Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)
Navy-SEAL-Kommandeur arrangieren und ihn um seine Meinung fragen. Wahrscheinlich wird er niemanden sofort parat haben, der das durchziehen könnte. Aber ich wette, er kennt jemanden, der dafür infrage käme.«
»Haben wir für heute nicht schon genug gewettet?«
»Fast. Aber Sie wissen, wozu diese Dreckskerle in der Lage sind. Und ich will nicht, dass sie länger als nötig frei herumlaufen. Laut den Gerichtsdokumenten haben mindestens vier Wachleute bei Gott geschworen, dass diese Fanatiker den Eid abgelegt haben, bei jeder sich bietenden Gelegenheit Amerikaner umzubringen. Wir müssen sie aufhalten. Nachdem wir nun mal nicht den Mossad bitten können, es für uns zu erledigen.«
»Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Birmingham. »Wenn diese Sache nur nicht so gottverdammt illegal wäre.«
»Deshalb sollten wir uns erst recht beeilen«, erwiderte Jimmy. »Bevor noch jemand dahinterkommt und herausfindet, was wir vorhaben.«
Der pensionierte Leiter des SPECWARCOM in Coronado, Admiral John Bergstrom, war etwas überrascht, als er zur National Security Agency in Maryland vorgeladen wurde. Er hatte aus mehreren Gründen Kalifornien verlassen und sich auf das wunderbare Familienanwesen am Albemarle Sound in North Carolina zurückgezogen. Zum einen hatte es seiner Mutter gehört und war ihm daher unentgeltlich zugefallen. Zum anderen lages ganz in der Nähe von vielen Freunden, die bei den SEALs im Ostküsten-Hauptquartier in Virginia Beach gedient hatten. Und heute lag es nicht weit von der NSA entfernt. Der »junge Ramshawe«, wie der Admiral ihn nannte, hatte ihm einen Hubschrauber bis direkt vor die Haustür geschickt, um ihn persönlich in Fort Meade abzuliefern.
Bei seiner Ankunft war er überrascht, auf CIA-Direktor Bob Birmingham zu treffen. Ebenfalls anwesend waren Admiral Mark Bradfield, ehemals Kommandeur einer Trägergruppe, mittlerweile Marinestabschef im Pentagon, und Rear Admiral Andy Carlow, Oberbefehlshaber des SPECWARCOM in Coronado.
Ramshawe stellte jeden vor und verkündete, dass seiner Meinung nach Admiral Bergstrom hier Gelegenheit habe, mit den vier vernünftigsten Leuten des gesamten Landes zu plaudern. Etwas verklausuliert fügte er an, dass viele Juristen vom Washingtoner Berufungsgericht sich leider nicht zu dieser Gruppe rechnen könnten. Jeder gluckste, nur Admiral Bergstrom nicht, der nicht die geringste Ahnung hatte, wovon Jimmy überhaupt sprach. Allerdings brauchte er dann keine zwölf Sekunden, um dahinterzukommen, dass es um diese vier islamistischen Fanatiker ging, die irgendein Richter freigelassen hatte.
»Wo sind die jetzt?«, fragte er.
»Im pakistanischen Schnellzug nach Lahore im Pandschab. Und, falls wir uns nicht sehr irren, bald im Swat-Tal, wo El Kaida ihre Ausbildungslager hat.«
»Falls es jemand vergessen haben sollte«, warf der Admiral ein, »ich habe vor 14 Monaten meinen Abschied genommen. Ich bin mit einer umwerfenden Witwe aus Beverly Hills verheiratet, die fünfzehn Jahre jünger und noch immer sehr elegant gebaut ist. Und ich bin nicht mehr Befehlshaber der besten Kampftruppe, die die Welt jemals gesehen hat.«
Alle schmunzelten über die knochentrockene Art des ehemaligen SEAL-Commanders. Schließlich sagte Ramshawe: »John, dieses Treffen bedarf der größtmöglichen Diskretion. Wir sindnämlich alle der Meinung, dass diese Typen … äh … eliminiert gehören. Bevor Sie was Schlimmes anstellen. Das Problem ist nur: Es handelt sich bei ihnen nicht einfach nur um Massenmörder, die wir zu fassen versuchen. Nein, sie wurden von einem der höchsten Gerichte der Vereinigten Staaten offiziell freigesprochen. Dagegen können wir nicht angehen. Wenn wir also etwas unternehmen wollen, muss es so geheim geschehen wie sonst kaum etwas in diesem Land.«
»Ansonsten landen wir alle im Knast«, sagte der Admiral und sprach damit lediglich aus, was Ramshawe selbst befürchtete.
»Genau«, stimmte Birmingham zu.
»Gut, ich mache es nicht selbst«, sagte der Admiral, ohne dabei die Miene zu verziehen.
»Nein«, sagte Jimmy. »Wir haben Sie hierhergebeten, weil wir hoffen, dass Sie vielleicht jemanden kennen. Jemanden, dem wir hundertprozentig vertrauen können, der ehrlich ist und der vor allem über die dazu nötigen Fähigkeiten verfügt.«
»Jeder meiner SEALs verfügt über die dazu nötigen Fähigkeiten«, sagte er. »Aber mir ist das Problem bewusst. Er kann nicht als Offizier im Dienst dieses Landes gegen dessen Gesetze, ja sogar gegen den ausdrücklichen
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