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Lasst uns froh und grausig sein

Lasst uns froh und grausig sein

Titel: Lasst uns froh und grausig sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Golden Retriever sein können?«, fragte Dante in sanftem Konversationston. »Die sind irgendwie knuffiger.«
    Nora schnaubte verächtlich. »Was wissen Sie denn schon!«
    »Zumindest genug, um zu ahnen, dass Sie keine Ahnung haben, wie wir aus dieser Situation wieder rauskommen sollen! Aber mir ist kalt und ich muss pinkeln.«
    »Damit müssen Sie warten.«
    Katinka achtete kaum auf die Frotzeleien der beiden. Sie spürte, wie die Kälte ihr in die Knochen kroch und ihre Treffsicherheit jede Sekunde weiter beeinträchtigte. Natürlich wollte sie die Hunde nicht einfach so abknallen. Vorsichtig bewegte sie sich. Der Bullterrier mit dem weißen Brustfleck tänzelte im Schnee herum und bellte wie irr. »Spaß verstehen die nicht, so viel ist klar«, murmelte sie. Sie könnte auf die Hinterläufe zielen. So viel dazu.
     
    21:50
    Mit einem kernigen neapolitanischen Fluch hechtete Clemenza hinter Walt her. Heidelore, aufgeschreckt durch die plötzliche Hektik im Raum, riss erstaunt die Augen auf und hob langsam den Kopf von der Tischplatte. »Wo kommt denn das Hundegebell her?«, fragte sie verschlafen. Aber Harun und Teddy waren zu sehr in die Montage des Saxofons vertieft, um zu reagieren.
    Männer, dachte Heidelore gähnend, können sich auch immer nur auf eins konzentrieren. Mit Wucht schlug der Gedanke bei ihr ein, dass Arndt tot war. Arndt, der stets nur für eine Sache zu gebrauchen gewesen war: für Urteile. Urteile über alle möglichen Menschen und ihre Probleme, vor allem aber für Urteile über seine Frau.
    Sie stand auf und folgte dem Toilettenzeichen. Die Kabinen waren nicht geheizt. Sie wusch sich die Hände. Das Hundegebell ging ihr wirklich auf die Nerven. Neugierig tappte sie den Gang entlang, durch den zweiten Korridor, und trat auf den Hof hinaus.
     
    21:55
    »Vorsicht! Keine ruckartigen Bewegungen!«, herrschte Nora Heidelore an, die aus dem Club trat wie eine Erscheinung.
    Dante stand winselnd an die Wand gepresst. Ein Hund lauerte mit triefenden Lefzen nur Zentimeter von ihm entfernt. »Sind Sie sicher, dass Sie den Burschen kaltmachen, bevor er mich erledigt?«, stieß er in Katinkas Richtung zwischen den Zähnen hervor.
    »Hier macht niemand irgendwen kalt«, sagte Heidelore ruhig. Sie brauchte keine fünf Minuten, um die Hunde zu beruhigen und sie zurück in ihre Zwinger zu bringen.
    »Eine Hundeflüsterin«, bemerkte Dante trocken. Endlich löste er sich von der Wand und schüttelte sich. »Ich bin innerlich schon vereist. Sollen wir reingehen?«
    »Keine schlechte Idee.«
    Kaum in der Gaststube, verriegelte Nora die automatischen Zwingertüren.
    »Ich würde mir eine andere Einnahmequelle suchen«, erklärte Dante cool. »Das wäre mir zu schrill mit den Kötern. Wo ist die italienische Superkommissarin?«
    Harun und Teddy hoben auf energische Nachfrage zwar die Köpfe, konnten aber keine Auskünfte geben. Nora regte sich auf, weil Sladko in ihrer Küche stand, ließ sich dann aber beruhigen, als Caren durchblicken ließ, dass Sladko die gefüllten Paprika vor dem Verkohlen gerettet hatte.
    »Wir machen jetzt noch ein Salätchen, dann kann es losgehen«, verkündete Caren. Sie nahm sich den vorletzten Lebkuchenstern vom Teller und wollte hineinbeißen. »Der riecht aber komisch!«
    Dante und Katinka wandten sich beide zugleich um. Katinka hob die Hand und schlug mit aller Kraft auf Carens Arm. Der Lebkuchenstern flog in hohem Bogen durch die Luft und klatschte auf den Tresen. »Finger weg!«
    »Das Rezept hat Nora von mir«, sagte Heidelore. »Deswegen sehen die Sterne gleich aus.«
    »Alle mal herhören!«, trompetete Nora. »Sterne in den Mülleimer. Alle!«
    »Und die Krümel auch!«, fügte Katinka an. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Dante sich an einen Tisch zurückzog und mit einem Kuli Eintragungen in ein schwarzes Notizbuch vornahm. Die Sache mit den Lebkuchensternen war ihr immer noch nicht ganz klar. Wahrscheinlich hatte Arndt Engstler ein paar verloren, während er im Hof herumspionierte. Sie konnten ihm einfach aus der Jackentasche gerutscht sein.
    »Wir können essen«, bestimmte Nora.
    Sie schoben ein paar leere Tische zusammen, deckten ein, und Nora brachte eine riesige Schüssel mit gefüllten Paprika. Der Duft ließ allen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Sie waren schon mitten im Tafeln, als Clemenza zurückkam. An ihren Arm geklammert, humpelte Walt in den Pub. Die sperrige Zeichenmappe behinderte ihn zusätzlich.
    »Unser Superkünstler hat mit dem Blitzeis

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