Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
von Dorroks Leuten gefangen genommen wurde. Wahrscheinlich hatten sie die selbe Idee wie wir und sie wollen von Tüfdulusa mehr über den Lichtkelch herausfinden. U nd sie halten ihn fest, damit er bloß nichts an andere weitersagen könnte.“
Lagon war von Mundras Theorie nicht überzeugt. „Wenn sie nicht wol l en, dass Tüfdulusa von der Befragung, der er unterzogen worden war , etwas erzählt , dann hätten sie ihn einfach töten können, nachdem sie ihn ausgequetscht hatten. U nd müssten ihn nicht von einer Horde We rwölfe bewachen lassen. Und warum sollten sie ihn überhaupt zwingen , etwas über den Kelch zu verraten, wenn sie ihn einfach mit einem Vorwand dazu bringen können , und ohne Gewalt alles erfahren konnten, was sie wissen wollen. Wie auch immer … “, sagte Lagon mehr zu sich selber , als zu Mundra und Bundun , „wir müssen versuchen ihn zu befreien!“
„Ganz deiner Meinung“, bekräftigte Mundra.
„Und da ich mich ja nur schlecht drücken kann“, jammerte Bundun, der sich offenb ar nur ungern erneut mit den We rwölfen anlegen wollte , „muss ich wohl auch mitmachen. Aber sollten wir nicht lieber Verstärkung rufen? Wer weiß was außer Wehwölfen sonst noch dort lauert.“
„Dann willst du also einfach hier sitzen und Däumchen drehen , bis Verstärkung eintrifft? D as kann Stunden dauern!“ , erwiderte Lagon, „wenn sie Tüfdulusa wirklich in ihrer Gewalt haben, zählt jede Sekunde! Also ich schlage vor, dass wir folgendermaßen vorgehen:
Wir fliegen bis zu einem Kilometer, im Tiefflu g an dieses Glashaus heran. Den Rest gehen wir zu Fuß . U nd dann versuchen wir von dort eine Möglichkeit zu finden , an Tüfdulusa heran zu kommen.“
„Und was machen wir, wenn wir das getan haben?“ , fragte Mundra mürrisch. Es gefiel ihr wohl gar nicht einen Kilometer durch diesen Wald gehen zu müssen. „Das werden wir dann entscheiden. Aber ich gla ube, dass sich ein Kampf mit We rwölfen nicht vermeiden lässt.“
„Das sind ja gute Nachrichten!“ , kreischte Bundun entsetzt , „zwei nur halb ausgebildete Liewanen un d ein Vogel gegen ein ganzes We rwolf s rudel!“
Doch trotz Bunduns Unbehagen taten es die d rei , wie vorgeschlagen . Bald darauf wackelten und rutschten sie über Wurzeln, Stock und Stein, na chdem sie gelandet waren und der Teppich sicher verstaut war .
„Verdammter Mist!“ , fluchte Mundra, nachdem sie einen Ast ins Gesicht bekommen hatte , „also ich sage dir, wenn sich das nicht lohnt und sie ihn getötet haben“, sprach sie zu Lagon und ballte die Fäuste , als w oll e sie die Strafe für die We rwölfe an Lagon er proben , „dann werde ich diese kleinen, miesen, verlausten, nach Dreck stinkenden… Ahhhh!“
Lagon sah sich um, bereit einen Angriff mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, entgegen zu treten.
Umso überraschter war er, als er bemerkte, dass sie weder von We rwölfen umzingelt wurden, noch ein schwarzer Magier im Begriff war , einen todbringenden Zauber zu wirken.
„Was ist denn los?“ , fragte Lagon Mundra, die trotz keiner , für Lagon sichtbaren Gefahr, einen Gesichtsausdruck hatte , wie ein Ka ni nchen beim Anblick einer Schlange.
„Was ist denn los?!“ , wollte Lagon wissen.
„ SPINNE !“ , stammelte Mundra total verängstigt.
Und tatsächlich, eine winzige Spinne hangelte sich gerade von einem Baum herab. Lagon entspannte sich.
Er war nicht wirklich böse, dass Mundra ihn erschreckt hatte. Er war es gewo hnt, dass Mädchen sich vor Spinnen fürchteten, denen sie zwar sogar noch mit gefesselten Armen haushoch überlegen waren , aber bei ihrem bloßen Anblick so ein Geschrei veranstalteten, dass man meinen konnte , eine Riesenhorde würde Amok laufen.
Lagon erinnerte sich noch gut daran, wie Lagie einmal eine Spinne gesehen hatte . E s hatte ihn viel Überredungskunst gekostet, sie davon zu überzeugen, dass er die Spinne wirklich nach draußen gebracht hatte und dass sie nun vom Stuhl wieder herunter kommen konnte.
Beim Gedanken an seine Schwester und ihr Schicksal, war es so als , würde eine alte Wunde wieder aufgerissen. Die Ereignisse der letzten Zeit hatten ihn so beschäftigt, dass er kaum noch über Lagie nachgedacht hatte. Er hatte ja noch nicht einmal daran gedacht, eine Gedenkfeier oder etwas Ähnliches zu arrangieren. Es hätte ja nichts Großes sein müssen. Einfach nur etwas , um an sie zu erinnern.
Und Hass stieg in ihm auf. Nicht auf Lerdan oder Sienari. Das waren nur kleine
Weitere Kostenlose Bücher