Land meiner Träume collin1
Holzböden abgetreten, der Kaminsims rußgeschwärzt. Der Mensch, der in diesem Haus lebte, kümmerte sich offensichtlich viel mehr um den Garten als um das Haus. Mr. Rush war immer noch bemüht, sie von den verschiedenen Eigenschaften des Hauses zu überzeugen, als die Frauen auf dem Weg hinaus stehen blieben, um noch einmal den Garten zu bewundern. Der Makler bemerkte rasch, wie die Ältere der beiden Damen eine bunte Blüte berührte oder sich vornüberbeugte, um den Duft einer Blume weiter unten am Boden einzuatmen. Er eilte zu ihr in der Hoffnung, sie wegen ihres Interesses an dem Garten doch vom Kauf des Hauses überzeugen zu können. Als er neben ihr stand, schaute Joanna die Straße hinunter zu einem strohgedeckten, weiß getünchten Cottage inmitten eines überwucherten Gartens. »Mr. Rush«, fragte sie und warf ihm einen sehr kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder umwandte, um weiter das Cottage zu betrachten, »wohnt dort jemand?« »Ich bin mir nicht sicher, Mrs. Collins. Sie interessieren sich doch sicher nicht für so ein Haus.« Meggan sah die Miene ihrer Mutter. »Sollen wir einmal zu dem Cottage hinübergehen, Ma? Vielleicht ist jemand da, der uns Auskunft geben kann.« Mr. Rush kam unter kriecherischem Protest hinter ihnen her. Das Tor quietschte leicht, als Joanna es aufstie?. Drei Haush?hner, die im Garten herumgest?bert hatten, flatterten davon. Die Frauen sahen, dass dieser Garten dem anderen einst in seiner Lieblichkeit nicht nachgestanden hatte. Alles, was er brauchte, war, das Unkraut zu j?ten, die wuchernden Str?ucher zu beschneiden und tote und kranke Pflanzen durch neue zu ersetzen. Nicht besonders entzückt über das Interesse seiner Kundinnen an einem so bescheidenen Haus, aber immer noch auf eine Provision hoffend, klopfte Mr. Rush an die Tür des Cottage. Als niemand antwortete, drängte er die Damen mit dem Versprechen, Erkundigungen einzuholen, zurück zur Kutsche. Auf dem Rückweg zum Hotel fuhr er sie noch an drei weiteren Häusern vorbei, die er für eine wohlhabende Frau passender fand. Eines war sehr charmant, ein großes Cottage mit einem gepflegten Garten. »Die Familie zieht Ende nächsten Monats aus, um zu ihren Söhnen nach Australien zu gehen.« »Das sind noch sechs Wochen, Mr. Rush. So lange möchten meine Mutter und ich nicht im Hotel bleiben.« Sie kehrten rechtzeitig zum Mittagessen ins Hotel zurück. Nachdem sie Etty in ihre Wiege gelegt hatte, sprach Meggan mit ihrer Mutter über die Häuser, die sie gesehen hatten. »Das Letzte hat mir gut gefallen, Ma. Sehr schade, dass es erst Ende nächsten Monats frei wird.« »Ich habe das Haus gesehen, das ich will. Und es ist nicht dieses.« »Du willst das mit dem überwucherten Garten.« »Vielleicht bin ich eine dumme alte Frau, Meggan, aber ich hatte das Gefühl, das Haus hat mich gebeten, in ihm zu wohnen und ihm noch einmal Pflege zukommen zu lassen.« »Aber Ma, ich wusste gar nicht, dass du so versponnen bist.« »Nein, es sieht mir gar nicht ähnlich, auf solche Ideen zu kommen.« »Sollen wir uns das Cottage noch einmal ansehen, Ma? Ohne Mr. Rush? Solange er denkt, er k?nnte uns das andere Haus verkaufen, glaube ich nicht, dass er sich wirklich die M?he macht, Erkundigungen einzuholen.? Am Nachmittag nahmen sie eine Mietkutsche und ließen sich noch einmal zu dem Cottage fahren. Die Hühner scharrten wie zuvor im Garten herum, Fenster und Tür waren geschlossen, und es reagierte auch niemand auf ihr Klopfen. Die Vorhänge waren vorgezogen, sodass sie nicht hineinspähen konnten. Sie gingen seitlich um das Cottage herum, wo Spalierrosen an der Wand wuchsen und zwischen dem Unkraut unzählige süß duftende Jonquillen blühten. Eine Gartenbank in einer geschützten sonnigen Ecke lud sie zum Ruhen ein. Joannas Miene war friedvoller, als Meggan sie seit Jahren erlebt hatte. »Du willst dieses Haus wirklich, nicht wahr, Ma?« Joanna lächelte zustimmend. »Ja, sehr.« Sie saßen schweigend da und nahmen die friedliche Atmosphäre des Gartens in sich auf. In der einschläfernden Sonne, dem Duft der Blumen, dem Summen der Bienen und dem Vogelgezwitscher rückten die Sorgen der Welt weit weg. »Hier könnte ich glücklich sein, Meggan.« »Wir müssen herausfinden, ob es zum Verkauf steht. Allmählich glaube ich, dass hier gar niemand wohnt.« Erst als Etty anfing zu weinen, standen sie auf. »Es wird Zeit, zu gehen, Ma. Etty muss gestillt werden, und wir haben den Kutscher lange genug warten lassen.« Als sie in den
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