Lang lebe die Nacht: Ein phantastischer Historienroman (German Edition)

eines der wilden Herbststürme des letzten Jahres, dachte man im Allgemeinen –, hockten zwei schlanke Schwäne und schlangen die langen Hälse in trauter Zweisamkeit umeinander.
    Nicht weit davon entfernt fuhr ein bunter Zigeunerwagen die schlechte Straße entlang, die erst durch den Wald, dann nach Hameln und schließlich in eine Welt führte, die sich ihrer Magie meist nicht bewusst war.
    Die Frau mit dem braunen Teint auf dem Kutschbock pfiff leise die Melodie mit, die die Wiese ihr zutrug, und kurz bevor der Wagen hinter der nächsten Hügelkuppe und im tiefen Wald des Weserberglandes verschwand, drehte sie sich um und winkte zum Abschied einer anderen Frau – erheblich älter, doch von ähnlich milder Weisheit – zu. Diese blickte ihr auf der Straße nach, während ein kluger Kater neben ihr Position bezog und ihren Blicken folgte. Sie flüsterte ein Gedicht, das ihre Freundin wie ein Segen auf der Reise begleiten sollte.
    Es begann mit einem Wunsch.
    Lang, lang lebe die Nacht!