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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Schultern. „Was spielt der Name schon für eine Rolle? Sie sind … sie.”
    „Ach ja?”
    Aleytys nickte zu der Szenerie hin, die sich außerhalb der Schleuse erhob. „Also paß auf: Laß die Leiter hinunter, ich muß die Erde berühren. Wenn mir diese Welt feindlich gesinnt ist, wird sie gegen alles ankämpfen, was ich zu tun versuche. Laß die Leiter hinunter, und du kannst es selbst sehen.”
    Stavver kam mit einer skeptischen Miene auf die Füße, hielt den Rücken gebeugt, den Kopf gesenkt, damit er ihn nicht an der gekrümmten Oberkante anstieß. Er drückte die Taste, ein schwaches Summen erklang; die Leiter verlängerte sich nach unten. „Mach schnell. Ich glaube nicht, daß Maissa sonderlich verständnisvoll sein wird.” Er setzte sich wieder hin und ließ die Beine über den Schleusenrand baumeln.
    Den Mund zu einem unfrohen Lächeln verkrümmt, zog Aleytys das Tuch von ihren Lenden; die Brosche stach sie in die Falten, damit sie nicht verlorenging. „Wünsch mir Glück, mein Freund.”
    „Glück, Aleytys.” Er berührte kurz ihren Knöchel.
    Sie glitt die ausgefahrene Leiter hinunter, bis ihre Füße auf die Erde patschten, die der Regen in zähen Schlamm verwandelt hatte. Nachdem sie durch Wasser und Schlamm zu einem kleinen, grasbewachsenen Hügel, mehrere Meter vom Fuß des Schiffes entfernt, geplantscht war, kniete sie schweigend nieder, um nach den Elementarkräften zu tasten, deren Lebensraum in dieser speziellen Materiekombination lag. Dann beugte sie sich vor und legte ihre Hände, die Innenseiten nach unten, flach auf den Boden.
    Sie konnte den dunkelbraunen Reichtum des Bodens fühlen, die scharfen, grünen Grasspitzen und die Blätter. Ein kühl-warmer Lufthauch legte sich um ihre Seiten, gleichzeitig kroch eine lebendige Wärme durch ihre Arme empor und erfüllte sie. Frieden war in ihr; sie setzte sich mit gekreuzten Beinen nieder, ihre Hände ließ sie leicht auf den Knien ruhen. In sanfter Gelassenheit atmete sie, während sie darauf wartete, daß sie näher kamen.
    Sie fühlte ein Tasten. Fingerspitzen, die durch ihren Körper rieselten: forschend, neugierig, erregt. Ihr war nach Lachen zumute; danach, freudig auf die Füße zu springen und einen Mäna-dentanz zu vollführen. Ein Pulsieren durchdrang sie; sie fühlte ihre andere Aura. Diese hier waren ganz anders als jene auf Jaydugar, nicht behäbig, riesig, ungeheuer weise, sondern mehr wie Kobolde.
    Irgendwie jünger. Schabernacks mit leisem Lachen verwoben. Gefühlsimpulse von Ausgelassenheit und fröhlicher Unbeherrschtheit. Sie fühlte ihre Erregung durch ihren bewegungslosen Körper stürmen.
    Etwas Weiches fegte gegen ihre Knie. Als sie ihren Kopf neigte, sah sie in strahlende, schwarze Augen, die sie mit beunruhigender Intelligenz musterten. Ein kleines Tier, das Fell ein helles Rötlichbraun, saß auf kaninchenartigen Hinterläufen, die Vorderpfoten endeten in lebhaften, schwarzen, dreifingrigen Händen, die über eine wallende weiße Fellkrause gekreuzt waren. Liebevoll lächelte sie auf den Kleinen hinunter. „Ich grüße dich, Freund.”
    Die spitzen Lauscher, die elegant wie Tulpen über der kleinen Schädelwölbung standen, zuckten freundlich; er krabbelte auf ihr Knie, die Krallen seiner schmalen, nervösen Läufe pickten schnell über ihre Haut. Dann plusterte er sein Fell, um auch die letzten Regenspuren abzuschütteln, und ließ sich zufrieden in der Krümmung ihrer Hand nieder. „Schwester.”
    Aleytys, unter der Oberfläche ihrer Ruhe verblüfft, blinzelte; das Tier hatte zu ihr gesprochen. „Ja?”
    „Ich bin Sprecher. Die Stimme der Lakoe-heai.”
    „Ah.” Seine Stimme klang schrill; die Worte waren klar und deutlich. Sie blickte in die strahlenden, schwarzen Augen und begriff, daß der Sprecher das Kommunikationsmittel war, das sie auf dieser Welt gewählt hatten. Sie. Lakoe-heai nannten sie sich hier. Sie sprach die Intelligenz hinter den schwarzen Augen an und sagte: „Du weißt, daß wir als Diebe kommen?”
    Das Tier bewegte sich unruhig, verlagerte sein Gewicht in ihrer Handfläche. Aleytys hob behutsam ihre freie Hand und kraulte es hinter dem Lauscher. Als ihre suchenden Finger einen Nervenkomplex fanden, seinem kleinen Körper Freude verschafften, seufzte er kläglich. Fieberhaftes Entzücken durchsprudelte sie. Ein flatterndes Lachen fiel rosenblütengleich auf ihre Sinne, helle, strahlende Anteilnahme umgab sie, ließ die Luft vibrieren, bis sie ihre Haut kitzelte.
    „Du machst dir nichts

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