Lassiters riskantes Spiel
Mann von der Brigade Sieben rechnete ihm das hoch an.
Nach und nach erst hatte Lassiter erfahren, dass Colesville den Dealer, Lester O’Rourke, niedergeschlagen und in Fesseln gelegt hatte. Als Lassiter durch die Menge zu Lewellyns Office rannte, war der nämlich aufgesprungen, hatte einen Revolver gezogen und auf Lassiters Rücken gezielt.
Später hatte Colesville einen Hilfssheriff erschossen, der dem Sheriff und Lewellyn zur Hilfe kommen wollte, und dem anderen Handschellen angelegt.
Das viele Geld aus dem letzten Pott übrigens war bis auf ein paar Dollar verschwunden. Zuschauer und Spieler hatten das Chaos ausgenutzt, um es sich in die Taschen zu stopfen.
Danny Colesville blieb bis zum Schluss an Lassiters Seite. Gemeinsam stapften sie nach der Beerdigung über den Hauptweg des Friedhofs zu ihren Pferden.
»Ich habe dich für einen ziemlich glatten Kartenhai gehalten«, sagte Lassiter. »Ich habe mich getäuscht.«
»Das war ja auch der Sinn meiner Maskerade«, entgegnete Colesville.
»Du bist gar kein Profi-Gambler?«
»Nein. Ich habe das Pokern bei der Army gelernt.«
»Was hattest du auf der Hand in der letzten Runde?«, wollte Lassiter wissen.
»Nichts. Und du?«
»Ein Full House mit drei Assen.«
»Dann sei froh, dass wir nicht zu Ende spielen konnten.«
»Warum?«
»Der alte Lotse hatte einen Vierling aus Königen.«
Sie erreichten ihre Pferde, banden sie von Eichen los, schwangen sich in die Sättel. »Für wen arbeitest du?«, wollte Lassiter wissen.
»Für Pinkerton, Chicago.« Sie ritten nach Westen Richtung Potomac. »Die Witwe des bedauernswerten Senators Walton hat einen Detektiv gesucht, und man hat ihr Pinkerton empfohlen.«
»Sie hat dich in die Golden Poker Hall geschickt?« Lassiter konnte es kaum glauben.
»Sie wollte wissen, was ihrem Mann widerfahren war und warum er sich erschossen hat.« Colesville zuckte mit den Schultern. »Nun weiß sie es. Ob sie jetzt glücklicher ist?«
»Wohl kaum.«
»Und du?«, wandte Colesville sich an Lassiter. »Wo wirst du jetzt hinreiten?«
»Nach Westen«, sagte Lassiter. »Ganz weit weg nach Westen.«
ENDE
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Sie hatte so große Augen, wie er sie noch nie bei einer Frau gesehen hatte. Aber nicht nur die Augen, alles war groß an ihr. Sie war nur einen halben Kopf kleiner als er und hatte für eine Frau sehr breite Schultern. Die Wölbungen unter ihrer weißen Rüschenbluse waren beachtlich und schienen den Stoff sprengen zu wollen, als sie den linken Arm hob und sich mit den Fingern über die goldblonden Haare strich. Der große Mann erkannte die ungezügelte Neugier in ihren großen blauen Augen und wusste, dass er ihr offensichtliches Interesse nicht erwidern durfte, wollte er ihre Neugier auch weiterhin wach halten. Also sah er sich in dem großen Office um. Drei Schreibtische standen hinter einer Barriere, an die sie jetzt herantrat und fragte: »Mit was kann ich Ihnen dienlich sein, Sir?«
Als Lassiter die Furie zähmte
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