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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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das Leben so leicht wie möglich zu machen.« Sie seufzte erneut. »Aber je mehr Verständnis wir für sie aufbringen, desto unglücklicher scheint sie zu werden. Vielleicht hätte ich Lauras Opfer nicht annehmen dürfen, das mich aus dem Reich der Schatten erlöst hat.«
    »Nicht doch, Anna«, widersprach der Professor und legte die rechte Hand besänftigend auf Annas Unterarm. »Deine Tochter hat ihre Entscheidung aus freien Stücken gefällt und würde jederzeit wieder so handeln. Ihre Liebe zu dir ist so groß, dass ihr gar keine andere Wahl bliebe.«
    »Mag sein«, meinte Anna bedrückt. »Die Frage ist nur, ob dieses große Opfer überhaupt gerechtfertigt war.«
    »Aber natürliisch«, meldete sich Percy zu Wort. »Einem Menschen das Leben zu retten ist immer gereschtfertiischt. Du wärst im finsteren Reisch der Feuerschlange mit Siischer’eit zugrunde gegangen, wenn Laura diisch niischt erlöst ’ätte, vergiss das niischt!«
    »Das weiß ich doch«, antwortete Anna. »Allerdings frage ich mich, warum Laura für ihren Opfermut gleich doppelt bestraft wurde. Zum einen mit dem Verlust ihrer besonderen Fähigkeiten, und zum anderen, indem sie sich jetzt unglücklich fühlt und nicht einmal weiß, warum.«
    »Genau«, sprang Marius seiner Frau bei. »Das ist doch ungerecht, findet ihr nicht auch?«
    Ehe Miss Mary das Wort ergreifen konnte, hob Professor Morgenstern die Hand und gebot seinen Gästen Schweigen. »Es steht uns nicht zu, mit dem Schicksal zu hadern. Wir sollten die Entscheidungen der Geister, die über den Lauf der Welten bestimmen, nicht in Zweifel ziehen, nur weil wir den tieferen Sinn dahinter nicht erkennen können. Bislang jedenfalls hat Laura immer gut daran getan, auf die Kraft des Lichts zu vertrauen. Ohne dieses Vertrauen hätte sie weder den Kelch der Erleuchtung gefunden, noch das Schwert des Lichts zu alter Kraft und Stärke zusammenschmieden können. Erst mit dieser Hilfe war es ihr möglich …« – er beugte sich vor und blickte Marius Leander eindringlich an –, »… dich aus den Klauen des Schwarzen Fürsten Borboron zu befreien.«
    Danach wandte er sich an Anna. »Und wie du bereits selbst erwähnt hast: Auch du verdankst dein Leben ausschließlich der Tatsache, dass Laura unbeirrt an die Sache des Lichts geglaubt und auch danach gehandelt hat. Nur so konnte sie der Falle entkommen, die Maximilian Longolius und seine Helfershelfer ihr gestellt haben, und nur deswegen ist stattdessen Longolius, unser gefährlichster Gegner, bei der Explosion des Mausoleums ums Leben gekommen.«
    »Ist das sicher?«, fragte Anna Leander leise.
    »Ganz sicher«, bestätigte der Professor. »Bei den Aufräumarbeiten wurden sowohl seine Leiche wie auch die sterblichen Überreste dieser falschen Schlange Sayelle entdeckt.« Er blickte Anna und Marius vieldeutig an. »Jene Sayelle, die sich im Auftrag der Dunklen höchst raffiniert in euer Leben geschlichen hatte, um Laura stets aus nächster Nähe beobachten zu können.«
    Ein Anflug von Bedauern verschattete das Gesicht von Marius Leander. »Ich war so blind«, murmelte er. »Nie werde ich mir verzeihen, dass ich diese Frau nicht eher durchschaut habe.«
    Aurelius Morgenstern beugte sich vor und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Mach dir keine Vorwürfe. Die Dunklen sind wahre Meister der Verstellung. Niemand von uns ist davor gefeit, ein Opfer ihrer teuflischen Listen zu werden. Zum Glück hat Laura alles zum Guten gewendet. Laura war uns in den letzten Monaten eine wertvolle Hilfe und hat der Sache des Lichts unschätzbare Dienste erwiesen. Wir sollten dafür aus tiefstem Herzen dankbar sein, anstatt weiter darüber zu lamentieren, dass sie nicht mehr zum Kreis von uns Wächtern zählt. Oder ist jemand von euch anderer Meinung?«
    Niemand antwortete. Sie alle wussten, dass Aurelius Morgenstern nur allzu Recht hatte.
    Für eine kurze Weile herrschte Schweigen im Zimmer. Die Holzscheite im Kamin knisterten. Obwohl Ostern nahte, reichte die Kraft der Sonne noch nicht aus, um auf die Beheizung des Häuschens zu verzichten. Das Brummen einer einsamen Stubenfliege mischte sich in das fröhliche Vogelgezwitscher, das gedämpft aus dem Park von Ravenstein hereindrang.
    »Eines jedoch ist zweifelsohne richtig«, ergriff der Professor erneut das Wort. »Wir alle – und ich an vorderster Stelle! – haben die gravierenden Folgen unterschätzt, die Lauras großherziger Verzicht mit sich gebracht hat.«
    »Wie hätten wir diese auch voraussehen

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