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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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daran, ihren Rock abzuwischen. Schon von klein auf hatte man sie streng dazu erzogen, auf ihre Kleidung zu achten. Kleider waren oft sehr teuer und nur schwer zu ersetzen, wenn man weitab von den Schneiderinnen der Großstadt lebte. Daher hatte man ihr nie gestattet, mit den anderen Kindern auf Wildwood herumzutoben. Man hatte von ihr erwartet, dass sie sich wie eine kleine Dame verhielt und sich stets anständig benahm. Ihre Mutter hätte einen Schock erlitten beim jetzigen Anblick ihres Gewandes.
    Ebba kniete sich hinter sie, um die Flecken aus dem Rock zu reiben, doch schon bald stellte sie fest, dass es sinnlos war. Wie Iliana ungläubig feststellen musste, war der Rock nicht mehr zu retten.
    „Ja, das ist jetzt wohl der günstigste Zeitpunkt.“
    Angus Dunbars Worte lenkten Iliana von ihrem Rock ab, und sie konzentrierte sich auf die Unterhaltung, die Lord Rolfe und der Bischof mit ihm führten.
    „Stimmt“, murmelte Rolfe. „Je eher wir diese Angelegenheit unter Dach und Fach bringen, desto rascher können wir uns Lady Seonaids Problem zu wenden.“
    Laird Angus sah seinen Sohn eindringlich an, bis dieser schließlich seufzend bekannte: „Mein Vater wünscht nicht, dass Ihr Euch zu Sherwell begebt und ihn zu einer Heirat zwingt. Er befürchtet, der Mann könnte einwilligen.“
    Rolfe zog die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, eine Heirat sei genau das, was Ihr für Lady Seonaid anstrebtet?“
    „Nicht mit diesem stinkenden Drecksack von einem Engländer!“ brauste Angus auf.
    „Ich verstehe.“ Rolfe runzelte die Stirn und schüttelte dann hilflos den Kopf. „Ich Er hielt inne, als sich der Bischof zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Erleichtert nickte der jüngere Mann und wandte sich mit gezwungenem Lächeln an seinen Gastgeber. „Vielleicht sollten wir dieses Problem im Moment zurückstellen. Sobald wir die Sache mit Eurem Sohn und Lady Iliana geklärt haben, können wir ja weitersehen, wie wir in Bezug auf Lady Seonaid und Lord Sherwell vorgehen wollen.“
    Eine Weile herrschte angespannte Stille; dann nickte Angus grimmig. „Nun gut. Ich werde jetzt einen von meinen Leuten losschicken, damit er Seonaid holt.“
    „Sie holen? Ist sie denn nicht hier?“
    „Nein, sie ist auf der Jagd. Sie kann aber nicht weit weg sein, bestimmt hat man sie bald gefunden. Sobald sie hier ist, können wir mit der Zeremonie beginnen.“
    Iliana schob ihre Zofe zur Seite und eilte besorgt zu Lord Rolfe, als Angus sich anschickte, die Halle zu verlassen.
    „Mylords!“ Ihr Blick streifte ihren zukünftigen Gemahl. Er saß noch immer auf seinem Platz, verfolgte jedoch aufmerksam das Geschehen. „Ich glaube nicht, dass ich das über mich bringe!“ beschwor sie die Unterhändler des Königs leise.
    „Gott sei gelobt“, murmelte Ebba hinter ihr.
    Verständnislos schüttelte Lord Rolfe den Kopf. „Was meint Ihr damit?“
    „Ja, habt Ihr Euch hier denn nicht umgesehen?“ erwiderte sie verwirrt. „Wie könnt Ihr von mir erwarten, hier zu leben? Wie könnt Ihr von mir erwarten, ihn zu heiraten?“ Sie zeigte auf den Mann am Tisch. „Er stinkt Die ganze Burg stinkt. Sie sind elende Trunkenbolde! “
    Rolfe sah sich um, und zum ersten Mal schien ihm die allgemeine Verwahrlosung aufzufallen, von Duncans schäbiger Kleidung bis zu den schmutzigen Wandbehängen. Mit einem Blick nahm er die Knochen und Essensreste auf dem Boden wahr. „Nun ja, es ist ein wenig unordentlich hier“, stimmte er vorsichtig zu.
    „Unordentlich? Das hier ist ein Schweinestall, und seine Bewohner sind in der Tat Schweine!“
    „Vielleicht bedarf es nur einer fürsorglichen weiblichen Hand, Lady Iliana“, warf der Bischof ein, aber Iliana war nicht in der Stimmung, sich beschwichtigen zu lassen. „Mein lieber Lord Bishop, nicht einmal zehntausend Frauen könnten hier Ordnung schaffen! Diese Leute sind Barbaren, und ich werde nicht hier bleiben. Seht Euch nur an, wie mein Gewand aussieht, bloß weil ich mich auf diese Bank gesetzt habe! Es ist ruiniert! Das ist einfach unmöglich. Ich werde ihn nicht heiraten.“
    Eine Weile herrschte betretenes Schweigen, während Lord Rolfe und der Bischof hilflose Blicke tauschten. Schließlich seufzte der jüngere Mann. „Und was wird aus Eurer Mutter?“
    Iliana erstarrte. Lebhaft sah sie plötzlich das geschundene, tränenüberströmte Gesicht ihrer Mutter vor sich, und sie ließ geschlagen die Schultern sinken. Sie hatte keine andere Wahl, denn sie brauchte einen starken Gemahl, weit weg

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