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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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eine doppelte Handspanne unterhalb des Schnabels, von jeder Seite des Körpers abzweigten. „Ich bin I!kuk.” Sein Schnabel klapperte, als er sprach, seine Stimme war schrill, mißtönend, die Worte waren kaum moduliert.
    Aleytys nickte und dachte daran, daß sie - vorausgesetzt, er ließ sie heraus - die Schüssel umkippen und wie der Teufel davonrennen könnte.
    Die goldenen Augen flackerten. Er winkte mit einem Tentakel. Ein Wächter mit einem kurzen, schwarzen Stab in der Hand, trat in ihr Blickfeld.
    „Der Stab, den er da hält, ist ein Neuro-Stimulator. Er wird so eindringlichen Schmerz verursachen, daß es dir unmöglich sein wird zu glauben, du könntest ihn überleben. Diese Art Bestrafung hat den Vorteil, daß sie dich weder zeichnet noch deinen Wert als Handelsware ruiniert.”
    „Ich verstehe.”
    Die Wimpern zogen sich zusammen, was I!kuks Anerkennung für ihre Vernunft bezeichnete. „Wenn das Kraftfeld erlischt, trittst du in den Korridor heraus und gehst vor den Wachen her. Versuche nicht, zu fliehen. Es gibt kein Entkommen aus den Pferchen.
    Alles, was dir der Versuch einbringen würde, wäre Schmerz. Viel Schmerz. Da ist noch etwas. Ich habe einen Inhibitor in deinen Rükken einpflanzen lassen, um deine PSI-Fähigkeiten zu drosseln. Mitleid. Aber du bist zu gefährlich, wenn du sie unter bewußter Kontrolle hast. Warnung. Versuche nicht, deine Talente anzuwenden. Der Inhibitor ist nicht so fein justierbar, wie wir dies gerne hätten. Er verhindert nicht nur den Gebrauch deiner geistigen Talente, sondern kann auch das normale Denken beeinflussen, wenn er zu stark gefordert wird.”
    „Du denkst an alles.” Sie kämpfte die Mutlosigkeit nieder und griff auf den Stolz zurück; sie wollte nicht vor ihm zusammenbrechen.
    Irgendwie war es wichtig, daß sie sich mit aller Würde gab, die sie aufbringen konnte.
    „Natürlich.” Das komische Wesen nahm die Ironie als Kompliment entgegen, bildete sich sogar ein wenig darauf ein. Mit einem schwachen Summen schwebte die Schüssel wieder außer Sicht. Seine Stimme drang am Zellenrand vorbei zu ihr. „Das Feld ist erloschen. Tritt in den Korridor heraus.”
    Sie streckte ihre Hand vor. Das durchsichtige Harte war verschwunden.
    Als die Prozession aus den labyrinthartigen Tunnels ins Sonnenlicht hinaustrat, blinzelte Aleytys und starrte zu der rubinroten Sonne hinauf. Sie erinnerte sie mit Gewalt an zu Hause und die rote Horli. Sie schluckte einen scharfen Stich von Heimweh hinunter.
    I!kuk drängte sie zur Mitte des unter freiem Himmel abgehaltenen Marktes und ließ sie auf einen würfelförmigen Block klettern; er schien aus einer Art von schwarzem Stein gemacht zu sein. Dann wurde das Kraftfeld aktiviert, welches sie in eine undurchdringliche, durchscheinende Kiste einschloß.
    Sie starrte über die Köpfe der Menge von unglaublich verschiedenartigen Wesen hinweg, die langsam an der Reihe lebender Handelsware vorbeiparadierten, was sie stark an die Pferdehändler erinnerte, die während der Frühlingstreffen ins Wadi Raqsidan kamen.
    Sie erinnerte sich an ihren Vater… Ein Schauer kalten Hasses pochte in ihrem Magen, als sie an ihn dachte … Der Azdar; sie sah ihn, wie er die Fesseln eines Fohlens befühlte, sein Maul aufzwang, um sich die Zähne anzusehen. Obwohl sie sie nicht berühren konnten . .
    . Augen starrten sie an … Neugierig starrende Wesen umkreisten sie
    … Nahmen Maß … Kommentierten in einem Dutzend Sprachen ihre körperlichen Attribute … Sie hörte der aufgezeichneten Verkaufsanpreisung zu, die automatisch von vorn begann, wenn jemand stehenblieb, um sie anzusehen … Was zorniges Blut in ihr Gesicht hochsteigen ließ … Manchmal fühlte sie sich, als könnte sie nicht mehr atmen … Manchmal fühlte sie sich, als würde sie zusammenschrumpfen … Manchmal war ihr, als könnte sie durch das Feld hindurchbrechen und sie alle umbringen … Die Wut in ihr wurde so groß, daß sie zu zerspringen drohte … I!kuk trieb vorbei, wendete und schwebte heran, tanzte vor ihrem Block sanft auf und nieder.
    Eine Art Vorzugskunde neben ihm degradierte ihn zum Zwerg. Über zwei Meter groß … Ein dünner, schmaler Körper mit langen, langen Armen … Mehr als ein Ellenbogengelenk … Die Arme hingen eigenartig herunter … Lange, dünne Beine, die ebenfalls so aussahen, als hätten sie mehr als ein Gelenk … Ein schmales-, hartes Gesicht.
    . . die Augen riesig, schwarz … Mit vielen Facetten … Mehr wie die eines Insekts als … Kurze,

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