Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
schon auf dem Weg.
„Gut gemacht Lagon“, meinte Bundun sarkastisch . „D u hast die Anzahl der mögliche n Häuser von Hunderten auf einige Duzend reduziert. Was planst du als nächstes?“
„Ich glaube nicht, dass wir hier weiter kommen“, meinte Laffeila . „W ir sollten vielleicht doch auf Verstärkung warten.“
„Einen Mo ment “, bat Lagon. „E ine Idee habe ich noch.“
„Was denn jetzt wieder?“ , fragte Silp, doch Lagon antwortete wieder nicht. Er schritt die Häuser, an deren Rückseite das Flussufer lag, von oben bis unten ab, bis er ungefähr in der Mitte das zu finden schien, nach dem er gesucht hatte.
„Da ist es ja!“ , rief er triumphierend.
„Was hast du denn gefunden?“ , fragte Silp neugierig, nachdem er und die anderen zu Lagon gelaufen waren. Lagon sagte nichts, sondern deutete nur auf ein blankes Messingschild an der Eingangstür, auf dem stand:
„Hier wohnt Parkolan, wenn er in Korroniea ist. Hierher wurde Liendra verschleppt!“
„Ins Haus von Parkolan?“ , fragte Bundun , „ist das nicht ein wenig unvorsichtig?“
„Warum denn?“ , fragte Silp . „Alle Behörden, die hinter Parkolan her sind, versuchen erst einmal zu verhindern, dass er die Stadt verlässt. Wenn sie nicht davon ausgehen, dass er das schon längst geschafft hat. Und dann versuchen sie heraus zu finden, wohin er geflohen sein könnte.“
„Genau!“ , meinte Laffeila , „bis jemand auf die Idee kommt , hier nachzusehen, können Stunden vergehen.“
„Wenn ich et was dazu sagen dürfte“, meldete sich die Stimme aus dem Ring zu Wort , „aus dem Haus, vor dem ihr da steht, dringt eine Energiequelle. Ich hätte das nicht bemerkt, wenn ich nicht genau darauf geachtet hätte. Aber trotzdem, da unten sind gewaltige Kräfte am Werk!“
„Da unten?“, fragte Laffeila.
„Genau“, antwortet die Stimme , „genau genommen , kommen die Signale nicht aus dem Haus, sondern von unter dem Haus. Da muss es eine Reihe von Räumen oder Gängen geben. Aber wenn ihr da runter geht, kann ich nicht mehr mit euch sprechen. Und wenn ich euch Verstärkung schicken soll, wird die euch kaum finden.“
„Alles klar“, sagte Lagon und dachte kurz nach . „D ann machen wir es so. Einer von uns bleibt hier und warte t bis die Verstärkung eintrifft. D as macht am Besten Laffeila.“
„ I st gut“, meinte Laffeila, die bei dem Gedanken in das Haus gehen zu müssen , schon ganz bleich geworden war.
„Ich bleibe hier und passe auf Laffeila auf“, beschloss Bundun.
„Angsthase!“ , tadelte Silp.
„Der Rest von uns geht da runter und versucht Parkolan und Quallot zur Aufgabe zu bringen. Vielleicht werden die ja vernünftig, wenn ihnen klar wird, dass sie gegen sämtliche Liewanen kämpfen müssen, wenn sie Liendra nicht frei lassen. So können wir einen Kampf vielleicht verhindern.“
„Wenn das mal gut geht“, meinte Silp besorgt.
Lagon sah zum Himmel. Die Sonne war schon fast unter gegangen. Nicht mehr lange , und es würde komplett dunkel sein .
„Wir haben keine Zeit , um uns darüber Gedanken zu machen“, sagte er schließlich , „wir müssen es riskieren , oder für Liendra kommt jede Hilfe zu spät.“
„Also gut“, rief Silp plötzlich mutig , „schnappen wir sie uns!“
„Seid vorsichtig“, rief ihnen Laffeila hinterher.
„Keine Sorge“, krächzte ihr Bundun ins Ohr , „die haben schon Werwölfe umgebracht, da warst du noch in der Ausbildung.“
Das Innere von Parkolans Domizil war unerwartet düster. Lagon hatte damit gerechnet , einen lichtdurchfluteten Prachtbau vorzufinden. Aber offenbar hatte Parkolan seinen dunklen Charakter in seinem Wohnstil nicht verleugnet.
„Wo suchen wir denn zuerst?“ , fragte Silp . „Das ist ja wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.“
„Logischerweise im Keller!“ , bestimmt e Lagon. „Von dort kamen die Signale.“
Und er schritt voran, direkt in das Versteck des Schattenkreises.
Der Schattenkreis
Der Keller erwa r tete sie als dunkles Loch hinter einer Eisentür. Ein kalter Luftzug drang Lagon und Silp entgegen , als wolle die pure Finsternis sie auffordern wieder zu gehen.
„Sie ht nach einer Falle aus“, meinte Silp.
„Dann sollten wir den Überraschungseffekt nutzen“, rief Lagon und schnippte mit den Fingern. Eine Lichtkugel erschien mitten im Kellerraum und tauchte ihn in gleißendes Licht. Nun sahen beide, dass kein Hinterhalt in der Dunkelheit gelauert hatte. Stattdessen hatte Parkolan, wie jeder
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