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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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einem Regal stand das Altarbild der Feroces, ein Geschenk, das kein anderer würde schenken können.
    „Ich kaufte die beiden anderen Tafeln aus d’Archambaults Nachlass“, erklärte er schnell. „Seinen Erben lag nichts an den Bildern. Sie fanden sie unaussprechlich hässlich und waren froh, sie loszuwerden.“
    Mary trat einen Schritt näher an das Triptychon heran. „Ich hätte nie geglaubt, es wiederzusehen.“
    Das war kaum die Antwort, die John erhofft hatte. „Wenn es unerfreuliche Erinnerungen wachruft“, sagte er rasch, „oder wenn du glaubst, es bringt Unglück, dann werden wir deinen Engel ablösen und die beiden anderen Tafeln zum Verkauf anbieten. Aber ich dachte, du würdest sie vielleicht …“
    „Sie vielleicht lieben.“ Mary drehte sich um, umarmte ihn und drückte ihn an sich. „Ach, John, nur du kannst verstehen, was mir das hier bedeutet. Alle Bilder zusammen zu besitzen, so, wie sie gedacht waren – die einzige Art, wie sie sein sollen. Nur du, mein Liebster, würdest mir Bilder kaufen, die der Rest der Welt als hässlich ablehnt, und dabei wissen, dass du mir die schönsten Gemälde geschenkt hast, die ich je gesehen habe!“
    Er seufzte erleichtert. „Dann habe ich dir eine Freude bereitet.“
    „Das tust du immer.“ Sie gab ihm rasch einen Kuss und wandte sich wieder dem Triptychon zu. „Ich bin froh, dass der Engel wieder mit den beiden anderen Gemälden zusammen ist. Er gehört zu ihnen, John, auch wenn ich ihn in Calais gekauft habe. Es wäre schändlich gewesen, ihn von den anderen zu trennen.“
    Vorsichtig drehte sie das Triptychon um und betrachtete die Rückseite der Tafeln. „Die beiden anderen haben noch zweite Tafeln auf der Rückseite mit Szenen aus Florenz, genau wie bei dem Bild, das wir in Chantilly sahen. Wer weiß,was aus der wurde, die die Rückseite meines Engels bedeckte?“
    John trat zu ihr. „Erinnerst du dich, wie wir glaubten, diese Zeichen hier könnten irgendein großes Geheimnis bergen? Ich wette, das sind alles irgendwelche Notizen desjenigen, der die Tafeln abtrennte.“
    „Vielleicht.“ Sie beugte sich weiter vor. „Das ist eigenartig. Hier unter den Bäumen hat jemand eine kurze Nachricht hinzugefügt. Es ist Latein, nicht wahr, kein Italienisch? Ich befürchte, auf Vaters Geheiß hin hat Miss Wood Latein wie auch Griechisch keine so große Beachtung geschenkt.“
    „Jeder irische Schuljunge lernt sein Latein.“ Er sah, auf welche Stelle sie deutete, und während er laut las, übersetzte er zugleich. „‚Für die Bösartigen gibt es kein‘ – das steht auf der ersten Tafel – ‚Gold im Königreich‘ – das auf der zweiten.“
    „Aber was ist mit den Zeichen auf der Rückseite des Engels, John?“, fragte Mary ganz aufgeregt. „Könnten sie Teil des Satzes sein? Wir versuchten auf Französisch und Italienisch einen Sinn in ihnen zu entdecken, aber nicht auf Latein.“
    „Caeli. Des Himmels.“ Die eilig geschriebenen Zeichen wurden plötzlich zu Buchstaben und die Buchstaben zu Wörtern. „Was waren wir doch für Dummköpfe, Mary, so etwas Offenkundiges zu übersehen! ‚Für die Bösartigen gibt es kein Gold im Königreich des Himmels.‘ Wenn man bedenkt, wie ausgesprochen bösartig die Feroces waren, sind diese Worte ein großes Wagnis. Wer sie wohl verfasst hat?“
    „Vielleicht mochte Fra Pacifico seine Gönner nicht“, vermutete Mary. „Doch ich bezweifle, dass sie gerne eine solche Botschaft auf der Rückseite ihres Altarbildes gesehen hätten.“
    John schnaubte. D’Archambault war stolz auf sein Feroce-Blut gewesen. Wenn seine Vorfahren ihm geähnelt hatten, war die Welt ohne sie weit besser dran. „Wahrscheinlich wäre es Fra Pacificos Tod gewesen, wenn er dieses Gesindel beleidigt hätte.“
    „Oh, ich weiß, wie es war, John!“ Mary bekam große Augen. Sie war sich sicher, das Rätsel gelöst zu haben. „Ich wette, es wurde von jemandem hinzugefügt, der das Gold der Feroces nicht hatte finden können.“
    „Und ich wette, dass du recht hast, meine kluge Frau.“ Er nickte, denn jetzt schien alles klar. Es war ein verbitterter, aus Enttäuschung und Zorn geborener Kommentar. „Ich sagte dir ja, dieses Gold ist für immer verschwunden, wenn es überhaupt je existiert hat.“
    „Noch nicht einmal die Feroces konnten es dorthin mitnehmen, wohin sie gegangen sind, wenn ich auch bezweifle, dass es der Himmel ist.“
    Sie drehte das Triptychon wieder um und studierte die Gruppe der Auftraggeber. „Selbst wenn

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