Längst vergangen: Thriller (German Edition)
mit dem Gesicht nach unten. Ich kann mich von seinem Anblick nicht losreißen.
»Hilf mir.«
Ich stecke mir die .38er wieder hinter den Gürtel, dann gehe ich um den alten Mann herum und greife unter seine Schultern. Gemeinsam schleifen wir ihn in die Brandung und stoßen ihn so weit wir können hinaus.
Selbst im seichten Wasser ist die Strömung stark.
Sie zerrt an uns, als wir zum Strand zurückgehen.
Diane läuft zu Gabbys Leiche und versucht, ihn auf den Rücken zu rollen. Ich folge ihr langsam.
»Wir müssen uns beeilen«, sagt sie. »Was machst du denn da?«
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, also beginne ich mit der offensichtlichen Frage. »Wo bist du gewesen?« Diane holt Luft, und ich sehe, wie ihre Schultern zusammensacken.
»Hat das nicht bis später Zeit?«
»Ich will es wissen.«
»Ich bin weggefahren«, sagt sie. »Ich lag die ganze Nacht wach und habe über den Zettel nachgegrübelt und warum er dir die Figurgeschickt hat. Je länger ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir, dass er kommen würde. Darum habe ich die Diamanten und die Waffe genommen und mich vor ihm und vor dir versteckt.«
»Warum?«
»Weil er uns töten wollte, darum.« Sie streckt die Hände aus. »Dies war der einzige Plan, der aufgehen konnte. Er erwartete, dass ich wegfahren würde, darum musste er denken, dass ich es getan habe.«
»Aber warum hast du mich nicht eingeweiht?«, frage ich.» Warum bist du ohne ein Wort verschwunden?«
»Du hättest versucht, mir das auszureden, und ich wäre darauf eingegangen.« Sie sieht hoch und lächelt. »Das konnte ich in diesem Fall nicht. Ich wusste, dass ich recht hatte.«
Ich kann ihr nicht widersprechen und tue es auch nicht.
Vielmehr frage ich: »Warum bist du zurückgekommen?«
Dianes Augen weiten sich, und sie lächelt. »Warum glaubst du wohl?« Sie schüttelt den Kopf und lacht leise. »Ich liebe dich, Jake.«
Ein paar Sekunden vergehen. Diane packt Gabbys Schulter und versucht wieder, ihn umzudrehen. »Fasst du bitte mit an?«
Ich hocke mich neben sie, und gemeinsam wälzen wir ihn auf den Rücken. Dabei starrt er zu uns hoch, sein Mund klappt stumm auf und zu.
»Gott«, sage ich. »Er lebt noch.« Diane ignoriert mich. Sie geht um ihn herum und greift seine Beine, dann nickt sie in Richtung seines Kopfs. »Los, wir müssen das machen.«
»Aber er lebt noch.«
»Heb ihn hoch.«
Ich zögere, dann packe ich Gabbys Schultern. Wir schleifen ihn den Strand hinunter auf das Wasser zu. Gabby flüstert etwas, aber das Meer ist laut, und seine Worte verlieren sich in dem Getöse.
Wir stoßen ihn in die Brandung hinaus und lassen ihn von der Flut forttragen. Dann stehen Diane und ich an der Wasserkante und sehen zu, wie ihn die Strömung vom Strand wegzieht.
Stille.
Nach ein paar Minuten frage ich: »Und nun?«
»Wie meinst du das?«
»Wohin gehen wir jetzt?«
»Wohin wir wollen«, sagt sie. »Wir sind frei.«
Irgendwo, fernab vom Ufer, glaube ich, Gabby nach mir rufen zu hören. Ich sage mir, dass es nur der Wind ist.
Diane tritt näher und schmiegt sich an mich.
Ich schlinge meinen Arm um ihre Schultern. Lange stehen wir so da und schauen auf das Meer hinaus.
»Ich liebe dich, Jake. Weißt du das?«
Ich blicke in ihre Augen, die klar und hell im Mondschein leuchten. Der Anblick bringt mich zum Lächeln.
»Ja«, sage ich. »Ich weiß.«
Danksagung
Ich möchte meinem Agenten Allan Guthrie für seinen Rat und seine Geduld danken. Dank auch meinen Lektoren Terry Goodman bei Thomas & Mercer und Francesca Main bei Simon & Schuster. Großer Dank gebührt meinen frühen Lesern, Kurt Dinan, John Mantooth, Eric Smetana, John Hornor Jacobs, Stephen Sommerville und Sean Doolittle, für ihre Zeit, ihre Nachsicht und ihren wertvollen Einblick während der frühen Fassungen dieses Romans. Ich möchte auch Jeff Belle, Sarah Tomashek, Jacque Ben Zekry, David Downing und allen des Teams von Thomas & Mercer für ihre harte Arbeit, ihre Leidenschaft und ihre beispiellose Hingabe an ihre Bücher und Autoren meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Am meisten von allen möchte ich meiner Frau Amy für ihre Liebe und Unterstützung danken und für ihren Glauben, als ich keinen hatte.
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