Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
durchschreiten -«
»... aber natürlich musst du vorher lernen, deine besonderen Fertigkeiten zu beherrschen!«, fiel Miss Mary Morgain ihm rasch ins Wort.
Laura legte die Stirn in Falten. Ob mir das wohl gelingt?, fragte sie sich.
Doch Percy Valiant sprach ihr Mut zu. »Iisch bin fest überzeugt, dass du diisch deiner Aufgabe mit großer Freude annehmen wirst. Schließliisch erschließt siisch dir damit die große Chance, deinen Papa aus den Klauen der Dunklen Mäschte zu befreien und Mariüs wieder zu uns zurückzubringen!«
Nichts auf der Welt wünschte Laura sich sehnlicher, als dass ihr Vater zu seiner Familie zurückkehrte. Sie war bereit, alles dafür zu geben. Und dennoch - sie war noch immer ein Mädchen und längst nicht erwachsen!
Laura sah die anderen Wächter an und schüttelte voller Zweifel den Kopf. »Wie soll ich das alles nur schaffen?«, fragte sie mit wenig Zuversicht.
Ruhig erwiderte Aurelius Morgenstern ihren Hilfe suchenden Blick. »Die Aufgabe mag dir überwältigend erscheinen«, sagte er mit sanfter Stimme. »Aber das Gleiche hast du doch sicher auch gedacht, als du erfahren hast, dass du den Kelch der Erleuchtung suchen musst, nicht wahr?«
Laura dachte für einen Moment nach, und dann nickte sie stumm.
»Na, also!« Der Professor lächelte. »Wenn du auf die Kraft des Lichts vertraust und den Glauben an dich selbst nicht verlierst, dann wird dir alles gelingen, Laura. Und außerdem ...« Er machte eine kleine Pause und suchte den Blick von Miss Mary und Percy. Die beiden nickten ihm lächelnd zu, und noch bevor der Professor den Mund öffnete, wusste das Mädchen, was er sagen würde: »Außerdem werden wir dir helfen, vergiss das nicht!«
»Und wir natürlich auch!«, riefen Lukas und Kaja, und natürlich konnte ihr Bruder es nicht lassen, noch eine kleine Stichelei hinzuzufügen: »Sonst hast du ja nicht die Spur einer Chance, du Spar-Kiu!«
»Na dann!« In gespielter Resignation hob Laura die Arme, um anzuzeigen, dass sie sich widerstandslos in ihr Schicksal fügte. »Dann gibt es ja weiter kein Problem!«
Damit strahlte sie und ließ ein fröhliches Lachen hören. Ihre Freunde stimmten mit ein, und auch die Erwachsenen lachten befreit. Das vielstimmige Gelächter war weithin zu hören. Der Wind wehte es über die Mauern der Burg bis hinunter zu dem Grausamen Ritter im Park, wo es allmählich verklang.
Da fing es an zu schneien. Endlich!
Dicke Flocken fielen auf die fröhlichen Menschen nieder. Der Flockenwirbel wurde noch dichter, und Lukas und Kaja öffneten die Hände und freuten sich über die Schneekristalle, die auf ihrer warmen Haut schmolzen.
Laura aber musste plötzlich an Weihnachten denken - zum ersten Mal seit langer Zeit. Es waren nur noch zwei Tage bis Heiligabend, und sie hatte weder Geschenke besorgt noch sonstige Vorbereitungen getroffen. Aber sie war sich trotzdem sicher, dass es ein richtig schönes Fest werden würde. Alles würde wieder gut.
Alles.
ENDE
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