Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
das Gras darunter fallen.
´Schade` , dachte der Giftzwerg kalt , ´der lebt wahrscheinlich noch. `
Ganz anders bei dem größeren und wahrscheinlich auch schwe reren der beiden. Dieser sauste wie ein Stein , geradewegs auf den Erdboden zu. Es gab einen metallischen Knall als er aufschlug, so als wäre es kein Wesen au s Fleisch und Blut, sondern ein Metall g ebilde . Bevor der Giftzwerg noch etwas Genaueres erkennen konnte, war der Garten schon aus seinem Blickfeld verschwunden.
Nur we nige Minuten später eilten die beide n Wichte durch die Straßen von Korroniea, obwohl das gar nicht mehr nötig war.
„Wir haben ihn verloren“, st e llte Pukuhl fest .
„Wessen Schuld das wohl war?“ , fragte der Giftzwerg.
„Deine natürlich!“ , antwortete Pukuhl.
„Meine?“ D er Giftzwerg war stehen geblieben . „W er hat denn bei der Beobachtung dieser Prinzessinnengöre einen Fehler nach dem anderen gemacht?“
„Unbedeutende Fehler!“ , rie f Pukuhl barsch . „E s hat doch bis jetzt alles geklappt! Aber jetzt haben wir den ollen Vampir verloren. Und das nur weil du so langsam bist!“
„Ich und langsam? Wir haben den Kerl verloren, weil der so einen Vorsprung hatte! Und den hatte er, weil du damit getrödelt hast , mir zu sagen, dass die Prinzessin entführt wurde.“ „Ach was“, keifte Pukuhl . „D ir wäre so oder so eine Ausrede eingefallen, weshalb wir dieses Adelsküken verloren haben.“
„Entsch uldigt, dass ich mich einmische. A ber ich glaube, dass ich euch aus eurem Dilemma befreien kann.“
Pukuhl und der Giftzwerg fuhren herum.
E ine Gestalt löste sich aus dem S chatten einer Gasse. Es war ein hoch gewachsener Man n . Ein Mensch, soweit sie sehen konnten, mit einem grauen Mantel und einem merkwürdigen Hut , der gut zu einem Spion gepasst hätte.
„Ihr könnt es nicht wissen“, sagte der Neuankömmling , „aber ich habe euch schon mal gesehen. Gestern, als ich den Liewanen Lagon beobachtet habe. Du, Kobold , heißt Pukuhl. Und wie ist dein Name, geschätzter Giftzwerg?“
„Der tut nichts zur Sache“, sagte dieser mechanisch und dann etwas energischer , „und was willst du?“
Der Unbekannte grinste. „I ch will euch ein Angebot machen.“
Anschuldigungen
Lagon schmerzte der Kopf. ´Kein Wunder nach solch einem Sturz`, war sein erster Gedanke. Dann, nach und nach fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Die Versammlung, die Türen wurden aufgebrochen, der Schattenkreis hatte sie überfallen. Immer genauer wurden die Bilder seiner Erinnerung. ´ Wrador ha t uns weg geschickt und dann… ` Lagon überkam blank es Entsetzen ´…die Explosion. Wrador und die anderen Liewanen des Vierten Pfades .. . `
Doch dann kam die schlimmste Erinnerung von allen, hervorgerufen durch einen einzigen Namen, der ihm durch den Kopf schoss: Liendra.
„Der Vampir hat sie entführt“, murmelte er .
„D er Schattenkreis hat sie entführt! “
Lagon versuchte sich aufzurichten. Doch es ging nicht. Er hatte das Gefühl in Armen und Beinen verloren. Jemand rief seinen Namen.
„Hallo…“, keuchte er mit aller Kraft, die seine Lungen noch hergaben . „I st da jemand?“
„Ich glaube , ich habe ihn gehört“, erklärte eine bekannte Stimme.
„Da liegt er!“ , rief jemand, „bei dem Baum!“
Schritte näherten sich.
´Wer sind die? `, fragte sich Lagon. ´ Freund oder Feind? `
Drei Gestalten beugten sich über ihn.
„Wie geht es ihm?“ , fragte eine Gestalt die andere.
Der Gefragte tastete Lagons Arme, Beine und Gesicht ab.
„Wir müssen ihn ins Schloss bri ngen, sonst könnte er ernsthaft Scha den nehmen.“
Zwei kräftige Arme packten Lagon und legten ihn auf eine Trage.
„Hoch mit ihm!“ , befahl jemand, dann wurde die Trage samt Lagon empor gehoben.
Er verlor das Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam, saß er auf einem Stuhl. Der Kopf tat ihm entsetzlich weh und auch sonst schien er nicht in bester Verfassung zu sein .
„Er kommt zu sich“, sagte jemand erleichtert. „Hätte mich auch gewundert, wenn ihm nach all den Abenteuern , die er erlebt hat, so ein Sturz aus dem achten Stock umbringt.“
Lagon blinzelte.
Er kan n te diese Stimme n doch. Dann erkannte er sie! Es waren Silp und Laffeila.
„Geht’s dir wieder gut?“ , fragte Laffeila besorgt.
„Ich weiß es nicht“, antwortete Lagon und bewegte leicht die Arme. Er hatte wieder Gefühl dort, auch wenn sie jetzt leicht schmerzten.
„Hervorragend!“ , rief Silp . „D ie Heiler haben ganze
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