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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Bürgermeister! Bürgermeister!“, wiederholte der Sprechchor.
    Der Mann flüchtete zurück ins Rathaus.
    „Ob der Bürgermeister wirklich kommt?“, fragte Phil.
    „Er muss!“, sagte Kresse.
    Und wirklich: Wenig später betrat ein kugelrunder Mann den Balkon. Er trug einen Schnauzbart und eine goldene Amtskette. Eindeutig der Bürgermeister. In der Hand hielt er ein Megafon, doppelt so groß wie das von Herrn Jahn.

    „Liebe Mitbürger!“, rief er dröhnend. „Ich meine Mitschüler! Nein, ich meine …“ Der Anblick schien ihm die Sprache zu rauben. Aber nur kurz. Er räusperte sich, was durch das Megafon wie Donnergrollen klang. „Wie mir scheint, hat unsere jüngste Entscheidung für etwas Wirbel gesorgt …“
    Ein vielstimmiges „Wir bleiben hier! Wir bleiben hier!“ unterbrach ihn.
    „Ich bitte Sie … ähm … euch! Hört mir doch erst einmal zu!“
    Jago drosch weiter auf die Trommel ein. Doch Herr Jahn – er hatte sich auf eine Bank gestellt – bedeutete allen mit einer Handbewegung, leise zu sein. Sekunden später kehrte auf dem Platz Ruhe ein. Nun warteten alle gespannt darauf, was der Bürgermeister zu sagen hatte.
    „Ich verstehe den Unmut“, fuhr der dicke Mann schwer atmend fort. „Ja, ich leide sogar höchstpersönlich mit!“
    „Ha, ha!“, höhnte Jago. „Wer’s glaubt …“
    „Aber die Lage ist ernst! Witterstein …“, er legte eine dramatische Pause ein, „… steht am Abgrund!“
    Fragendes Gemurmel erhob sich.
    „Jawohl, ihr habt richtig gehört! Der Bau der neuen Umgehungsstraße hat ein tiefes Loch in die Stadtkasse gerissen. Und überhaupt: Die weltweite Krise, sie erfasst auch uns!“
    „Was redet der denn da?“, sagte Phil. „In der Zeitung steht doch immer, wie gut es Witterstein geht …“
    „Und darum, liebe Freunde, müssen wir für jede Finanzspritze dankbar sein!“, hallte es weiter über den Platz. „Hay Hotels …“ – vereinzelt erklangen Buhrufe – „… ist unser Retter in der Not!“
    „Dieser Lügner!“, zischte Kresse. „Der will doch nur sein Ferienhaus!“
    Der Bürgermeister zog sein Jackett aus und krempelte die Hemdsärmel hoch. „In diesen schwierigen Tagen müssen wir alle unseren Beitrag leisten!“, sagte er am Ende. „Für unsere Zukunft! Für unser aller Heimat! Für unser Witterstein!“
    Applaus bekam er keinen. Aber auch keine Widerworte. Kaum war der Bürgermeister verschwunden, redeten alle wild durcheinander. Was sollte man von dieser Rede halten?
    Manche sahen es so wie Kresse: Sie glaubten ihm kein Wort. Witterstein am Abgrund? Das hörte man ja zum ersten Mal! Andererseits: Was, wenn der Bürgermeister Recht hatte?
    „Nicht, dass sie die Steuern erhöhen!“, rief ein Mann besorgt. „Dann lieber weg mit der Schule!“
    Nach und nach leerte sich der Marktplatz. Zuerst gingen nur die Schaulustigen. Aber dann machten sich auch immer mehr Schüler aus dem Staub.
    „Hey, wartet, wo wollt ihr denn hin?“, fragte Jago eine Gruppe von Jungen, die ihre Plakate eingerollt hatten und vom Platz trotteten.
    Einer von ihnen zeigte auf die Rathausuhr und sagte: „Wir haben jetzt Schluss.“
    „Wie, Schluss?“
    „Na, Unterrichtsschluss. Außerdem bringt das doch eh alles nichts.“
    Und so schienen es viele Schüler zu sehen. Bald hielt nur noch ein kleiner Haufen zusammen mit den Lehrern die Stellung.
    „Glaubt ihr, dass der Bürgermeister noch mal rauskommt?“, fragte Phil in die Runde.
    Kresse schüttelte den Kopf. „Wohl eher nicht. Und langsam krieg ich ganz schön Hunger …“
    Schließlich gingen auch Jago, Phil und Kresse nach Hause.
    Was für eine komische Aktion, dachte Jago unterwegs. Als würde man gegen Luft boxen.
    Am nächsten Tag warteten die Freunde darauf, dass irgendetwas passierte. Irgendeine Reaktion musste es doch geben! Sie durchforsteten die Zeitung und schauten in jeder Pause am Schwarzen Brett vorbei.
    „Nichts“, sagte Jago.
    „Kommt vielleicht noch“, hoffte Phil.
    Aber stattdessen kam es immer schlimmer. Am Donnerstag hatten Jago und Phil Sportunterricht. Als sie die Turnhalle betraten, lag eine Zeitung auf der Bank am Eingang.
    „Wieso liest Herr Jahn das Schwarzberger Abendblatt ?“, fragte Phil verwundert. „Du, schau mal, welche Seiten er aufgeschlagen hat: die Wohnungsanzeigen …“
    Herr Jahn stürzte in die Halle und schnappte sich die Zeitung. Dabei vermied er es, Jago und Phil in die Augen zu schauen.
    „Oh Mann, er sucht sich eine Wohnung in

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