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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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doch?
    Bitte nicht!
    Philipp hatte sich offensichtlich wieder gefasst. Während er näher kam, lächelte er scheu. »Na, so ein Zufall!«, sprach er sie an.
    Zufall? Was sollte das wieder bedeuten?
    »Ich wollte gerade zu dir«, erklärte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    »Zu mir? Wieso das denn?«
    »Weil … ähm …« Mr Cool schob seine Strickmütze auf den Hinterkopf und räusperte sich. »Weil ich … weil ich dich fragen wollte, ob du nachher vielleicht mit mir ins Kino gehen möchtest.«
    Ins Kino!
    Laura wäre am liebsten in lauten Jubel ausgebrochen, so sehr freute sie sich. Prickelnde Wärme durchpulste ihren Körper von Kopf bis Fuß, und ihre Knie wurden ganz weich. Sie befürchtete schon, sie würde vor Mr Cool zu Boden sinken – und das ginge dann doch zu weit!
    »Ins Kino?«, hörte sie sich wie durch einen Nebel sagen. »Sehr gerne sogar. Aber leider geht das nicht.«
    »Nein?« Auf dem Gesicht des Jungen zeigte sich Ernüchterung. »Und wieso nicht?«
    »Weil ich mit Lukas verabredet bin, deshalb!« Laura lächelte Philipp aufmunternd zu. »Aber vielleicht klappt es ein anderes Mal?«
    Mr Cool hob bedauernd die Hände. »Der Film läuft nur heute, ansonsten spielt das Kino in Hohenstadt bloß den üblichen Kram.«
    »Schade.« Laura versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, und deutete zum Ausgang. »Sorry, aber ich muss jetzt los.«
    »Ich habe eine andere Idee«, entgegnete Mr Cool rasch. »Am fünfundzwanzigsten Juni spielt eine Superband auf der Freilichtbühne von Drachenthal …«
    Laura glaubte sich verhört zu haben. »Am fünfundzwanzigsten Juni?«, unterbrach sie ungläubig.
    Der Junge nickte.
    »Aber das ist ja ewig hin!«
    »Ich weiß«, antwortete Mr Cool. »Aber es ist das einzige Konzert in der weiteren Umgebung und wird deshalb mit Sicherheit in kürzester Zeit ausverkauft sein. Wollen wir nicht zusammen hingehen?«
    Laura zögerte. »Ich weiß nicht so recht. Muss ich das jetzt entscheiden? Ich meine, bis dahin kann doch noch jede Menge passieren.«
    »Na und?« Philipp lächelte und blickte sie aus seinen blauen Augen so tief an, dass sie darin zu versinken drohte. »Im Moment gibt es jedenfalls noch Tickets. Aber wenn wir warten und zu lange zögern, kommen wir vielleicht zu spät und verpassen eine einmalige Chance!«
    »Und du meinst, das wäre schade?« Laura lächelte ihn an.
    »Genau.« Der Junge erwiderte ihr Lächeln. »Heißt das, du bist einverstanden?«
    »Natürlich! Manche Gelegenheiten kommen doch nie wieder.« Für einen Moment stellte Laura sich vor, Mr Cool zu küssen. Aber schließlich sagte sie nur: »Also bis dann.« Sie drehte sich um.
    Sie war schon einige Meter entfernt, als Philipp ihr hinterherrief: »Hey!«
    Laura hielt an und sah ihn erstaunt an.
    »Was ich noch sagen wollte: Sie steht dir übrigens ganz prima, deine neue Frisur!«
     
    Anna und Marius Leander waren etwas außer Puste, als sie das Haus von Professor Morgenstern erreichten. »Tut uns leid«, sagte Marius, nach einem entschuldigenden Blick in die Runde der Wächter, die sich im Wohnzimmer versammelt hatten. »Aber es ging nicht früher. Annas Wagen hatte eine Panne, deswegen musste ich sie aus der Uni-Bibliothek abholen.« Er wandte sich an den Professor. »Schließlich hatten Sie doch darum gebeten, dass Anna an unserem Treffen teilnimmt, obwohl sie nicht zum Kreis der Wächter zählt.«
    »Genauso ist es«, antwortete Aurelius Morgenstern und lächelte Lauras Mutter freundlich zu. »Herzlich willkommen, Anna.« Damit deutete er auf die beiden freien Stühle an dem runden Holztisch in der Mitte des Raumes. »Nehmt bitte Platz, damit wir anfangen können.«
    Marius grüßte Miss Mary Morgain und Percy Valiant mit einem leichten Nicken und setzte sich. Anna Leander tat es ihm gleich. Nach einem Blick auf das seltsame Muster, das die Tischplatte zierte – ein stilisiertes Rad mit acht Speichen –, schaute sie den Professor neugierig an.
    »Ihr wisst alle, warum ich dieses Treffen einberufen habe«, hob der alte Herr mit der eisgrauen Haarmähne an. »Wir müssen dringend etwas unternehmen, um Laura zu helfen. So wie bisher kann es auf keinen Fall weitergehen.«
    »Wem sagen Sie das.« Anna Leander ließ einen lauten Seufzer hören. »Dabei versuchen wir, Laura das Leben so leicht wie möglich zu machen.« Sie seufzte erneut. »Aber je mehr Verständnis wir für sie aufbringen, desto unglücklicher scheint sie zu werden. Vielleicht hätte ich Lauras Opfer nicht

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