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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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der nächsten Zeit nicht mehr hinzureiten, doch sie hatte ihm gesagt, dass sie ihrer inneren Stimme gehorchen müsste. Das hatte er akzeptiert.
    Sie hatte nur noch einen Hügel zu überqueren, bevor sie das Fort unter sich in der weiten Ebene am Lauf des Wind River vor sich sehen würde. Sie nahm die Stute zurück, als sie ein Geräusch vernahm, das rasch lauter wurde. Dann wusste sie, dass es eine Kutsche sein musste, und sie trieb die Stute die letzten Yards zum Hügelkamm hinauf, wo sie das Tier zügelte.
    Hier oben auf dem Kamm wehte ein kalter Wind, der die Feder in ihrem Haar flattern ließ. Sie sah die Kutsche, auf dessen Bock zwei Soldaten saßen. Im Fenster der Kutsche erkannte sie das dunkelbraune Gesicht eines blondhaarigen Mannes, und sie spürte, dass er sie gesehen hatte. Fast ein wenig erschrocken zog sie ihre Stute um die Hand und war eine Sekunde später hinter dem Hügelkamm und den Blicken des Mannes entzogen.
    Sie trieb ihr Tier zu einem gestreckten Galopp an, denn sie hatte sich entschlossen, das Fort noch vor der Kutsche zu erreichen. Sie konnte es sich nicht erklären, aber eine innere Stimme zwang sie dazu …
    ***
    Staub quoll auf, als die Kutsche in dem Dreieck der Kommandantur, des Guardhouse und des Adjutanten-Office zum Halten kam. Der Ruck war so heftig, dass Molly Keaton auf die ihr gegenübersitzenden Offiziersfrauen geschleudert wurde und sich vielmals entschuldigte. Lassiter hatte sich gerade noch am Fensterrahmen festhalten können, bevor er einer Lady in den Schoß hatte fallen können.
    Er riss die Tür auf. Neben ihm sprang ein breit grinsender Soldat vom Kutschbock und sagte: »Sie sind in Fort Washakie, am Arsch der Welt, Sir.«
    Lassiter zog nur die Augenbrauen hoch und erwiderte nichts. Er blickte in die Kutsche und sah, dass Molly und die drei Ladys sie zur anderen Seite verließen. Offenbar wollten sie sich nicht von ihm beim Aussteigen helfen lassen, was ihm nur recht war.
    Von überall näherten sich Soldaten.
    Lassiter sah sich um. Er kannte das Fort von früher. Es war schon immer ziemlich groß gewesen, aber seit es die Verwaltung für die Northern Arapaho Reservation beherbergte, war es noch gewachsen. Links von ihm befanden sich die durch einen Quertrakt verbundenen beiden langen Quartiere der Mannschaften, rechts von ihm die vier Blockhäuser der Offiziersquartiere. Ein Major und zwei Captains kamen mit großen Schritten auf die Kutsche zu. Offenbar die Ehemänner der drei Ladys, die sich auf der anderen Seite der Kutsche befanden und von einer Stimme begrüßt wurden, die in Lassiters Kopf eine Erinnerung auslösten.
    Er folgte den drei Offizieren. Auf dem Vorbau der Kommandantur hing Molly Keaton am Hals eines grauhaarigen Offiziers, der das Eichenblatt eines Lieutenant Colonels auf den Schulterklappen seines Uniformrocks trug. Die drei Ladys begrüßten ihre Ehemänner züchtig. Das sah Lassiter jedoch nur am Rande, denn er starrte in das eckige Gesicht eines bulligen rothaarigen Soldaten, der neben dem Lieutenant Colonel stand und den überraschten Blick des großen Mannes grinsend erwiderte. Jetzt sprang er vom Vorbau und war mit ein paar Schritten bei ihm.
    »Sergeant Pat McCluskey!«, sagte Lassiter erfreut. »Damit hab ich nun gar nicht gerechnet. Ich dachte, du hättest damals deinen Dienst quittiert?«
    »Sergeant Major, mit allem Respekt«, erwiderte der grinsende Schotte und tippte auf seinen rechten Ärmel, auf dem Lassiter drei spitz nach oben zeigende Winkel und darunter drei nach unten gebogene runde Streifen sah, dazwischen einen Stern.
    Lassiter gab das Grinsen zurück. »Du hast es weit gebracht, Pat. Säufst du nicht mehr?«
    »Nicht mehr so oft, Lassiter«, sagte er, »aber wenn, dann ordentlich.«
    »Ich hätte schon Lust auf einen Schluck nach der langen Reise.«
    McCluskey zuckte bedauernd mit den Schultern. »Der Colonel möchte dich gleich sprechen, wenn du deine mitgenommene Kleidung von der anstrengenden Reise ein wenig arrangiert hast.« Er machte die Stimme eines Mannes nach. Lassiter schätzte, dass es die von Colonel Angus Walker Keaton war. Der Sergeant gab einem der beiden Soldaten, die die Kutsche gefahren hatten, einen Wink, und der Mann öffnete die Kofferklappe am Heck der Kutsche und holte Lassiters Deckenrolle hervor, in der seine Winchester steckte. Er klemmte sich das Bündel unter den Arm und zog Lassiter mit der anderen Hand an der Kutsche vorbei auf die erste Baracke der Offiziersquartiere zu, wo ein Raum für ihn

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