Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Veranstaltung.“
„ Sehr witzig!“ , knurrte Lagon missgelaunt . „W as hast du eigentlich genau in den Katakomben gemacht?“
„Wer? Ich?“ , fragte Liendra überrascht . „I ch habe mich nur mit einem unserer Agenten getroffen, der mir Informationen über den Ausbruch verschafft hat.“
„Was hat er dir verschafft?!“ , fragte Lagon empört, sodass zwei Jedons in ihrer Nähe zu ihnen herüber sahen und sich die empfindlichen Ohren rieben.
„Schau doch nicht so“, verlangte Liendra . „D u kannst mir nicht erzählen, dass die Liewanen nie herumspionieren!“
Dies taten die Liewanen tatsächlich hin und wieder, wie Lagon genau wusste. Aber er hielt es für keine gute Idee , da s zuzugeben. Daher sagte er nur: „Von mir aus. Aber lass uns das lieber oben besprechen.“
Und ohne weitere Diskussion machten sie sich daran , die Treppe hinauf zu steigen.
N ach einigen Minuten stellte sich heraus, dass der Weg nach oben länger war, als Lagon sich erinnern konnte .
„Wie weit ist das denn noch?“ , fragte Liendra.
„Nicht mehr weit“, log Lagon. „G leich sind wir wieder an der frischen Luft.“ Und weitere zehn Minuten später strahlte ihnen endlich die Sonne entgegen. Nach all den Stunden in den Katakomben , in denen Lagon mehrmals fast mit dem Leben abgeschlossen hatte, hatte er schon fast vergessen , wie sich ihre Wärme anfühlte und er genoss den Wind der ihm um die Nase wehte.
„Da zeigt sich, was für ein gutes Timing wir hatten“, fand Liendra . „W ir sind genau heraus gekommen, als sich am Himmel keine Wolke zeigt . Hätte ja auch regnen können.“
„Dann sollten wir uns jetzt trennen“, schlug Lagon vor . „G eh du zur Versammlu ng, während ich nach hause gehe. B evor noch jemand sieht, dass ich nicht im Bett liege und an Alkoholvergiftung sterbe.“
„Nicht nötig“, erklärte Liendra . „W enn wir durch die Hintertür ins Schloss gehen, uns von der Küche in die Personalkorridore schleichen und dann in ein Nebenzimmer des Versammlungsraumes huschen , kannst du hören, was bei der Besprechung passiert. Und keiner wird merken, dass du nicht gerade an etwas stirbst .“
Lagon antwortete nicht, sondern fragte nur: „Woher weißt du denn so genau über die Architektur unseres Liewanenschlosses bescheid?“
Liendra zuckte mit den Schultern. „Mein Informant von vorhin hat mir nicht nur Infos über den Felsenturm verschafft.“ L agon überlegte einen Moment , ob er Liendra loben oder beschimpfen sollte, entschloss sich aber dann gar nichts zu tun.
„Dann lass uns mal aufbrechen“, riet Liendra , „sonst kommen wir sogar für den Abschluss des heutigen Treffens zu spät.“
Und wieder einige Minuten später erreichten sie das Sch l oss der Liewanen. Der Hintereingang , den sie nehmen wollten, war ein vier Meter hohes Tor, das in die Küche führte und für Lieferanten gedacht war.
„Hoffentlich ist die Tür nicht verriegelt“, meinte Liendra, doch Lagon achtete nicht auf sie. Er hatte für einen Moment geglaubt , einen Schatten zu sehen, doch bevor er ganz sicher war, hatte die Gestalt sich schon wieder verdrückt.
„Lagon, wo bleibst du denn?“ , fragte Liendra, die es geschafft , hatte das Tor zu öffnen und schon halb im dahinter liegenden Raum stand.
„Bin schon da!“ , rief Lagon und folgte ihr in die Schlossküche.
Hier war es still, abgesehen vom Brodeln einiger Kochfeuer, die an den Backsteinwänden standen .
Lagon war beunruhigt , denn um diese Zeit hätten hier mindestens ein Koch und ein Duzend Küchenhelfer beschäftigt sein müssen!
Doch von denen war nichts zu sehen. Liendra aber schien den Mangel an Personal nicht zu bemerken, denn sie schritt frohen Mutes durch den Küchenkomplex auf die Tür zu, die in die Personalkorridore führte. P lötzlich blieb sie stehen. Sie starrte reglos und entsetzt zu Boden. Lagon sah sofort warum. Direkt vor Liendras Füßen war eine lange, dicke Blutspur. Lagon folgte ihr mit einem Blick, obwohl er ahnte, was er an ihrem Ende finden würde. An der anderen Seite des Raumes entdeckte er das grausige Werk. Dort lag , in einer Ecke , eine Gestalt mit einem schwarzen Pfeil in ihrer Brust.
Am Krankenlager
Lagon ging einige Schritte auf den Mann zu, obwohl es offensichtlich war, dass niemand ihm mehr helfen konnte. Doch bevor er einen weiteren Schritt gehen konnte, näherten sich polternde Schritte und im nächsten Moment brachen durch die beiden Eingänge bewaffnete Truppen. Dreißig mit Mageten bewaffnete
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