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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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alles andere waren gleichgültig. Allein die Haltung zählte.
    Es sah Lucy überhaupt nicht ähnlich, zu spät zu kommen. Immer wieder blickte James Hancock verstohlen auf seine Rolex. In ein paar Minuten würde sich die im Foyer bei einem Cocktail versammelte Gästeschar in den Großen Saal begeben. Lucy hätte schon vor mindestens einer halben Stunde eintreffen müssen. Während er auf ihre Ankunft wartete, begrüßte er den schier endlosen Strom der Schönen und Reichen, und sein Lächeln wirkte allmählich gezwungen. Zum Teufel mit der Frau! Wo war sie?
    Seine unbeschwerte Vorfreude war zunächst bohrender Enttäuschung gewichen und hatte sich schließlich zu höchster Sorge gesteigert. Hatte es einen Unfall gegeben? Lucy fuhr nicht selbst Auto, sie besaß nicht einmal einen Wagen – sie war viel zu sparsam, um einen zu kaufen –, aber James wusste nichts über diesen Josh Rogan, der sie heute herbringen sollte. Falls er auch hinter dem Lenkrad ein heißer Typ war und sie in einen Zusammenstoß verwickelt hatte… Nein, sie war bestimmt zu vernünftig, um mit einem Raser auszugehen.
    Also was, um alles in der Welt, hatte sie aufgehalten?
    »Wow! Wer ist das denn?« Buffy seufzte verzückt.
    James schrak aus seinen Grübeleien auf, sein männlicher Stolz war gekränkt. Buffy mochte zwar noch immer ein bisschen schmollen, weil er ihre Bemühungen, sich für ihn herzurichten, nicht genügend gewürdigt hatte, aber über andere Männer geradezu in Ekstase zu geraten war auch nicht unbedingt dazu angetan, ihn milder zu stimmen. Es war ebenso unhöflich wie Unpünktlichkeit – ein weiterer Punkt, der gegen eine Fortsetzung der Beziehung sprach.
    Unwillig folgte er ihrem Blick und war gespannt vor Auf- merksamkeit. Lucy! Sie hing am Arm eines Burschen, der mühelos die Hauptrolle in einem romantischen Liebesfilm spielen könnte – und es vermutlich auch tat!
    Er hatte ein von dichten schwarzen Locken umrahmtes Gesicht, das Frauenherzen höher schlagen ließ, ein umwerfendes Lächeln und scherte sich offenbar nicht im Mindesten um das Aufsehen, das sein durchtrainierter Körper erregte. Im Gegensatz zu den anderen männlichen Gästen trug er statt einer schwarzen Fliege eine leuchtende Krawatte zu einer schillernden Weste.
    Ein junger Möchtegern-Star, überlegte James. Im gleichen Moment seufzte Buffy an seiner Seite tief auf und ließ ihre üppigen Brüste für das nahende Sexsymbol erbeben. Mit zusammengepressten Lippen wandte er seine Aufmerksamkeit Lucy zu, die völlig normal aussah, wie er zu seiner Freude feststellte – das Haar ordentlich aufgesteckt, Brille, das gleiche schwarze Cocktailkleid, das sie bei Abendveranstaltungen immer trug.
    Und trotzdem fiel ihm eine Veränderung an ihr auf – ein übermütiger, selbstzufriedener Hüftschwung, der ihm ausgesprochen unzüchtig erschien. Um ihren Mund spielte ein sinnliches Lächeln, als sie zu dem herausgeputzten Pfau aufblickte, der ihr mit seinem Playboy-Getue offenbar imponierte.
    Allmählich beschlich James das Gefühl, dass Lucys Schüchternheit weitaus provozierender war als Buffys offen präsentierte Weiblichkeit. Die Zeit verstrich quälend langsam, während der Partylöwe mit Lucy auf die Gruppe zuschlenderte, in der James und Buffy auf die letzten Tischpartner warteten.
    Er lässt uns absichtlich warten, dachte James gereizt. Zweifellos war der Casanova-Verschnitt an der Verspätung schuld. Unter Aufbietung seiner guten Manieren gelang es James, die beiden zu begrüßen, wobei er inständig hoffte, Buffy möge endlich aufhören, den Neuankömmling anzustarren, und sich daran erinnern, wer ihr Begleiter war.
    »Ah!« James lächelte charmant. »Da sind Sie ja! Wir wollten gerade in den Saal gehen«, fügte er hinzu. Diese Anspielung auf die Verspätung konnte er sich einfach nicht verkneifen.
    »Wir haben noch genug Zeit für eine Vorstellung«, drängte Buffy neugierig.
    »Lucy…« bat James höflich.
    Sie kam der Aufforderung in gewohnter Kürze nach. »James Hancock, Josh Rogan.«
    James hatte insgeheim mit einem kraftvollen Händedruck gerechnet, doch der jüngere Mann hatte offenbar nicht das Bedürfnis, Lucys Arbeitgeber mit Stärke zu imponieren. Stattdessen verströmte Josh Rogan unerschütterliche Selbstsi- cherheit und vermittelte seinem Gegenüber den Eindruck aufrichtigen Interesses. James durchschaute den Trick. Er benutzte ihn selbst. Josh Rogan war eindeutig ein geschickter Verkäufer.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu

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