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Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Vergifteten gehörte. Es verging einige Zeit, bevor Lagon bemerkte, dass sie genau den Weg gingen, den Liendra für sie voraus geplant hatte . Gerade hatten sie einen der Personalgänge passiert und stiegen nun eine Treppe empor, die in den, von ihr erwähnten Nebenraum führte. ´Ob es dort zu den Vergiftungen gekommen war? ` , fragte sich Lagon. ´P assen würde es. ` Denn er wusste, dass die Versammelten , während der Pause , dort Erfrischungen zu sich nehmen konnte n. Dazu die Toten in der Küche…
    Lagon sah es schon fast vor seinem inneren Auge: Die gesichtslosen Attentäter, wie sie in die Küche stürmten, die dort arbeitenden Küchenhelfer ermordeten, sich für diese ausgaben und die Getränke vergifteten, bevor die Kellner sie zur Versammlung brachten. Und schließlich, wie die feigen Mörder den Ort verließen, an dem sie ihre Taten begangen hatten und in den Gassen von Korroniea verschwanden.
    Nun betrat die Gruppe den Nebenraum, in dem sich überall kleine Grüppchen zusammengestellt hatten. An die größte der Gruppen wandte sich nun der Hauptmann mit den Worten: „Dieses Pärchen haben wir in der Küche geschnappt. Sie sagen, dass sie zu einer, der hier vertretenen Gruppen gehören. Könnt ihr das bestätigen, Senator?“
    „Lagon!“, rief eine bekannte Stimme. Waldorra löste sich aus der Gruppe, in der Lagon auch Senator Parkolan, Wrador, Sodoro und die anderen Liewanen des Vierten Pfades erkannte. Sie kam schnellen Schrittes auf ihn zu.
    ´Na toll`, dachte Lagon und bereitete sich darauf vor, gleich erwürgt zu werden . ´G leich hat sie mich. `
    Waldorra erreichte ihn und schloss ihn in die Arme. „Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue dich zu sehen!“ , versicherte sie, nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte.
    „Ja…ehm…Danke“, sagte Lagon verwirrt.
    „Lagon!“ , rief noch jemand. Silp und Laffeila hatten ihn entdeckt und näherten sich mit erleichterten Gesichten.
    „Habe ich was nicht mitbekommen?“ , fragte Lagon. „O der gibt es einen anderen Grund, aus dem alle so tun, als wäre ich in irgendeiner Gefahr.“
    „Das bist du, mein junger Freund, das bist du!“ , mischte sich nun Parkolan ein . „U nd ich fürchte, ihr ebenso Prinzessin“, e rklärte er Liendra.
    „Von welcher Gefahr redet ihr?“ , fragte sie etwas irritiert , genau wie Lagon .
    „Entschuldigung“, unterbrach der Hauptmann die Gespräche . „K ann ich dann davon ausgehen, dass diese Personen tatsächlich die sind, für die sie sich ausgeben?“
    „Gab es denn daran Zweifel?“ , fragte Parkolan.
    „Offensichtlich haben wir den Eindruck von skrupellosen Giftmischern gemacht“, erklärte Liendra mit einer seltsamen Mischung aus Gelassenheit und Empörung . „D eshalb wurden uns schreckliche Konsequenzen angedroht, sollten wir nicht kooperieren.“
    „Ich bin untröstlich!“ , versicherte der Hauptmann, der kreidebleich geworden war . „ Dieser Irrtum ist…“
    „Fehler werden da gemacht, wo Männer ihrer Pflicht nachgehen“, unterbrach ihn Parkolan . „Hauptmann, du hast streng nach Vorschrift gehan delt und jeder andere hätte die selben Schlüsse gezogen wie du. Ich bin sicher, Prinzessin Liendra, genau wie Lagon, werden da s genauso sehen . D enn schließlich muss ihnen klar gewesen sein, als sie wie zwei Kriminelle in die Küche geschlichen sind, auch für solche gehalten zu werden. Aber ich bin mir sicher, dass beide einen guten Grund dafür hatten, nicht wie jeder andere Besucher des Zirkeltreffens, durch die Vordertür zu gehen. Und dieser Grund ist mit Sicherheit ehrenhafter Natur. Also ver derben wir unser Herz nicht durch tadelnswerte Hirngespinste. Schließlich ist dieser T ag ohnehin schon dunkel genug.“
    ´Der perfekte Politiker` , fand Lagon.
    ´E r entschärft die Situation, die in einem handfesten Skandal hätte enden können , indem er die Sachlage so verdreht, dass niemand Schuld hat. Außerdem beschuldigte oder lobte er niemanden, sondern stellte alle als gleichrangige Opfer der Situation dar. `
    Lagon fand den Senator wenig sympathisch , auch wenn er wusste, dass es praktisch dessen tägliches Brot war, einen guten Auftritt zu inszenieren . Da s ungute Gefühl hinderte ihn jedoch nicht daran , Parkolan in gewissem Maße zu bewundern. Er hatte die Situation in kürzester Zeit analysiert und bewältigt.
    ´Eigentlich arbeitet er wie ein Liewane` , dachte Lagon und überlegte, wenn er einmal seinen Liewanenring an den Nagel hängen sollte, in die Politik einzusteigen .

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