schlafzimmer, das ganz in Blau gehalten war. “Dort können Sie sich umziehen. Zu dem Zimmer gehört auch ein Bad, wo Sie Handtücher und Duschgel finden. Ich erwarte Sie dann unten.”
Wenn er nicht so voller Ruß und so verschwitzt gewesen wäre, hätte
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