Landy, Derek -Skullduggery 4
hinauf und außer Sichtweite. Tanith folgte ihm und man
hörte ihre schweren Schritte auf dem Dach.
"Bitte
hört auf, auf meinem Wagen herumzutrampeln", sagte Skulduggery leise.
Im
nächsten Augenblick herrschte Stille, dann erschienen Taniths Stiefel vor der
Windschutzscheibe. Sie trat um sich. Jack folgte. Er machte einen Schritt vom
Dach herunter auf die Kühlerhaube. Seine rechte Hand schloss sich um Taniths
Kehle, er hob sie hoch und ließ sie vor sich in der Luft hängen.
Entsetzt
beobachtete Walküre, wie Jack den Arm ausstreckte und Tanith über der Straße
baumeln ließ, die unter ihr wegrauschte. Er sah auf Walküre herunter und ließ
im selben Moment los.
Walküre
schrie "Tanith!", als diese fiel, doch der Bentley raste weiter und
sie sah nicht, wie Tanith auf der Straße aufschlug.
Skulduggery
streckte die Hand aus dem Fenster, bewegte die Finger und die Luft vor ihnen
begann sich zu kräuseln. Jack drehte sich um, sah, was gleich passieren würde,
konnte es aber nicht verhindern. Der Bentley durchbrach die Luftwand, doch Jack
krachte hinein und prallte daran ab.
Walküre
drehte sich um und sah gerade noch, wie er mitten auf der Straße auf beiden
Füßen landete, bevor der Bentley um die nächste Ecke schoss.
"Sie
wird es überleben", sagte Skulduggery, ohne Walküres Frage abzuwarten. "Tanith
Low ist schon öfter von Autos gefallen, als du in welchen gefahren bist."
Er riss
das Lenkrad nach rechts, der Bentley schwänzelte leicht, dann griffen die
Reifen wieder.
Der Wagen
vor ihnen packte es nicht ganz so gut. Er kam von der Straße ab und Fußgänger
hechteten zur Seite, als er auf den Bürgersteig fuhr und ein eisernes Tor
durchbrach. Es gab einen Ruck, er kam ins Schleudern, dann flog das Tor über
ihn weg und landete auf dem Boden. Skulduggery stieg auf die Bremse.
Der Wagen
vor ihnen war zum Stehen gekommen. Die Motorhaube war eingedrückt und aus dem
Motorraum stieg dicker grauer Qualm auf. Walküre sah, dass sich etwas bewegte.
"Er
steigt aus", sagte sie, löste ihren Sicherheitsgurt und stieß die Tür auf.
Im selben Moment hörte sie die Sirene.
Sie rannte
an einem Jungen vorbei, der mit großen Augen und offenem Mund sein Handy hob,
um ein Foto zu machen. Im Laufen griff sie sich das Handy und sprang dann über
das verbogene Tor. Sie lief zu dem kaputten Wagen, drückte gegen die Luft,
damit der Qualm ihr nicht länger die Sicht nahm, doch der Wagen war leer. Sie
sah gerade noch, wie Sanguin Kenspeckel um eine Hausecke schleifte.
Sie nahm Fletchers Hand und zeigte mit dem Finger. "Da!"
Und dann
bremste hinter ihnen ein Streifenwagen scharf ab.
Sie
blieben wie angewurzelt stehen. Walküre wusste, dass Fletcher gegen seinen
natürlichen Instinkt zu teleportieren ankämpfte. Ihr Blick ging zu Skulduggery.
Sie standen alle mit dem Rücken zu den Polizisten, doch Skulduggery hatte
seinen Schal verloren. Falls er sich umdrehte, sahen sie, was er war.
"Auf
den Boden legen", rief einer der Polizisten. Sie beobachtete aus den
Augenwinkeln, wie die Männer vorsichtig näher kamen. Sie waren nicht
bewaffnet.
"Waffen
weg und auf den Boden legen!", befahl der andere nun.
Walküre
rührte sich nicht. Skulduggery hob die Hände über den Kopf. Sie hörte das
Klicken von Handschellen. Sie sah, wie der erste Polizist Skulduggery packen
wollte und wie Skulduggery herum wirbelte, seine Hand ergriff und sie
verdrehte. Der Polizist hinter Walküre hatte plötzlich einen Schlagstock in der
Hand, doch sie drehte sich rasch um und trat ihm die Beine weg, als er seinem
Kollegen zu Hilfe eilen wollte.
Skulduggery
legte dem ersten Polizisten einen Arm um den Hals und nahm ihn in den Würgegriff.
Walküre drückte gegen die Luft und der zweite Polizist schlitterte über den
Boden. Er krachte in Sanguins Wagen und stöhnte.
Man hörte
erneut Sirenen, die eindeutig näher kamen.
Skulduggery
legte den bewusstlosen Polizisten auf den Boden, dann gingen sie alle drei
rasch zum Wagen. Walküre nahm die Batterie aus dem Handy des Jungen und warf
es ihm zu. Sie stiegen ein und brausten davon - dicht am Bürgersteig entlang,
als drei Streifenwagen vorbeirasten. Sie fuhren zu der Stelle zurück, an der
sie Tanith zuletzt gesehen hatten, und bremsten. Die Straße war leer.
Walküre
zog ihr Handy aus der Tasche und wählte Taniths Nummer. Es läutete ein
paarmal, dann wurde abgenommen.
" 'allo,
meine Süße", sagte Springer-Jack mit einem Lächeln in der Stimme, "Tanith
kann im Moment nicht ans Telefon kommen,
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