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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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und Miss Mary sprangen auf. Sie erkannten sofort, was den Direktor so entsetzte: Auf dem Buchdeckel, auf dem in großen altertümlichen Lettern der Titel »Societas Septem Sodalium« – »Die Bruderschaft der Sieben« hätte stehen müssen, war nicht ein Buchstabe zu erkennen. Der Einband war genauso blank und leer wie die restlichen rund eintausend Seiten der Handschrift. Obwohl Aurelius Morgenstern sie hastig durchblätterte, entdeckte er darin nicht ein beschriebenes Blatt!
    »Wie ist das nur mögliisch? Wie ’at der Kerl das angestellt?«, fragte Percy ratlos. Schließlich hatte der Direktor ihm die wertvolle Schrift voller Stolz gezeigt, nachdem Maximilian Longolius sie im Dezember des vergangenen Jahres zurückgegeben hatte. Nur so hatte Aurelius die alte Prophezeiung nachlesen können, die Laura schließlich in das Mausoleum auf der Teufelskuppe geführt hatte – wo sie dann um ein Haar in eine tödliche Falle geraten wäre.
    Da begriff der Direktor, wie alles zusammenhing. »Natürlich!«, rief er aus. »Ohne diese Schrift wäre es diesem Teufel nie gelungen, Laura ins Mausoleum zu locken. Deshalb musste er mir das Buch zuspielen, oder vielmehr eine Kopie. Wahrscheinlich wollte Longolius dann doch nicht zulassen, dass wir vom umfassenden Wissen unserer sieben Urväter profitieren, das in diesem Buch festgehalten ist. Deshalb hat er mit Hilfe seiner schwarzmagischen Künste eine Kopie geschaffen, die in kürzester Zeit verblasst.«
    »Dieser niederträschtiische Schuft!«, schimpfte Percy aufgebracht. »Was andererseits bedeuten müsste, dass das Original noch irgendwo existiert!«
    »Schon möglich. Allerdings …« Der Professor runzelte die Stirn und knetete sich das Kinn. »Da dieser elende Schwarzmagier inzwischen in den Trümmern des Mausoleums den Tod gefunden hat, werden wir wohl niemals erfahren, wo er die wertvolle Schrift versteckt hat!«
     
    B orboron blickte seinen Ratgeber fassungslos an. »Du musst dich täuschen. Dieser Lukas Leander kann niemals das Kind des Dunklen Blutes sein.«
    »Und warum nicht, mein Gebieter?«
    »Ganz einfach.« Borboron griff nach dem Pokal, der auf dem Tisch seines Thronsaals stand, und trank einen Schluck. »Die Uralte Offenbarung prophezeit, dass dieses Kind des Dunklen Blutes uns zum Sieg über unsere Feinde verhelfen wird. Was gleichzeitig bedeutet, dass es niemals auf der Seite des Lichts stehen kann wie dieser Lukas, sondern unserem Lager angehören muss!«
    Der Fhurhur lauschte den Ausführungen seines Herrn mit undurchdringlicher Miene. »Und weiter?«, forderte er ihn in aller Ruhe auf.
    »Nur aus diesem Grunde hat Syrin im Laufe der Jahrhunderte doch mehrere Kinder dieses Schwarzmagiers vom Menschenstern zur Welt gebracht«, fuhr Borboron fort. »Weil wir darauf hofften, dass eins davon das prophezeite Kind des Dunklen Blutes sein wird.«
    »Ich weiß, Herr.« Das Männchen wartete, bis sein Herr einen weiteren Schluck getrunken hatte. »Dennoch sind alle Versuche fehlgeschlagen, unsere Feinde mit Hilfe dieser Knaben zu besiegen. Erst jüngst ist ein Sohn des Hermes Trismegistos wieder kläglich gescheitert. Was zumindest eines beweist.«
    »Was denn?«
    »Dass keiner von ihnen das wahre Kind des Dunklen Blutes gewesen sein kann.«
    Borboron winkte verächtlich ab. »Aber warum sollte jenes Kind ausgerechnet in den Reihen unserer Gegner zu finden sein?«
    »Nun …« Der Fhurhur sah seinen Herrn aus zusammengekniffenen Augen an. »Dafür mag es viele Gründe geben. Es würde aber erklären, warum wir dieses Kind trotz all unserer Anstrengungen bis zum heutigen Tage nicht finden konnten.«
    Der Schwarze Fürst verzog das Gesicht, als wäre er immer noch nicht überzeugt.
    »Aber im Licht der heutigen Erkenntnis betrachtet«, fuhr der Fhurhur ungerührt fort, »ergeben die rätselhaften Verszeilen aus der Uralten Offenbarung plötzlich einen Sinn. Ihr erinnert Euch:
    ›Nur wer richtig zu sehen gelernt hat, wird das Kind entdecken, denn das Dunkle zeigt sich häufig dort, wo man es am wenigsten vermutet. Es ist am schwersten zu erkennen, wo das Licht am hellsten strahlt – und ist doch bei jenen am mächtigsten, die am meisten dagegen gefeit scheinen.‹«
    Borborons Aufmerksamkeit war geweckt. »Und daraus schließt du, dass Lukas Leander das Kind des Dunklen Blutes ist?«
    »Ja, Herr, zumal alles auf ihn passt: In seinen Adern fließt das Blut aus Aventerra, denn seine Großmutter wurde hier geboren. Er kann also durch die magische Pforte in unsere Welt

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