Lass dich lieben - Lucy
bist meine Frau, es ist mein Kind, und wir bleiben zusammen, weil alles andere sinnlos wäre. Finde dich damit ab.«
Es klang so schön, beseitigte ihre Zweifel und nährte ihre Hoffnung. Leise gestand sie: »Josh war nie mehr als ein Freund für mich. Er ist schwul. Er hat mir nur einen Gefallen getan und mich zu dem Ball begleitet, weil du dachtest, ich würde einen Langweiler mitbringen.«
James traute seinen Ohren kaum. »Der Bursche ist schwul?«
»Ja.«
James stieß vernehmlich den Atem aus. »Mit einem Langweiler wäre ich noch fertig geworden, Lucy, aber dieser Schönling hat mich zur Raserei getrieben. Ich will verdammt sein, wenn ich dich je einem anderen Mann überlasse!«
Er umfasste ihr Gesicht und suchte ihren Blick. »Ich liebe dich, Lucy Worthington.« Seine Stimme klang unendlich zärtlich. »Ich liebe dich durch und durch. Es gibt nichts an dir, was ich nicht liebe. Ich bin heute hergefahren, weil ich mir deinetwegen Sorgen gemacht habe. Du hast am Freitag so gestresst gewirkt, und ich dachte, du hättest ein Problem mit deiner Mutter. Ich wollte es für dich regeln. Ich möchte alles für dich richtig machen. Ich liebe dich.«
Sie war wie gelähmt durch seine Worte, Worte, die direkt seinem Herzen zu entspringen schienen und deren Wahrhaftigkeit sich in seinen blauen Augen spiegelte. Ehe sie etwas erwidern konnte, räusperte sich ihre Mutter laut. James reagierte instinktiv, indem er schützend den Arm um Lucy legte, bevor er sich gemeinsam mit ihr zu der Frau umdrehte, die er als seine Feindin betrachtete.
»Mrs. Worthington, dies ist unser Leben – meines und Lucys. Und das unseres Kindes. Welche Erfahrungen Sie auch immer gemacht haben mögen, das hier ist etwas anderes, und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich heraushalten würden.«
Etwas anderes… Lucy war den Tränen nahe. Würde es tatsächlich anders sein? Sie genoss seine Umarmung, die ihr liebevolle Sicherheit bot. Es fühlte sich so gut an. So richtig. Es musste einfach richtig sein. Sie schaute ihre Mutter an und bat sie stumm um Beistand.
Diesmal ist es kein Wolkenkuckucksheim, oder?
Ihre Mutter sah sie jedoch nicht an. Ihr Blick ruhte abschätzend auf James. Sie erwog offenbar seine Worte und seine Taten. Dann umspielte ein Lächeln ihre Lippen. »Nenn mich Ruth«, forderte sie ihn auf.
»Fein.« James nutzte sofort den vermeintlichen Vorteil. »Hoffentlich gefällt dir, was du siehst. Wenn nicht, wird Lucy nämlich trotzdem meine Frau – und zwar so schnell, wie ich sie zur Hochzeit überreden kann.«
Ruths Miene wurde noch weicher. »Ich glaube nicht, dass du allzu viel Überredungskunst brauchst. Meine Tochter hatte Angst, dich zu verlieren, und das ist keine gute Basis für eine Ehe, James.«
»Sie muss schon sehr weit laufen, um mich loszuwerden, Ruth, und selbst dann würde ich ihr folgen.«
Sie nickte zufrieden und lächelte Lucy aufmunternd an. »Ich halte es für kein Risiko, Schatz. Er liebt dich wirklich.«
»Du bist also damit einverstanden, Mum?« wisperte sie beklommen.
»Dein Instinkt hat dich nicht getrogen, es war richtig, ihm zu folgen. Manchmal muss man auch etwas riskieren, um das zu bekommen, was man will. Wahre Liebe ist jedes Risiko wert.«
Lucy war sprachlos. Nie zuvor hatte ihre Mutter so viel Verständnis gezeigt. Vielleicht hatte sie aber auch nie zuvor eine Gelegenheit dazu gehabt – bis jetzt.
»Ich glaube, ich mag dich, Ruth«, erklärte James herzlich.
Sie zog die Brauen hoch, ihre Augen funkelten vergnügt. »Ich habe noch einiges im Garten zu erledigen. Es dürfte ungefähr eine Stunde dauern. Sag mir Bescheid, wenn du Lucy von einer glücklichen Zukunft mit dir überzeugt hast. Dann können wir die Hochzeit planen.«
James lächelte sie an. »Jetzt weiß ich endlich, woher Lucy ihre vernünftige Ader hat. Danke, Ruth.«
»Ich freue mich bereits darauf, mitzuerleben, wie du weitere Wunder bewirkst, James«, erwiderte sie gut gelaunt, bevor sie im Garten verschwand.
Lucy atmete tief durch, legte ihm die Arme um den Nacken und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. »Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe«, flüsterte sie.
Er zog sie fester an sich und streichelte sie liebevoll. »Du kannst alles mit mir teilen, Lucy. Hab keine Angst, mir zu erzählen, was du auf dem Herzen hast.«
Befreit von allen Zweifeln, schenkte sie ihm dankbar ihr Herz.
»Ich liebe dich, James. Ich wusste nur nicht, was du empfindest.«
»Wie wäre es mit
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