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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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ungenutzten Raum, ein mögliches Versteck für jemanden, der eine Geisel verstecken will?« fragte sie mit gehetzter Stimme.
    Der Mann sah sie verblüfft an. »Eine Geisel? Was für einen Blödsinn erzählst du da, Mädchen?«
    Gina biss die Zähne zusammen, dass ihre Kiefer weiß hervortraten. »Pass auf –  Junge  . . .«, quetschte sie drohend hervor. »Mein Sinn für Humor ist heute sehr begrenzt. Also – gibt es da was?« Sie starrte ihm wild ins Gesicht.
    »Der erste Stock?« meinte der Mann verdattert. »Eine leerstehende Büroetage.«
    »Wie komme ich dorthin?« fragte Gina.
    Er hob seinen Arm. »Mit dem Lastenaufzug dahinten.«
    Gina lief in die angedeutete Richtung und erreichte den Aufzug. Trotz mehrmaligen Drückens des Knopfes setzte sich der jedoch nicht in Bewegung.
    Sie rannte zurück, durch die Halle, die Treppe zur Straße hinauf. Außer Atem kam sie draußen an, schaute sich um. Da! Die Tür! Die musste zu besagter Büroetage führen. Sie lief hin. Natürlich verschlossen!
    Sie atmete tief durch. Dann ein kräftiger Tritt. Die Kunststoffscheibe zerbarst. Schnell schlug Gina die gefährlichsten Splitter aus dem Rahmen und krabbelte durch das Loch. Hinter sich, auf der Straße, hörte sie die Sirene eines Polizeiwagens lauter werden. Das war Thiele mit seinen Leuten.
    Aber Gina wollte nicht warten, um womöglich Zeit mit umständlichen Erklärungen zu vergeuden.
    Sie lief die Treppe hinauf.
    Entsetzt blickten Carmen und Stefan auf Andrea, die leblos am Boden lag.
    Carmen sank neben ihrer Schwester auf die Knie. »Andrea!« flüsterte sie.
    Auch Valentin schien schockiert. Die Dinge liefen aus dem Ruder. Er war nicht mehr Herr der Lage. Er empfand keine Befriedigung seiner Rache. Das war eine unerwartete Situation für ihn.
    Carmens Hände berührten zitternd Andreas Bauch, aus dem das Blut sickerte. »Rufen Sie einen Krankenwagen!« schrie sie Valentin an.
    »Schnauze«, schrie der zurück. »Wer hier wen ruft, bestimme immer noch ich.«
    Jetzt löste sich auch bei Stefan die Erstarrung. »Sind Sie total verrückt? Sie verblutet doch!«
    »Und wenn schon«, erwiderte Valentin hysterisch. »Ihr beide kommt jetzt her. Na los!« Er unterstrich seine Worte mit einer eindeutigen Geste der Waffe.
    Carmen ignorierte ihn. Sie beugte sich noch weiter zu Andrea hinunter, flüsterte beruhigende Worte in ihr Ohr.
    Stefan stand wie angewurzelt.
    »Na los!« Valentins Stimme überschlug sich. »Oder soll ich euch auch eine verpassen? Denkt ihr, ich tue das nicht?«
    Stefan beugte sich zu Carmen. »Bitte! Kommen Sie. Er meint das ernst«, sagte er eindringlich und zog Carmen hoch.
    Die erhob sich widerstrebend.
    Stefan stützte sie. Sicher hat Gina die Polizei gerufen, dachte er, nachdem sie den Schuss hörte und ich mich nicht gemeldet habe. Es konnte nur noch wenige Minuten dauern, dann würde Hilfe kommen. Und war da nicht eben ein Geräusch aus dem Treppenhaus zu hören? Offenbar war er der einzige, der es bemerkt hatte. Aber er war sich sicher. Ich muss Zeit gewinnen!
    Valentin deutete in Richtung des Fahrstuhls. »Los. Rein da.«
    »Wollen Sie uns so durch den Club führen?« fragte Stefan und wies auf Valentins Pistole. »Meinen Sie nicht, die Männer dort unten werden Fragen stellen?« Natürlich wusste er, dass Valentin seine Waffe vor den Blicken anderer verbergen und sie beide trotzdem in Schach halten konnte. »Außerdem gäbe es dann eine Menge Zeugen für unsere Anwesenheit hier. Und zwar in Ihrer Begleitung! Das kann doch nicht in Ihrem Interesse sein.«
    Stefan gab von sich, was ihm gerade einfiel. Er wollte verhindern, dass Valentin ihn und Carmen durch irgendeinen Hinterausgang an einen anderen Ort verschleppte. Dass Valentin eventuelle Zeugen in Kauf nahm, bezweifelte er nicht. In seiner Lage kam es darauf nicht mehr an.
    »Lasst das meine Sorge sein«, blaffte Valentin erwartungsgemäß. »Macht ihr nur das, was ich sage, dann geht schon alles klar.«
    »Wir können doch Frau Jordan nicht einfach hier liegen lassen!« wandte Stefan ein.
    »Doch, das können wir! Und genau das tun wir jetzt auch!« Valentin schob die beiden zum Aufzug.
    »Aber was nützen wir Ihnen, wenn Frau Jordan stirbt?« Stefan gab nicht auf.
    »Schnauze, Mann!« brüllte Valentin. »Du hast ja keine Ahnung. Die kratzt ab und weiß nicht, was aus euch wird. Das ist die perfekte Rache.« In seinem Hirn hatte Valentin sich innerhalb weniger Minuten eine neue Phantasie zurechtgelegt, die ihn wieder handlungsfähig

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