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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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siegesbewußter Kolonisten des interstellaren Raums in ein … Unternehmen verwandelt. Ja, das war der richtige Ausdruck: ein Unternehmen. Aber eins, das nichts produzierte. Sicher, es beschäftigte mehr Menschen als jedes andere Unternehmen innerhalb der Außenwelten; und sein Bruttoeinkommen war mit Sicherheit wesentlich höher. Es wurde allerdings nicht im freien Austausch gegen Güter oder Dienstleistungen verdient, sondern durch Steuereinnahmen. Ein Unternehmen also … eins, das keinen Profit machte, sondern ständig in den roten Zahlen stand und Anleihen aufnehmen mußte, um seine Defizite auszugleichen.
    Ein wehmütiges Lächeln überzog sekundenlang das gutaussehende Gesicht Meteps VII, ein Mann in mittleren Jahren, als er jetzt seinen Gedankengang zu Ende führte: Ein Glück für das Unternehmen, das die Währungsmaschinerie kontrollierte; andernfalls hätte es schon längst seinen Konkurs anmelden müssen!
    Noch immer hing sein Blick an dem Portrait von Metep I, der jedes Mitglied der Regierung vom Sehen und mit Namen gekannt hatte. Heute … der jetzige Metep konnte sich glücklich schätzen, wenn er überhaupt wußte, wer allein alles zu den Ministern zählte. Es war eine große Aufgabe, Metep zu sein. Eine anstrengende und nervenaufreibende Aufgabe, aber sie war mit so viel Macht und Ruhm verbunden, daß sich wohl jeder gerne dafür zur Verfügung gestellt hätte. Einige sagten, daß diese Position inzwischen mehr Macht bedeutete, als einem braven Mann lieb und für böswillige Menschen nötig wäre. Aber so redeten nur die ewigen Schwarzseher, die hinter jedem bedeutenden Mann her waren. Natürlich traf es zu, daß er enorme Macht besaß, aber er konnte nicht alle Entscheidungen allein treffen. Mit Ausnahme einiger ein wenig eigenwilliger Kolonien sandten alle übrigen zivilisierten Planeten der Außenwelt Abgeordnete, die zusammen die Legislative bildeten. In Wirklichkeit hatten diese Leute allerdings nur nominelle Macht … sie hatte höchstens eine Bedeutung als störender Faktor. Die wirkliche Macht über die Außenwelten lag in den Händen des Metep und seiner Berater, dem Rat der Fünf. Mit der Ankunft Haworths würden in diesem Raum die sechs Männer versammelt sein, die die eigentlichen Entscheidungen im Imperium trafen.
    Alles in allem war es schon eine feine Sache, Metep zu sein. Jedenfalls bis vor kurzem … bis die Attentate angefangen hatten. Schon einmal hatte jemand versucht, einen Metep zu ermorden – Metep IV, der mit Gewalt gewisse Gesetze durchgebracht hatte –, aber jener Zwischenfall damals war nur die Tat eines Verrückten gewesen. Ein Angestellter im Ministerium für Landwirtschaft war bei der anstehenden Beförderung übergangen worden und hatte den regierenden Metep dafür verantwortlich gemacht.
    Jetzt und heute aber war das Ganze völlig anders. Dieses jüngste Attentat war das vierte im vergangenen Jahr. Zuerst hatte man zweimal versucht, ihn mit Bomben zu töten – einmal in seinem privaten Gleiter und das zweitemal im Haupteingang vom Dachlandeplatz des Palastgebäudes, in dem seit Metep III alle Meteps residierten. Beide Male hatten die Bomben noch rechtzeitig gefunden und entschärft werden können, aber dieses dritte Attentat heute abend … es hatte ihn doch Nerven gekostet. Die Tatsache, daß jemand eine Energiewaffe in das Freiheitsgebäude schmuggeln und sich dann auch noch in Schußposition verstecken konnte, war an sich schon schlimm genug. Und wenn man sich dann noch vorstellte, wie dieser Mann aufgehalten worden war – indem jemand seinen Hals mit einer seltsamen, primitiven Waffe aufgeschlitzt hatte –, nun, unter diesen Umständen war es kaum verwunderlich, daß das Staatsoberhaupt zu Tode erschrocken war.
    Es gab jetzt also eine unbekannte, namenlose Gruppe, die versuchte, ihn zu ermorden, und daneben eine genauso unbekannte und namenlose Gruppe, sein Leben zu bewahren. Und er wußte nicht, welche der beiden ihm mehr Angst einflößte.
    Daro Haworth, der Präsident des Fünferrats, kam herein, und mit seinem Eintreten verstummte abrupt das Gemurmel der Unterhaltung am Tisch. Haworth war auf Derby geboren und auf der Erde erzogen worden, und in einigen Kreisen wurde behauptet, daß er soviel Macht auf Throne und innerhalb des Imperiums besaß wie der Metep selbst. Solche Bemerkungen verärgerten natürlich Metep, dessen Ego in letzter Zeit ohnehin schon genug hatte mitmachen müssen. Trotzdem mußte er zugeben, daß Haworth ein höchst brillanter und

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