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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Arizona und Kalifornien von Mexiko abriegelte.
    Heute Nacht würden sie die Barrikade erstürmen, hinter der der US-Bundesstaat New Mexico lag, in dem 45 Prozent der Bevölkerung aus Lateinamerikanern bestanden. Zum Teil waren sie die Nachfahren der frühen spanischen Kolonialisten, es fanden sich aber auch viele Mexikaner darunter, die es in den letzten Jahren über die Grenze geschafft hatten.
    »Wir müssen spätestens um acht aufbrechen«, sagte Miguel. »Wir haben also zwei Stunden für die acht Kilometer. Das sollte leicht zu schaffen sein, und falls wir aufgehalten werden, sind wir froh um den Zeitpuffer. Ich möchte so gegen halb zehn an der Grenze sein.«
    Miguel brauste los, um die Ponchos und das Wasser zu holen, und kam nach einer halben Stunde zurück. Die Männer, froh um den warmen Überwurf und ihre neuen Cowboystiefel, bereiteten sich auf die Wüste vor. Miguel führte sie zur Ladefläche des Pick-up und gab die Gewehre, Magazine, Kampfmesser, Handys und die Handgranate aus.
    Die Nacht brach schnell herein, plötzlich wurde es merklich kühler. Wortlos deutete Miguel mit dem Kopf nach Nordwesten und marschierte los. Die anderen folgten ihm nach. »Nicht reden«, sagte Miguel. »Wir legen die gesamte Strecke schweigend zurück.«
    Für Ibrahim, der an den Hindukusch denken musste, wo amerikanische SEAL-Patrouillen auf dem Kriegspfad waren, sagte das einiges über die Sicherheit in dieser Gegend aus. Er hatte nicht erwartet, dass es in einer öden mexikanischen Wüste so ähnlich sein würde wie in seiner Heimat.
    Ganz anders war natürlich das Gelände. Die Wüste war flach wie ein Billardtisch, überall rauer Schiefer und Sand, dazwischen überraschend viele Pflanzen, die irgendwie in diesem harten, trockenen Klima überlebten. Der Zitronenduft in der Luft stammte von den Kreosotbüschen, die nachts ihre Poren öffneten, und überall fanden sich Agaven, dickblättrige, kakteenähnliche, bis zu zehn Meter hohe Riesen, aus denen Tequila gemacht wird.
    Es gab verschiedene Kakteen, Ocotillos und Yucca-Büsche, alle mit Stacheln versehen, die ziemlich schmerzhaft sein konnten, wenn man nachts in sie hineinlief. Ben al-Turabi stach sich an einem Kaktus und stieß einen Schrei aus, der möglicherweise noch an der Grenze zu hören war. »Kein Lärm«, zischte Miguel. »Kein Laut.«
    Die ersten eineinhalb Kilometer legten sie in gut zwanzig Minuten zurück, auf den nächsten eineinhalb Kilometern aber kamen sie, von den Wüstensträuchern behindert, langsamer voran. Miguel, der anscheinend auch im Dunkeln sehen konnte, hielt ein gleichmäßiges Tempo bei und leitete sie um die Hindernisse, während er gelegentlich leise murmelnd Handygespräche führte.
    Sie befanden sich auf dem vierten Kilometer – ihnen war kalt, und langsam wurden sie müde –, als sie die Lichter zweier Wagen entdeckten, die sich auf sie zubewegten. Miguel spürte, wie alle vier nach ihren Gewehren griffen. »Keinen erschießen, sonst müssen wir alle umkehren«, flüsterte er. »Das sind Patrouillen, mexikanische Patrouillen, und selbst ich kann uns dann nicht mehr herauskaufen, wenn hier Leichen herumliegen.«
    Die beiden Wagen bogen ab, einer nach links, der andere nach rechts, plötzlich aber änderten sie erneut ihre Richtung und steuerten wieder direkt auf sie zu.
    Zwei Jeeps kamen mit blendenden Scheinwerfern und Suchscheinwerfern auf dem Dach zum Halt. Ein Mann, ein großer, feister Typ mit Sombrero und Maschinenpistole, stieg aus und rief: »Okay. Keinem geschieht was. Gebt mir euer Bares, die Uhren und den Schmuck. Wenn nicht, blas ich euch den Schädel weg!«
    Miguel trat vor und schrie: »Hey, Tony, was soll der Scheiß. Ich verdien mir hier den Lebensunterhalt!«
    » Miguel! Du durchgeknallter Grünschnabel. Was ist hier los?«
    Miguel senkte die Stimme. »Du würdest es nicht wagen, mich zu erschießen. Weil du dann keine 24 Stunden später selber tot wärst.«
    Tony erwiderte nichts darauf. Miguel zog seinen Revolver und hielt ihn dem Banditen an den Kopf. »Ich gebe dir fünf Sekunden zum Abhauen. Ansonsten puste ich dir die Birne weg, und viele werden mir dafür danken, du beschissene Nervensäge. Und jetzt scher dich zum Teufel! «
    Mit dem großspurigen Auftreten des Möchtegern-Banditen war es vorbei. Ohne etwas zu erwidern, drehte sich Tony um, stieg in den Jeep und fuhr los. Der zweite Wagen folgte.
    Illegale Grenzübertritte waren ein wichtiges Geschäft in diesem Teil der Welt. Aasgeier wie Tony Morina wurden

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