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Lass uns unvernünftig sein

Lass uns unvernünftig sein

Titel: Lass uns unvernünftig sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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diesem Moment rutschte Anabel vom Schreibtisch und kam auf ihn zu. »Ich weiß, was du denkst, Gil.«
    Ihre dunkle Stimme und dieses ganz besondere Funkeln in ihren Augen rissen ihn aus seinen Träumereien. »Du hast keine Ahnung«, knurrte er. Falls sie es doch ahnte, wäre sie ihm mit Sicherheit nicht so nahe gekommen.
    »Wollen wir wetten?« Unwillkürlich hielt er den Atem an, als sie sich gegen ihn lehnte, mit ihren Händen aufreizend langsam über seine Brust strich und sie schließlich auf seine Schultern legte. Mit ihren kühlen Fingerspitzen berührte sie die erhitzte Haut an seinem Hals. Sie sah ihn offen, beinahe herausfordernd an und flüsterte: »Du denkst an Sex. Mit mir. Ich habe diesen Ausdruck auf deinem Gesicht schon früher gesehen.«
    Er wich nicht zurück. »Welchen Ausdruck?«
    Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und ließ ihre Augen erstrahlen. Ein sanftes Rot überzog ihre Wangen. »Na, den Ausdruck, der gerade in deinen Augen stand, bevor du wieder den Gleichgültigen markiert hast. So ein fiebriger Blick, sehr direkt und begierig und unanständig.«
    Er packte ihre Schultern, um Anabel auf Abstand zu halten – doch stattdessen hielt er sie einfach nur fest. Sein Herz schlug heftig, und die Muskeln an seinem Bauch und seinen Beinen waren angespannt. »Du irrst dich.«
    »Oh, wirklich?« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um mit ihrer Nase seinen Hals zu berühren. »Hm. Du riechst gut, Gil.«
    Ihr Atem streichelte über seine Haut. Es fühlte sich beinahe wie eine Liebkosung an. Ihre Brüste, die nur von einem dünnen Hemdchen bedeckt waren, streiften seinen Oberkörper.
    »Anabel.« Eigentlich hatte er einen Ton anschlagen wollen, der sie in ihre Schranken verwies. Aber nun klang es eher, als wollte er sie ermutigen.
    Sie nahm ihre linke Hand von seiner Schulter, fuhr damit über seine Brust, tiefer, tiefer, bis zum Bund seiner Hose. Dort hielt Anabel inne und brachte ihn damit beinahe um den Verstand, raubte ihm den Atem. Mit ihren Lippen näherte sie sich seinem Mund. Als sie ganz dicht vor seinem Gesicht war, blickte sie ihm in die Augen.
    »Du willst mich, Gil. Gib es zu.«
    Verdammt, er würde gar nichts zugeben.
    Aber er konnte es auch nicht leugnen.
    Dass ihre Augen sich verdunkelten, hätte ihm eine Warnung sein müssen. Doch als sie mit ihren schlanken Fingern tiefer glitt und ihre Hand zwischen seine Beine legte, war er vollkommen überrascht. Sie »schamlos« zu nennen, wäre mehr als untertrieben gewesen – und ihn als »ungerührt« zu bezeichnen, eine glatte Lüge.
    Sie hielt ihn fest, während sie ihn mit den Fingern behutsam und zugleich aufreizend streichelte. »Du bist schon hart«, flüsterte sie.
    Ja, er war von Kopf bis Fuß erregt, aber musste sie so zufrieden darüber klingen?
    Ihre Stimme war noch immer ein sanftes Flüstern, als sie schnurrte: »Gil, ich will dich auch. Ich wollte dich schon immer.« Während sie sprach, streichelte sie ihn weiter, rieb mit leichtem Druck, reizte ihn immer mehr, erregte ihn. »Wir würden gut zusammenpassen. Ich kenne dich, weiß, was du magst und was du willst. Ich würde alles tun, Gil. Wann immer du willst, was immer du willst. Ich würde …«
    Als er ihren Bestechungsversuch endlich erkannte, fühlte er sich, als hätte jemand einen Kübel mit Eiswasser über ihm entleert. Er fühlte sich benutzt, abgestoßen und suchte ganz automatisch die Distanz. Er löste sich von Anabel und wich abrupt zurück. Völlig überrascht über seinen jähen Rückzug geriet sie ins Taumeln und wäre hingefallen, wenn er sie nicht bei den Schultern gepackt hätte. Doch genauso schnell wie er sie angefasst hatte, ließ er sie auch wieder los.
    Ihre Augen wirkten groß und dunkel.
Aufgewühlt.
»Gil, bitte …«
    Sie wollte auf ihn zugehen.
    »Nein.« Er verzog den Mund, und die Abscheu vor sich selbst und vor ihrem Vorhaben schnürte ihm fast die Kehle zu. Sie hatte die Rolle als Nicoles Mutter gespielt und sich ihm dennoch gerade zum Sex angeboten, damit er sich in ihrem Sinne entschied. »Nein«, wiederholte er.
    Ihr bleiches Gesicht zeigte ihm, dass sie ihm ansah, was er im Augenblick empfand. Am Boden zerstört und seltsam verloren, wandte sie sich dem Schreibtisch zu und stützte sich mit den Händen darauf ab. Gil konnte sehen, dass sie zitterte, konnte hören, wie stockend ihr Atem ging. Sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen – und das würde er nicht ertragen. Er musste etwas tun, etwas sagen.
    »Wir fahren dann

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