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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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R-Moahl-Hunden geschnappt zu werden? Sie war die einzige, die ich an jenem Tag erreichen konnte.”
    „Ich mache dir keine Vorwürfe, Miks. Aber ich muß auch an den Preis denken, den wir für ihre Hilfe bezahlen. Wir stehlen für sie die Schätze der Karkiskya. Ich mag es nicht, an der Ermordung Unschuldiger beteiligt zu sein.”
    „Die Karkiskya sind beileibe nicht unschuldig.” Die nächsten Worte sprach er langsam, fast schmerzlich aus. „Halte dich von Maissa fern. Frage nicht, was sie macht; tu, was sie sagt, komm ihr nicht in den Weg, dann bleibst du am Leben.”
    „Wenn sie so gefährlich ist…”
    „Leyta, glaub mir: In einem Wutanfall ist Maissa zu allem fähig.”
    „Bin ich so hilflos? Ich habe auch ohne das Diadem allein und schwanger eine Welt durchquert.”
    „Aleytys, meine Fee, mein unschuldiges Bergmädchen mit der reinen Seele - du wirst Maissa nie verstehen. Nie. Um sie zu kennen, müßtest du in ihren Schuhen gehen, und das würde ich niemandem wünschen.” Er seufzte und kam zu ihr; seine langen Beine baumelten aus der Schleuse. „Sie ist auf Iblis geboren. Ihre Mutter war eine Zwei-Obol-Hure in der Sternenstraße in Shaol. Ihr Vater - wer weiß?” Finster blickte er auf seine nackten Füße hinunter. „Sie wurde für den Kinderhandel aufgezogen. Als sie sieben war, erstach sie ihre Mutter und ging auf die Straße.”
    „Sie hat ihre Mutter erstochen?” Aleytys fühlte ein widerliches Entsetzen nach ihrem Magen greifen.
    „Ihre Mutter. Die Frau, die ihr Kind an jeden vermietete, der ihr als Preis einen Drink dafür gab. Beim ersten Mal war Maissa zwei Jahre alt.”
    „Madar!” Aleytys schloß ihre Augen, hatte einen saueren Geschmack im Mund. „Zwei Jahre alt.”
    Stavver bewegte sich leicht, seine Haut schabte sanft über das Metall. „Richtig. Seitdem - nun, sie hat es überlebt.”
    „Du hast recht, Miks. In das Resultat dieses Lebens werde ich mich nie einfühlen. Madar! Ich würde es nicht versuchen.” Sie fröstelte.
    „Also geh Maissa aus dem Weg, bis dieses Spiel vorbei ist.”
    „Gibt es keine Möglichkeit, ihr zu helfen?”
    Stavver machte ein kurzes, ungeduldiges Geräusch. „Sie will keine Hilfe. Laß sie, wie sie ist, Aleytys. Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen.”
    Aleytys riß ihre Gedanken von den ekelerregenden Bildern in ihrem Geist los. „Nun denn”, sagte sie lebhaft, „wenn das alles stimmt, dann hast du recht. Wenn mich diese Welt nicht willkommen heißt, kannst du vergessen, daß ich eine Gikena bin.”
    „Wovon, zum Teufel, redest du?”
    Aleytys lächelte angespannt und sah auf ihre zappelnden Zehen hinunter. „Du hast doch gehört, was ich gesagt habe, Miks. Wenn mich die Natur nicht akzeptiert, kann sie es mir unmöglich machen, einen meiner ,Tricks’ vorzuführen. Laß lieber die Leiter hinunter, damit ich sie bitten kann, mich das Spiel spielen zu lassen.” Sie blickte zu der dunklen, grauen Wolkendecke hinauf. „Wenigstens hat der Regen für eine Weile aufgehört.”
    „Abergläubischer Unsinn. Wach auf, Bergmädchen. Du hast deine Hexen und Dämonen auf Jaydugar zurückgelassen.” Er hatte sein hageres Gesicht zu einer finsteren Miene zusammengezogen, riß sie herum und funkelte ihr ins Gesicht. „Gott, Frau, wenn du Maissas Plan verdirbst…”
    Sie ergriff seine dünnen Handgelenke und befreite sich aus seinem Griff. „Kann ich ein Sternenschiff fliegen? Kann ich wie du in eine Festung eindringen und den Wächtern die Zähne klauen, ohne ihren Schlaf zu stören? Nein, und ich würde es auch nie versuchen. Ich habe weder die entsprechende Ausbildung noch den Wunsch, dies zu tun.
    Also stell mich nicht in Frage, Miks, wenn ich dir sage, was ich von meinen Fähigkeiten weiß.”
    „Schon gut.” Er ließ die Hände auf seine Knie fallen. „Leg los, erklär’s mir.”
    „Jede Welt hat…” Sie zögerte, da sie nach den richtigen Worten suchte. „Die Shemqyatwe. Erinnerst du dich an sie?”
    „Die Hexen. Ich erinnere mich. Wir sind in den Wagen der Nomaden gefahren. Khateyat und ihre Mädchen. Und?”
    „Sie nannten jene, die ich zu erklären versuche, die R’nenwata-lawa.”
    „Ich habe das Wort gehört - eine Art eingeborene Götter.”
    „Nein. Keine Götter. Jene, die sind.”
    „Jene, die …? Was, zum Teufel…”
    „Jene, die das Wesen einer jeden Welt sind.”
    „Eine Art Elementargewalten?” Seine Stimme vibrierte vor Skepsis.
    „Ja, ich glaube.” Ungeduldig zuckte sie mit den

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