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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ihren Ersatz und schob seinen Gefangenen weiter den Pfad entlang.
    Fünf Minuten später tauchten die Umrisse eines alten Holzfäller-Cottages vor Jordan auf. »Wie viele warten da drinnen auf mich?«
    »Keine Menschenseele«, versicherte der Mann mürrisch, holte dann aber entsetzt Luft, als er das kalte Metall einer Mündung an seiner Schläfe fühlte. »Einer oder zwei. Keine Ahnung«, fügte er hastig hinzu.
    »Sobald wir an der Tür sind, wirst du sagen, daß du mich gefangen hast und daß sie Licht machen sollen. Sagst du auch nur ein Wort mehr, ist es um dich geschehen!« zischte Jordan und drückte zur Bekräftigung seiner Drohung den Lauf noch fester gegen die Schläfe des zu Tode verängstigten Banditen.
    »Ich habe ihn!« rief der wenig später und stieß mit dem Fuß gegen die Tür. Mit leisem Quietschen schwang sie auf. »Macht Licht«, setzte er folgsam hinzu. »Es ist dunkel wie im Vorhof der Hölle!« Entschlossen hieb ihm Jordan die Pistole über den Kopf. Der Mann brach bewußtlos zusammen.
    Da war ein Geräusch, als würde Zunder entflammt, ein Schatten bewegte sich zu einer Laterne, Licht flammte auf...
    Und das Gesicht, das ihm im Schein der Laterne entgegenstarrte, ließ Jordan fast auf die Knie sinken.
    »Jordan!« rief seine Tante entgeistert. Ihr Blick zuckte in eine Ecke neben der Tür. Instinktiv fuhr Jordan herum, sah den zweiten, von seiner Tante angeheuerten Attentäter, zielte und traf. Der Mann griff sich an die Brust und brach zusammen, während seiner anderen Hand die Waffe entglitt.
    Jordan sah die Frau an, die er mehr als seine Mutter geliebt hatte. »Warum?« fragte er ausdruckslos.
    Seine ruhige Gelassenheit schien seine Tante vollends aus der Fassung zu bringen. »Wa... warum wir dich tö... töten wollen?« stammelte sie.
    Das Wort »wir« und die Sicherheit, mit der seine Tante davon auszugehen schien, daß sie mit ihren Mordplänen noch immer Erfolg haben würden, ließ Jordan zusammenzucken, während heißer Zorn in ihm aufwallte. Offenbar wartete sie darauf, daß sein Cousin und vermutlich auch seine Frau hier erschienen, um seinem Leben doch noch ein Ende zu setzen.
    »Euer Gnaden«, begann Alexandra höchst beunruhigt, »haben Sie Jordan gesehen? Ihn oder den Mann mit dem roten Halstuch?«
    »Großer Gott, Alexandra«, sagte die Herzoginwitwe leicht verärgert, »warum bist du so unerträglich nervös und fragst dauernd nach irgendwelchen Leuten? Hawthorne ist irgendwo in der Nähe, da kannst du ganz beruhigt sein. Vor einer Minute sah ich ihn noch da hinten einen Krug mit diesem entsetzlichen Gebräu trinken. Was hast du denn jetzt wieder vor?« setzte sie gereizt hinzu, als Alexandra entschlossen die Röcke raffte.
    »Nach meinem Mann Ausschau zu halten«, gestand Alexandra mit einem kläglichen Lächeln. »Vermutlich befürchte ich, er könnte verschwinden, wie er vor einem Jahr verschwunden ist. Unsinnig, ich weiß.«
    »Dann empfindest du also etwas für ihn, Kind, nicht wahr?« meinte die Herzogin liebevoll, und Alexandra nickte.
    »Eine ganz wundervolle Geburtstagsfeier, Alexandra«, rief John Camden, der ihr Arm in Arm mit Melanie entgegenkam. »Bei keiner der eleganten Veranstaltungen in London habe ich mich je so wohl gefühlt.«
    »Vielen Dank. Habt ihr meinen Mann irgendwo gesehen? Oder Tony?«
    »In der letzten Viertelstunde nicht. Soll ich nach ihnen suchen?«
    »Ja, bitte«, entgegnete Alexandra. »Offenbar regt mich Jordans Geburtstag so auf, daß ich mir die eigenartigsten Dinge einbilde. Vorhin glaubte ich doch tatsächlich, da hinten zwischen den Bäumen einen verdächtigen Mann zu bemerken. Und nun ist Jordan verschwunden.«
    John Camden lächelte sie beruhigend an. »Vor wenigen Minuten waren wir noch alle zusammen«, meinte er begütigend. »Ich werde ihn bald finden und zu dir bringen.«
    Alexandra dankte ihm und eilte weiter, an dem Tisch vorbei, an dem das Bier ausgeschenkt wurde, und dann weiter in Richtung Wald. Als sie ihn erreicht hatte, blieb sie stehen, sah sich um und sagte sich, daß sie übernervös reagierte und keinen Grund hatte, so unruhig zu sein. Die Laute des Waldes übertönten das Gelächter der Feiernden, die Klänge der
    Fiedeln und Geigen, und vermittelten ihr das Gefühl, daß sie inmitten einer Leere stand, die nur Geräusche, aber kein Leben enthielt.
    »Jordan?« rief sie laut, erhielt aber keine Antwort. Beunruhigt runzelte sie die Stirn, biß sich auf die Lippe und wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als sie vor

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