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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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runzelt die Stirn. »Es gibt eine Rippströmung. Die ist zu stark.«
    Ich drehe mich um und schaue auf den Ozean. Das Wasser ist so blau und so schön. Kaum zu glauben, dass es gefährlich sein soll.
    Wir gehen weiter, aber jetzt sind wir beide still.
    Nach einem Weilchen bleibt Diane stehen und sagt: »Ich glaube, ich möchte umkehren. Ich bin müde.«
    Ich bleibe stehen und sehe über den Strand bis zur Stadt.
    »Bist du sicher?«, frage ich. »Wir sind fast da.«
    »Geh du mal«, sagt sie. »Ich treffe dich dann später.«
    Ich könnte weitergehen, aber ihr distanzierter, teilnahmsloser Ton macht mir Sorgen.
    Ich befinde, dass wir weit genug gegangen sind.
    »Das hat Zeit«, sage ich. »Lass uns umkehren.«
    Lächelnd nimmt Diane meine Hand. Wir drehen um und gehen gemeinsam über den Strand zurück.

– 50 –
    Am nächsten Tag fahren wir nach El Regalo und stellen uns Oscar Guzman im Obst- und Gemüseladen der Stadt vor. Er ist älter, als ich erwartet habe, und er beobachtet uns während des Gesprächs sehr genau, als erwarte er, dass wir etwas stehlen wollen.
    Erst als ich Dougs Namen erwähne, reißt er die Augen auf, verzieht den Mund zu einem breiten, einladenden Lächeln und bleckt ein paar vereinzelte gelbe Zähne.
    »Mr. Doug?«
    Ich ziehe den Brief aus der Tasche und gebe ihn ihm. Oscar sieht ihn an, als wäre er schmutzig, und lässt ihn ungelesen auf einen Stapel hölzerner Gemüsekisten neben seinem Stuhl fallen.
    »Wie lange?«
    Ich sehe Diane an.
    »Wie lange was denn?«
    Sie sagt etwas zu ihm auf Spanisch, und er antwortet.
    »Er will wissen, wie lange wir in dem Haus bleiben«, sagt sie. »Er will wissen, ob ihm Doug weiter Geld schickt, während wir hier sind.«
    »Sag ihm, ich sorge dafür, dass er es tut.«
    Diane tut es, und Oscar lächelt. Er schüttelt mir die Hand und redet schnell. Ich verstehe kein Wort, aber Diane kann ihm mühelos folgen.
    Sie dolmetscht simultan.
    »Er sagt: Das Dach leckt vorne am Haus, und wir sollen nicht die Dusche im Freien benutzen.«
    »Es gibt eine Außendusche?«
    »Er sagt: Sie ist neben der Veranda, sie ist zum Abspülen nach dem Schwimmen da.« Sie hört zu. »Und sie ist kaputt.«
    »Wir können sowieso nicht ins Wasser«, sage ich. »Frag ihn mal nach den Schildern am Strand.«
    Diane fragt und als sie aufhört zu reden, deutet Oscar nach Westen in Richtung Wasser und fuchtelt dabei mit dem Zeigefinger, als wollte er einem Kind drohen. »
Natación.
« Ich nicke. »Ich weiß, die starke Rippströmung.«
    »

.« Er nickt. »
Tiburones

    Ich sehe Diane fragend an.
    Oscar beugt sich vor, legt die Hände übereinander und klatscht sie vor mir auf und zu. Er lacht, dann macht er es noch einmal und schmatzt dabei laut.
    Ich weiche zurück. Oscar lächelt und sagt etwas zu Diane.
    Ich warte, dass sie dolmetscht.
    »Er sagt, das Wasser trägt einen zu den Haien hinaus.« Sie hält inne und hört weiter zu. »Und er glaubt, dass er dir Angst eingejagt hat.«
    »Nein.«
    Sie sieht mich an, und das Licht spiegelt sich in ihren Augen. »Du bist zusammengezuckt.«
    »Ich glaube, er ist verrückt.« Ich tippe mir an den Kopf, dann zeige ich auf Oscar und sage: »Loco.«
    Er lacht schallend, nimmt eine braune Papiertüte aus dem Regal neben seinem Stuhl und füllt sie mit Avocados. Er reicht sie mir und sagt in blütenreinem Englisch: »Welcome to El Regalo.«
    – – –
    Als ich abends auf der Veranda sitze und den Sonnenuntergang betrachte, kommt Diane mit einem Karton heraus.
    »Sieh mal, was ich gefunden habe.« Sie stellt den Karton zu meinen Füßen auf den Boden und öffnet die oberen Klappen. »Massenhaft Bücher, und es gibt noch drei oder vier Kisten im Schrank.«
    Ich ziehe eines davon heraus. Die Seiten sind vergilbt, und der Einband fehlt. Ich drehe es um und lese den Namen auf dem Rücken.
    »Day Keene?« Ich lasse das Buch auf den Karton fallen, dann greife ich mir noch ein paar heraus und lese die Namen. »Fredric Brown, Ed Lacy, Horace McCoy.«
    »Schon mal von denen gehört?«
    »Von einigen schon«, sage ich. »Die hier sind wirklich alt.«
    »Aber in gutem Zustand«, sagt Diane. »Zumindest lesbar.«
    Ich hebe noch eines auf und blättere darin.
    »Was ist das denn?«
    Ich sehe auf den Buchrücken und sage: »James M. Cain.«
    »Kennst du das?«
    Ich bejahe, dann lehne ich mich zurück und schlage die erste Seite auf.
    – – –
    Die nächsten paar Wochen ist alles gut. Diane und ich verbringen die meiste Zeit damit, im Haus zu hocken

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