Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
einem Spitzbart trat durch die Flammen als wären sie Nebel.
„Wir hätten ihn ein bi sschen verhören können, Sienari. V ie lleicht hat er etwas gewusst?“
„ K annst du nicht eine Woche ohne d eine Folterspielchen auskommen, Korta?“ , fragte Sienari. Der zuckte nur mit den Schultern.
„Dieser Dummkopf Frehel! “ zischte Sienari, „e r sollte das Ding zur Landung zwi ngen und nicht in Stücke reißen. W ie solle n wir denn da das Verlangte finden?“ „Wir sollten Gortan rufen“, schlug Korta vor, „so lautete der Befehl.“ „Ja“, meinte Sienari , „ das sollten wir tun .“
Sie schloss die Augen und schien sich zu konzentrier en. Dann nickte sie und sagte: „ Er kommt, wir sollen warten und nichts unternehmen bis er da ist.“
Einige Augenblicke vergingen, dann erschien aus dem Nichts eine neue Gestalt. Ein großer, muskulöser Mann mit kahlrasiertem Kopf und Schlangenaugen – das Zeichen, das s er ein Hexenmeister war. In sein Gesicht waren seltsame Schriftzeichen tätowiert und auf seiner rechten Wange war eine große Narbe . „ Wo ist Frehel?“ , fragte Gorta n mit seiner tiefen Stimme. „Er ist noch nicht zurück, Gortan“ , antwortete Kortan unterwürfig. „Habt ihr den Gegenstand gefunden?“ , fragte Gortan. „Nein “ , sagte Sienari , „d as Schiff ist total zerrissen, er kann überall liegen. “
Gortan betrachtete sein Umfeld . „D a hat Frehel wohl einen Fehler gemacht . “ U nd eine uneinschätzbare Gefahr lag in seiner Stimme.
Im selben Moment tauchte ein e vierte Gestalt auf. Ein kleiner, dicker Mann mit braunem Haar und den giftgrünen Augen, die ihn als Fenen auszeichneten. „Wenn man vom Fenen spricht...“ , sagte Kortan heimtückisch.
„Wie du siehst Frehel, ist etwas nicht nach Plan gelaufen. Das Luftschiff wurde fast komplett zerstört. Wie kannst du mir das erklären?“
„Gortan , Ihr müsst verstehen, ich habe noch nie so etwas Großes angezogen!“ „Ich verstehe“ , zischte Gortan. Im selben Augenblick brach Frehel unter Todesqualen zusammen. Er schrie und keuchte . A ls er fast besinnungslos war , schienen die Qualen aufzu hören. „Das nächste Mal kommst d u nicht so einfach davon“, sagte Gortan, „ und jetzt sucht den Kasten!“
Sofort strömten Sienari, Kortan und Frehel, der leicht hinkte und sich die Rippen hielt, aus. Nur Gortan blieb stehen und sah sich das Schaffen seiner Untergebenen an. Dann fiel sein Blick auf den toten Piloten am Boden. Langsam und mit interessiertem Gesichtsausdruck trat Gortan auf die Leiche zu. „Du hälst dich wohl für ein Opfer? “ , sprach er fragend zu dem Toten. Er wusste, dass er ihn hören konnte. Verließ der Geist den Körper nicht erst , wenn der Tote bestattete worden war? E r betrachtete die Stelle , an der der Zauber ihn getroffen hatte. „Du musstest noch nicht einmal leiden. Es gibt Zauber, die über Stunden, Tage, Jahre quälen können. Glaub mir, viele würden gerne mit Dir tauschen.“ Er wusste wovon er redete. Sein Blick fiel auf die Augen des Piloten . Kalt und teilnahmslos blickten sie in den Himmel.
Nun blickte auch Gortan in das Sternenmeer. Hier in den Schattenbergen sah man es gut. Hell und klar, kein Wunder, dass die Elfen sie verehren, bei ihrer Vorliebe für prächtige und glitzernde Dinge. Aber wie sie aus ihnen die Zukunft vorhersagen, konnte Gortan nicht verstehen.
„ Ich habe es!“ , rief Sienari und riss Gortan aus seinen Gedanken. Sie stand mit einem Kasten nur zehn Meter entfernt. Lächelnd über seinen Triumph ging Gortan auf Sienari zu und riss ihr den Behälter aus den Händen. Er war aus Stahl und mit einem Schloss gesichert. Gortan musste ihn nur berühren um zu merken, dass er mit Magie gesichert war. Auf dem Deckel war ein Wappen eingestanzt. Gortan erkannte das altmagische Symbol für Erde. Er betrachtete den Gegenstand. „Wie erbärmlich “, murmelte er , „ al s ob mich das aufhalten könnte.“ Eine kurze Handbewegung, ein silberner Lichtblitz und der Deckel zerbrach in zwei Teile. Nun sah man was sich im Inneren des Kastens befand. Ein alter , jadegrüner Schlüssel.
„Wir haben ihn!“ , triumphierte Gortan während er den Schlüssel herausnahm und den Kasten fallen ließ. Als er den Schlüssel betrachtete und über neue Befehle nachdachte, merkte er, dass dasselbe Zeichen wie auf dem Kasten auch auf dem Schlüssel war. Nach einer Weile traf er eine Entscheidung. „Sienari, geh du zu unserem Meister und informiere ihn über unseren Erfolg.
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