Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lassiter und der Gentleman-Fighter

Lassiter und der Gentleman-Fighter

Titel: Lassiter und der Gentleman-Fighter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
Jede Wette, Dexter wird nicht begeistert sein, wenn er erfährt, dass du die Sache vermasselt hast.«
    Sein bulliger Begleiter erwiderte nichts. Mit betretener Miene musterte er das Paar, das auf dem Werkstattboden in seinem Blut lag. »Vielleicht hat er das Geld ja einstecken«, gab er nach einer Weile zu bedenken.
    »Ganz bestimmt nicht.« Humphrey winkte ab. »Er war gerade am Arbeiten. Weshalb sollte er die Kohle dabei mit sich rumschleppen? Aber vielleicht ist der Zaster drüben im Haus. Wir sollten uns dort auf jeden Fall mal gründlich umsehen.«
    »Aber beeilt euch«, drängte Prescott vom Fenster her. »Der Krach war bestimmt bis rüber zur Stadt zu hören. Ich hoffe nicht, dass jemand von dort hier auftaucht, um nachzusehen, was los ist.«
    »Bull und ich nehmen die Bude unter die Lupe«, entschied Humphrey. »Du stehst inzwischen draußen Schmiere, Jesse. Sorge dafür, dass wir nicht gestört werden.«
    »Okay, ihr könnt euch auf mich verlassen.«
    »Das will ich dir auch geraten haben.«
    Ohne auch nur noch einen einzigen Blick an ihre blutüberströmten Opfer verschwendet zu haben, verließen die drei Halunken den Schauplatz des Verbrechens.
    ***
    Auf den ersten Blick sah das Backsteingebäude, das in der Hafengegend Bostons stand, wie ein gewöhnliches Lagerhaus aus. Doch die Wagen, die davor abgestellt waren, unterschieden sich deutlich von den sonst üblichen Transportfuhrwerken, mit denen die Waren von den Schiffen geholt oder zu den Empfängern geschafft wurden. Bei diesen Kutschen handelte es sich um vornehme Zweisitzer, die dazu dienten, die Passagiere ohne viel Gepäck auf möglichst angenehme Art von einem Ort zum anderen zu bringen.
    Ein Reiter brachte sein Pferd neben den Fuhrwerken zum Stehen.
    Für einen Moment blickte er sich skeptisch um, doch dann stieg er doch aus dem Sattel. Seine lederne Umhängetasche dicht an den Körper gepresst, näherte er sich mit entschlossenen Schritten dem Eingang. Als er das schwere Holztor zur Seite schob, drang ihm das dumpfe, ungleichmäßige Geräusch von Schlägen entgegen in das sich immer wieder angestrengtes Keuchen mischte.
    Das Innere des Gebäudes glich einer Halle. In ihrem Zentrum war mit Seilen ein quadratischer Bereich abgegrenzt. Mehrere hölzerne Bankreihen gruppierten sich um das Areal herum.
    Zwei Männer standen sich in dem Quadrat gegenüber. Beide hatten die Arme vor die Brust gehoben. Sie umkreisten sich mit tänzelnden Schritten, während sie unentwegt aufeinander einschlugen.
    Die zwei Kämpfer waren so in ihr Duell vertieft, dass sie nicht reagierten, als der Besucher am Seil stehenblieb und ihnen von dort zuwinkte.
    »Hallo, Leute, kann mir einer von euch sagen, wo ich Mr. Stanley Webber finde? Angeblich soll er sich hier irgendwo rumtreiben.«
    Einer der beiden Schläger sah für einen kurzen Moment in seine Richtung.
    Das war ein Fehler. Denn sein Gegner wusste den Augenblick der Unachtsamkeit sofort zu seinen Gunsten zu nutzen. Seine Rechte fuhr blitzschnell nach vorn. Der Hieb landete punktgenau auf der Kinnspitze seines Gegenübers. Der Treffer beförderte ihn von den Füßen und ließ ihn unsanft auf dem Hintern landen.
    »Nicht übel.« Der Neuankömmling nickte anerkennend. »Der Schlag war nicht von schlechten Eltern.« Doch dann stutzte er verwirrt. »Aber warum machst du nicht weiter?«, fragte er den stehenden Kämpfer, der keinerlei Anstalten machte die Auseinandersetzung fortzuführen. »Jetzt hättest du die Gelegenheit ihm endgültig die Lichter auszublasen. Ein Tritt und er steht so schnell nicht wieder auf. Willst du dir diese Chance etwa entgehen lassen?«
    »Das geht nicht.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Die Regeln verbieten ein solches Verhalten ausdrücklich.«
    »Hä?« Der Zuschauer musterte ihn so argwöhnisch, als hätte man sich einen schlechten Scherz mit ihm erlaubt. »Welche Regeln? Ich habe zwar keine Ahnung, weshalb ihr aufeinander losgegangen seid, doch ihr werdet schon irgendeinen Grund dafür haben. Aber ich habe noch nie was davon gehört, dass man Regeln braucht, um sich gegenseitig auf die Schnauze zu hauen.«
    »Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor.« Der Kämpfer lachte auf. »Wir haben keinen Streit. Im Gegenteil, wir sind sogar gute Freunde. Und was Sie gerade beobachtet haben, guter Mann, war nichts weiter als ein sportlicher Wettkampf.«
    »Sich die Fresse zu polieren soll ein Sport sein?« Er sah den Sitzenden ungläubig an.
    »Stimmt«, bestätigte der mit einem Nicken. Das

Weitere Kostenlose Bücher