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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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zu ordnen. Trotz aller Verdachtsmomente, trotz aller Indizien konnte er die Sache nicht »offiziell« werden lassen. Das war Grundbedingung seines Einsatzes. Er konnte nicht zur Polizei gehen und ihr erzählen, dass ein Haufen Irrer sich mit mehreren Tonnen Dynamit in einer Farm verschanzt hatte und eine Schule in der Gegend in die Luft sprengen wollte. Seine Befehle waren klar: Er sollte Ibrahim Sharif, Yousaf Mohammed, Ben al-Turabi und Abu Hassan Akbar liquidieren, ohne zu verraten, dass er und einige der ranghöchsten US-Sicherheitsbeamten in den Fall verwickelt waren.
    Mack nahm ein leichtes Frühstück zu sich und machte sich um neun Uhr auf der Route 44 auf den Weg. Überrascht stellte er vor der Canaan Academy fest, dass die großen Eisentore offen standen. Es gab kein Wachpersonal, noch nicht einmal ein Gärtner war zu sehen. Er bog in die Einfahrt ab und fuhr zwischen den mächtigen Steinlöwen hindurch.
    Die Auffahrt zog sich über einen halben Kilometer hin, zu beiden Seiten lagen weite Rasenflächen, eine Parklandschaft mit hohen Eichen, zwischen denen großzügiger Abstand herrschte. Vor ihm tauchte schließlich das große Hauptgebäude mit einem hohen Glockenturm auf, die Südseite des Daches war mit Brustwehren versehen.
    Der Großteil der Schüler, mutmaßte er, dürfte hier untergebracht sein, dazu wahrscheinlich alle Klassenzimmer und Seminarräume. Um diese Sandsteinfestung war ein halbes Dutzend weitere Gebäude gruppiert, die aus dem gleichen Stein erbaut waren und wahrscheinlich besonderen Zwecken dienten – Chemie- und Physiklabore, Zeichensäle, vielleicht auch die Schulbibliothek.
    Bei näherer Betrachtung verwarf Mack den Gedanken einer gesonderten Bibliothek. In solchen Bildungseinrichtungen befand sich die Bibliothek inmitten des Hauptgebäudes, sie war das Glanz- und Schaustück der Gelehrsamkeit, um das sich alles andere drehte.
    Er stellte den Nissan neben einer Reihe gelber Schulbusse ab und ging auf die Doppeltür des Hauptgebäudes zu, drehte den großen Messingknauf und schob die hohe Eichentür auf. Er betrat die riesige Eingangshalle, von der eine breite Treppe zu einer Balustrade führte, die das gesamte erste Stockwerk umgab. Gänge führten in mehrere Richtungen davon.
    Mack entdeckte ein Hinweisschild zum Direktorat. Dort angekommen, stand er nicht vor einer Tür, sondern vor einem breiten Eingang. Dahinter, an einem großen Schreibtisch, saß eine Frau um die vierzig mit glatt nach hinten gestrichenen, schwarzen Haaren und einer Brille. Sie blickte auf und war es anscheinend gewohnt, dass laufend Leute in ihren Herrschaftsbereich schlenderten, wenn sie gerade Lust darauf hatten.
    »Guten Morgen, Sir«, begrüßte sie ihn. »Kann ich Ihnen behilflich sein? Ich bin Marie Calvert, die Sekretärin.«
    »Danke, Ma’am«, erwiderte Mack. »Tut mir leid, wenn ich einfach so reinplatze, aber ich suche einen Cousin von mir, einen Mathematiklehrer, der, soweit ich weiß, der hiesigen Lehrerschaft angehört.«
    »Ach? Wie lautet der Name?«
    »Frank Brooks«, log Mack.
    »Brooks? Ich muss Sie enttäuschen, wir haben keinen Lehrer mit diesem Namen. Vor ein paar Jahren hatten wir eine Küchenhilfe, die hieß Doris Brooks. Aber sie ist, glaube ich, gestorben.«
    »Hoffentlich nicht am schlechten Essen«, sagte Mack, um unverblümt zu testen, ob die Schulsekretärin über Humor verfügte. Sie hatte keinen.
    »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte Marie Calvert. »Es war ein Unfall.«
    Mack wechselte das Thema. »Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist der Name des Direktors. Abraham, glaube ich,hat mir Frank damals gesagt. Aber ob Vor- oder Nachname, das kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
    »Dann kann es nicht bei uns gewesen sein«, sagte Ms. Calvert. »Unser Direktor heißt Mark Jenson. Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann.«
    »Kennen Sie zufällig einen Schuldirektor in Connecticut, der Abraham heißt?«, beharrte Mack. »Vielleicht an einer anderen Schule. Frank sagte, es sei ein großes Internat mit jüdischem Hintergrund.«
    Ms. Calvert dachte darüber nach, bevor sie zu ihrer Antwort ansetzte. »Es gibt nicht viele Einrichtungen wie unsere außerhalb von New York City. Wir haben zu allen enge Verbindungen, und ehrlich gesagt, ich kenne keine, in der der Direktor Abraham heißen würde.«
    »Wie wäre es mit Abe … oder Abie?«
    »Das glaube ich kaum«, beschied ihm Ms. Calvert. »Schuldirektoren heißen so nicht.«
    »Da haben Sie wohl recht.«
    Mack war

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